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Aktualisiert: 16. Juni 2025


"Es war ja gar kein Dieb, es war ein freundlicher Herr," rief sie weinend. Marie nahm sie in Schutz. "Sie kann nichts dafür, aber ihr, weil ihr kein Holz getragen habt, wegen euch hat Walburg hinunter gemußt!" "Hätte ich den Schlüssel abgezogen, o, hätte ich ihn doch nicht stecken lassen!" rief Herr Pfäffling immer wieder.

Die beiden Mädchen, obgleich sie gut mit Wintermänteln versehen waren, weinten vor Kälte und die Fingerspitzen wurden in der Wärme nur noch schmerzhafter, so daß sie noch klagend im Zimmer herumtrippelten, als die Familie sich zu Tisch setzen wollte. "Habt ihr denn eure Winterhandschuhe nicht angehabt?" fragte Frau Pfäffling.

Als nach einer Weile die Eltern, zum Ausgang gerichtet, an der Treppe standen und sich von den Zurückbleibenden verabschieden wollten, fand sich's, daß es heute gar keine solchen gab, daß alle sieben bereit standen, mitzugehen. Das war noch nie so gewesen. "Wer soll dann aufmachen, wenn geklingelt wird?" fragte Frau Pfäffling bedenklich.

Eigentlich war ja Frau Pfäffling keine sehr gesprächige Frau, ihr Mann und ihre Kinder waren lebhaftere Naturen; heute hätte man das Gegenteil glauben können, eine so schweigsame Mahlzeit hatte es noch selten an diesem Tisch gegeben. Freilich war der Vater auch von der ihm ungewohnten Beschäftigung hingenommen, das Essen auszuteilen.

So geh du immerhin zu Bett, Karl, es ist nett von dir, daß du Takt hast übrigens, wenn du Takt hast, dann kannst du ebensogut hier bleiben, dann wirst du auch nicht taktlos ausplaudern, was wir besprechen." "Das meine ich auch," sagte Frau Pfäffling, "er wird nun bald sechzehn Jahre. Komm, Großer, setze dich noch einmal zu uns." Dem Sohn wurde ganz eigen zumute.

"Bewahre, du bringst auch alles durcheinander," sagte die Gattin, die sich nicht durch Liebenswürdigkeit auszeichnete. "Der Pfäffling ist ja bloß Musiklehrer. Es ist doch der, von dem man einmal erzählt hat, daß er seine zehn Kinder ausschickt, um Wohnungen zu suchen, weil niemand die große Familie aufnehmen wollte."

Die Brüder nahmen den Kalender her, suchten die geeigneten Wochentage aus und ergaben sich in ihr Schicksal, Lehrer und Schüler zu sein. "So," sagte Herr Pfäffling, "und jetzt fort mit den Zeugnissen, fort mit den Mathematik-Erinnerungen; Elschen, jetzt ist's bei uns so schön wie in der Sahara, wo es keine Schule gibt! Wer freut sich auf Weihnachten?"

Hier, im nördlichen Deutschland, lag in diesem Februar noch überall Schnee, die Bahn war glatt, die Kälte nicht streng, die Fahrt eine Lust. Frau Pfäffling sah nach dem Schlitten zurück, in dem mit andern Gästen ihre junge Nichte saß. "Wie reizend ist sie," sagte Frau Pfäffling, "und so wohlerzogen. Wenn du meine Kinder daneben sehen würdest, kämen sie dir ein wenig ungehobelt vor."

Er zog sie freundlich an sich: "Es ist wahr, Elschen, ich habe nicht daran gedacht, es ist gut, daß du mich erinnerst." "Die andern denken auch nicht daran," klagte die Kleine, "sie reden immer nur von ihren Zeugnissen und freuen sich gar nicht." "So?" sagte Herr Pfäffling und wurde nachdenklich, "am Tag vor Weihnachten freuen sie sich nicht?

Wißt ihr nicht, daß oft schon die klügsten Richter einen Menschen verurteilt haben, weil der schwerste Verdacht gegen ihn vorlag, und später stellte sich doch heraus, daß er unschuldig war? Man kann da gar nicht vorsichtig genug sein." Herr Pfäffling bekam den Brief zu lesen. Er wurde nachdenklich darüber.

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