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Aktualisiert: 24. Mai 2025


Leander. Doch wenn mein Heil, mein Leben dran geknüpft, Daß du mich hörst? Naukleros. Was also wär' es denn? Leander. Nur eine Spanne weit mach auf die Tür! Mein Dasein ist bedroht, wenn du's verweigerst. Naukleros. Nun, Handbreit öffn' ich denn. Ha, was ist das? Leander. Komm an! komm an! Warum nicht hältst du mich?

Dein Leben ist verwirkt, Doch schenk ich dir's, bringst heim du jenen Toten Und schweigst dein Leben lang. Kamst du allein? Naukleros. Mir folgten Freunde von der Küste jenseits. Priester. Halt sie bereit. Wo brachtet ihr ihn hin? Tempelhüter. Zum Tempel, Herr. Priester. Warum zum Tempel, sprich! Tempelhüter. So will's der Brauch. Priester. Will's so der Brauch, wohlan!

Drum laßt mir meinen Krug und geht nur fort; Mich sollt' es reun, wenn Übles ihr erführt. Leander. Nun denn, so senkt in Meersgrund mich hinab! Hero. Du armer Mann, du dauerst mich, wie sehr. Naukleros. Bei Mitleid nicht, o Priestrin, bleibe stehn! Sei hilfreich ihm, dem Jüngling, der dich liebt. Hero. Was kann ich tun? Du weißt ja alles nun. Naukleros.

Doch lehrt man Sittsamkeit nicht auch bei euch? Naukleros. Wohl lehrt man sie, zugleich mit andern Sprüchen, Als: sei nicht blöd! sonst kehrst du hungrig heim. Tempelhüter. Ich aber Naukleros. Seht, indes ihr hier euch abmüht Um uns, die zwei, strömt dort das Volk in Haufen. Tempelhüter. Zurück da! Hört ihr wohl? Was zerrst du mich? Wir sind nun einmal da. Wer wagt gewinnt.

Sei heute Hero du Und denke, sprich für mich. Ein andermal Bin ich Janthe gern! Und sei nicht grämlich. Hörst du? Priester. Zähm ich den Grimm in meiner tiefsten Brust? Kein Zweifel mehr, die Zeichen treffen ein! Ein Mann dem Tempel nah, und Hero weiß es. Und einer war's von jenen Jünglingen, Leander und Naukleros hießen sie, Die, aus Abydos, ich im Haine traf.

Damit, wenn du nun daliegst bleich und kalt, Ich mir nicht sagen müsse: Du warst's, du, Der treulos seine Freundespflicht versäumt, Ihm selber wies die todgeschwellten Früchte, Selbst wob das Netz, das klammernd ihn umfing. Leander! Leander. Bist du krank? Was kommt dir an? Naukleros. Hast du doch recht, und fürder auch kein Wort!

Doch allzumächtig gegen ihn der Bund Von Feind und Freund, von Hassern und Geliebten. Das Meer tat auf den Schlund, da war er tot. O ich will weinen, weinen, mir die Adern öffnen, Bis Tränen mich und Blut, ein Meer, umgeben; So tief wie seins, so grauenhaft wie seins, So tödlich wie das Meer, das ihn verschlungen. Naukleros. Leander, oh, mein mildgesinnter Freund! Hero. Sag: er war alles!

Laß mich und quäl mich nicht! Und sprich nicht ohne Achtung Von ihrem Hals und Wuchs. O ich bin dreifach elend! Naukleros. Leander! elend? Glücklich! Bist verliebt. Leander. Was sprachst du? Ich bin krank. Es schmerzt die Brust. Nicht etwa innerlich. Von außen. Hier! Hart an den Knochen. Ich bin krank, zum Tod. Naukleros. Ein Tor bist du, doch ein beglückter Tor!

Ihr aber habt's ererbt von Morgen her, Den schnöden Dienst mißgünst'ger Indusknechte Und hüllet euch in Greuel und in Nacht. Doch ist's nun so. Drum komm, Unglücklicher! Leander. Unglücklich! Meinst du mich? Naukleros. Wen sonst? Nun, mindstens Genügsam denn! Komm mit! Leander. Hier bin ich. Naukleros. Wie? Betrachtest dir nicht einmal noch den Ort, Von dem du nun auf immer Leander. Immer?

Ob aber schon seit lang mit Heuchlerkunst, Sie mir's verbirgt; ob nun erst, heute, jetzt erst? Naukleros und Leander! Welcher war's? In gleichen Schalen wäg ich euer Los. Die Namen beide ähnlichen Gehalts, Die Zahl der Laute gleich in ein und anderm, Desselben Anspruchs jeder auf das Glück: Indes der eine doch ein Lebender, Beseelter, Sein Freund ein Toter ist, schon jetzo tot.

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