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Aber auch sonst richtete Frau Käthe gern Feste aus: Doktorschmäuse, Geburtstagsessen und auch sonstige Gesellschaften ohne besondere Veranlassungen. Da ist Wilhelm Rink, D. Eisleben (Agricola), Alexander Drachstett und Wolf Heinzen zu Besuch im Schwarzen Kloster; und weil der Pfarrer Michael Stiefel in Lochau seltener dahin kommt, soll auch er erscheinen und teilnehmen an den fröhlichen Tagen. Da wird einer der Freunde oder gar zwei: Röhrer oder Jak. Schenk, Hier. Heller, Nikolaus Medler, „der Markgräfin Kaplan“ (d.i. der Hofprediger der Kurfürstin Elisabeth von Brandenburg) zum Doktor promoviert und Herr Käthe brät und braut für den üblichen Schmaus. Da giebt sie ihrem eignen Doktor am 19. Oktober ein festliches Abendmahl zum Jahrestage seines Doktorats. Am 10. Martini wird mit dem Heiligen Martin auch der Geburtstag ihres D. Martinus und später noch ihres Martinleins festlich begangen . Der zehnte Jahrestag des Thesenanschlags („der niedergetretenen Ablässe“), der Allerheiligentag 1527, wird mit einem Fest begangen. Auch um ihn zu trösten über den Tod des lieben Freundes Hausmann, der Luther ungemein nahe ging, lud Frau Käthe einen Kreis von Freunden ein: Jonas, Melanchthon, Camerarius, Cokritz. Die Kindtaufschmäuse für ihre Neugebornen mußte die Wöchnerin wenigstens einige Zeit vorher vorbereiten und von ihrem Bette aus überwachen. Doch auch ohne besondere festliche Veranlassung erschienen zu kleinerem Beisammensein am geselligen Tisch die guten Freunde und Amtsgenossen: Jonas, Melanchthon, Bugenhagen, so oft ein Stück Wildbret oder eine Sendung Fische ins Haus geschickt wird, oder eine Kufe Bier, oder ein Faß Wein

Die Wölfe sprangen an Don Juan in die Höhe und hängten sich in dem Geschirr fest. Anna dachte darüber nach, ob die Bestien sie mit Haut und Haar verzehren oder ob sie wohl ein wenig von ihnen übriglassen würden, und ob wohl die Leute am nächsten Morgen zernagte Gebeine in dem niedergetretenen, blutigen Schnee finden würden.

Andrerseits wird klar, in welchem Volk sich der Hass, der Tschandala-Hass gegen diese "Humanität" verewigt hat, wo er Religion, wo er Genie geworden ist...Unter diesem Gesichtspunkte sind die Evangelien eine Urkunde ersten Ranges; noch mehr das Buch Henoch. Das Christenthum, aus jüdischer Wurzel und nur verständlich als Gewächs dieses Bodens, stellt die Gegenbewegung gegen jede Moral der Züchtung, der Rasse, des Privilegiums dar: es ist die antiarische Religion par excellence: das Christenthum die Umwerthung aller arischen Werthe, der Sieg der Tschandala Werthe, das Evangelium den Armen, den Niedrigen gepredigt, der Gesammt-Aufstand alles Niedergetretenen, Elenden, Missrathenen, Schlechtweggekommenen gegen die "Rasse", die unsterbliche Tschandala-Rache als Religion der Liebe...

Es wäre ihm niemals eingefallen, die von ihm noch immer geliebte Cilly bloßzustellen; wie er aber diesen Menschen so vor sich stehen sah, dieses Sammelsurium von Prahlerei, Eigenlob, Ohnmacht und Selbstsicherheit, stieg ihm der Verdruß wie heißer Wein zu Kopf; er vergaß Rücksicht und geleistetes Versprechen, er erinnerte sich nur der niedergetretenen und besudelten Seele jenes Weibes, und in dürren Worten stellte er den Tatbestand fest; sodann verließ er das Zimmer.