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Aktualisiert: 2. Mai 2025
Mit Frau Pfäffling verstand sich Fräulein Bergmann am besten. Die beiden Frauen standen eines Morgens vor dem Bücherschrank, Fräulein Bergmann machte von der Erlaubnis Gebrauch, sich ein Buch auszuwählen. "Es ist merkwürdig," sagte sie, "wie langsam der Tag vergeht, wenn man keinen eigentlichen Beruf hat!
Ein paar Tage später brachte Fräulein Bergmann als Geschenk den Stoff zu einer Portiere, auch den Tapezierer hatte sie bestellt. Die Türöffnung wurde nun elegant verkleidet und sah in der Tat hübsch aus, die Kinder standen voll Bewunderung. Aber der schöne Stoff paßte nicht so recht zum Ganzen, Fräulein Bergmann selbst war die erste, die das bemerkte.
Er suchte Walburg in der Küche auf und wollte sie sich daraufhin ansehen, ob sie wohl bald ganz taub würde? Sie bemerkte seinen forschenden, teilnehmenden Blick. "Willst du mir was?" fragte sie und beugte sich zu ihm. Er zog ihren Kopf ganz zu sich und sagte ihr ins Ohr: "Ich mag Fräulein Bergmann nicht, magst du sie?" Walburg antwortete ausweichend: "Man muß froh sein, daß man sie hat."
"Ihr braucht länger zu den Aufgaben, als wenn ihr allein arbeitet," sagte Frau Pfäffling ärgerlich, "woher kommt denn das?" "Weil Fräulein Bergmann immer zuerst das alte wiederholt und das neue voraus erklärt. Sie sagt, so könnten wir bald alle Mitschülerinnen überflügeln, und in der Schule würde jedermann staunen über unsere Fortschritte."
Als sie diese Aufmerksamkeit gesehen, erweiterten sie ihren Kreis und schienen sich zu ihrem wichtigsten Stückchen vorzubereiten. Nach einer Pause trat ein Bergmann mit einer Hacke hervor und stellte, indes die andern eine ernsthafte Melodie spielten, die Handlung des Schürfens vor.
"Es ist ein Geschenk von Fräulein Bergmann," sagte Frau Pfäffling, "du solltest ihr auch ein Wort des Dankes sagen, wenn sie zu Tisch kommt." "Auch noch danken?" entgegnete Herr Pfäffling, "ich habe ja gar keinen Sinn für so etwas, es fängt nur den Staub auf und stimmt auch nicht zu unserer übrigen Einfachheit.
"Aber bitte, wer bestreitet denn das?" sagte das Fräulein und fügte gekränkt hinzu: "Ich schweige ja schon!" Der Schluß der Mahlzeit verlief in unbehaglicher Stille, und sobald das Essen vorüber war, zog sich Fräulein Bergmann zurück. "Sie ist beleidigt," flüsterte bekümmert eines der Mädchen dem andern zu. "Das ist nur ihre eigene Schuld," behaupteten die Brüder, "warum mischt sie sich ein!"
Der Gründer und Leiter derselben war ein gemaßregelter Bergmann mit Namen Dinter, dessen Bestrebungen von Motteler, W. Stolle und mir, später auch von Liebknecht, lebhaft unterstützt wurden.
So ging anfangs alles aufs beste und wäre auch wohl so weiter gegangen, wenn Fräulein Bergmann nicht das Wort "ehemalig" vergessen hätte. Aber es dauerte gar nicht lange, so gewann es den Anschein, als ob sie die Erzieherin der Kinder wäre; sie ermahnte und tadelte sie, fragte nach den Schularbeiten, rief die Schwestern zu sich in ihr Zimmer und ließ sie unter ihrer Anleitung die Aufgaben machen.
"Aber es ist doch wahr, daß Teller schnell abgewaschen sind!" "Nein, es ist nicht wahr. Ihr glaubt alles, was Fräulein Bergmann sagt und haltet gar nicht zur Mutter!" Dieser Vorwurf kränkte die Schwestern tief, sie weinten beide. Herr Pfäffling bemerkte es: "Sie macht uns auch noch die Kinder uneins," sagte er zu seiner Frau.
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