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Aktualisiert: 6. Juni 2025
Orla hatte ihre beleidigenden Worte ruhig mit angehört und wollte ihr eben darauf antworten, als ihr Andres zuvorkam. „Frau Pastorin,“ sagte er sehr bestimmt, „Sie trauen Ihrer Freundin“ – er betonte das Wort – „ja ungeheuer wenig Taktgefühl zu und scheinen das Studieren so aufzufassen, als ob es nur aus Kneipen und Raufen bestände.
Aber die Fragende begegnete zu ihrer Überraschung keiner bedrückten Miene, sondern die Pastorin neigte mit leuchtenden Augen den Kopf und sagte: „Ach, es ist ja ein herziges Ding! Sie hat so tief bereut, daß mir die Seele schmolz. Sie kam unaufgefordert zu mir, legte ihr Köpfchen an meine Schulter und bettelte, daß ich ihr verzeihen möchte.“
Die Magd erschien und meldete, daß Herr von Brecken da sei. Er wolle sich nach des Herrn Pastors Befinden erkundigen und bitte auch in anderer Angelegenheit die Frau Pastorin sprechen zu dürfen. Die Frau schwankte, was sie thun solle. Frege um Breckens willen ungehört abfertigen, konnte ihr nicht beifallen.
Aber als ihr Mann ins Wohnzimmer zurückkehrte und über seine Unterhaltung mit Tankred berichtete, nahm die Pastorin das Wort und erging sich über ihn in scharfem Tadel. „Solche Gutmütigkeit, wie Du sie an den Tag legst, Adalbert,“ hub sie an, „ist Schwäche. Wo bleibt der Vorteil für die Guten, wenn man den Miserablen alles nachsieht?
Ordnung und Schönheitssinn in der kleinsten Kammer, und das Gesinde, durch Beispiel geleitet, bescheiden und rührig, selbst der Hund anschmiegend und gehorsam. Im Gartenzimmer zeigte die Pastorin Theonie allerlei Handarbeiten, mit denen sie für Lenchen beschäftigt war.
Ja, sie waren alle sehr begierig, dies zu wissen. Die Försterin, deren tiefblaue Nixenaugen vor Neugier strahlten und leuchteten; die Pastorin, die wie ein Pfahl dasaß und alles in hohem Grade unmoralisch fand; und die dumme, kleine, dralle Paula, die es gar nicht erwarten konnte, in solche Heimlichkeiten einzudringen. Ach, sie fand Hedwig »süß« und »wundervoll«.
„Das kommt von dem Wirtshausgehen,“ fuhr die empörte Pastorin heraus, mit einer Miene, als hätte sie in dieser Beziehung schon die trübsten Erfahrungen in ihrer jungen Ehe gemacht. Nellie lächelte, aber sagte nichts. Rosi war zu aufgeregt, in ihren Ansichten zu erhaben und halsstarrig, als daß sie ihr eine andre Meinung hätte beibringen können. Ilse meldete jetzt, daß der Wagen vorgefahren sei.
Aber da Sie, verehrte Frau Pastorin, doch gerade die gütige Vermittlerin zwischen meiner Kousine und mir gewesen sind, wollte ich an Sie auch die freundliche Bitte richten, Ihre mir gelobte Verschwiegenheit zu brechen und jedem, der fragt, mitzuteilen, wie die Dinge wirklich liegen.
Tankred zuckte die Achseln, aber da er seiner Sache schon gewiß war, da er sah, daß er doch wieder auf dem Punkte stand, seine Zwecke zu erreichen, triumphierte er innerlich, überging die letzten Ausführungen der Pastorin und sprach ihr sogar seinen Dank für ihre Bemühungen aus.
Am dunkeln Abend, so gegen neun Uhr, kommt die Pastorin, die im Nachbarhause wohnt, und steckt den Kopf zur Küchentür herein. Es ist eine kleine, alte Frau, eine Verwandte und gute Freundin, die von allen Menschen Tante Wennervik genannt wird.
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