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Aktualisiert: 14. Oktober 2025
Nur konnte sie ihr Erstaunen darüber gar nicht beherrschen, daß an Falk selbst so wenig von dem Glück zu bemerken war, das ihm zugestoßen. Die Farbe seines Gesichts war bleich, und um seinen Mund lag stets ein bittrer und verbitterter Zug. In der Nacht vor seinem Umzug, als schon alles schlief, schlich er in Strümpfen nach Melys Zimmer.
Sie sah nur einen regungslosen Schatten am Fenster und ging darauf zu. Sie nahm Melys Hand und sagte herzlich: »Es thut mir so leid, Sie können mir’s gar nicht glauben. Nein, so gemein, so gemein! Regen Sie sich nur nicht auf. Ich habe ihm schon gekündigt, und morgen wird er ausziehen. Jetzt kommen Sie mit und trinken noch ein Glas Punsch mit mir und Helene.«
Einige Tage darauf ging Falk in Melys Zimmer. »Ich bitte dich, was hast du gegen mich?« begann er sogleich. »Sag mir alles, ich bin auf alles gefaßt.« Sie lag in ihrem hyacinthenfarbnen Schlafrock auf der Ottomane und schaute unbeweglich zur Decke. »Ach, das ist doch sehr einfach,« sagte sie langsam, als er nicht aufhörte, sie zu bedrängen. »Nun?« Sie schwieg, sie schien sich zu besinnen.
Jene große Güte, die mich schon beim ersten Eindruck so sehr bestach, vereinigt sich mit einer schönen Freiheit des Urteils, und er prüft Herz und Nieren seiner Patienten nicht nur im medizinischen Sinn; er will wissen, was auch in der Seele Derer vorgeht, die sich ihm und seiner Wissenschaft anvertrauen. Der Mann wird es noch weit bringen. Ich habe mich ein wenig mit Melys Schwester unterhalten.
Geifer floß von ihrem lippenlosen Mund. Frau Bender schleppte sich am Arm ihrer Tochter nach. Sie war schon zu heiß im Kopf, um zu begreifen, was vorging. »Gott sei den Gläsern und Tassen daheim gnädig,« murmelte Helene. Ihre Mutter pflegte, wenn sie betrunken war, alles Zerbrechliche zum Fenster hinauszuwerfen und danach weinte sie dann stundenlang. Falk schaffte Melys Garderobe herbei.
Falk bemerkte wohl ihre Aufregung; er stand auf und verabschiedete sich traurig von ihr. Er suchte sein Zimmer auf und wanderte rastlos auf und ab. Wieder läutete es, und jemand ging in Melys Zimmer. Er legte das Ohr an die Wand, um zu erhorchen, wer drüben sei, aber er hörte nichts. Dann fragte er die Magd in der Küche mit erheuchelter Gleichgültigkeit, wer geläutet habe.
Zerflattert war Melys Bild vor seinen Augen, und wenn er an sie dachte, sah er nur das schlaue, verschlagene Weib, die Überlisterin des Mannes, die Betrügerin. »Die Hühner haben Ihnen wohl das Brot gestohlen, weil Sie so unglücklich aussehn?« sagte Helene nach dem Mittagessen zu ihm, als sie allein waren. »Ach ja
Falk lachte wieder, und die glückliche Frau Bender stimmte unbefangen mit ein. Dann stürzte er hinaus und betrat Melys Zimmer. Sie kämmte vor dem Spiegel das Haar und sah sich scheu nach ihm um. »Mely!« brachte Falk mühsam heraus, »wenn du gehst, ist alles vorbei zwischen uns.« Sie blickte erschreckt zu Boden und der Kamm fiel auf die Erde.
Ich weiß bestimmt, daß sie jetzt drinnen liegt und weint, aber es ist mir unverständlich, unfaßbar!« Eindringlich rief Helene Melys Namen. Falk trat ein wenig zurück in die Dunkelheit. Mely öffnete und ließ Helene ein. Es war finster in ihrem Zimmer. Am nächsten Morgen saßen die beiden Mädchen lange Zeit bei einander.
Als sie um die Ecke der Maffeistraße bogen, wurden sie durch das heftige Gebell eines Hundes erschreckt. Es war Pitt, der auf ungestüme Art seine Freude zu erkennen gab und an Mely emporzuspringen versuchte. Sie lächelte zuerst dem Tiere ein wenig zerstreut zu. Falk wollte sich niederbeugen, um den Hund zu streicheln, als er voll Entsetzen die Veränderung in Melys Gesicht wahrnahm.
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