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Aktualisiert: 29. Juni 2025


Der Herr Leonhard war mit seinem Sermon kaum erst fertig, so kam auch die andere junge Dame, die vorhin das Liedchen gesungen hatte, auf mich los, setzte mir schnell einen frischen Myrtenkranz auf den Kopf und sang dazu sehr neckisch, während sie mir den Kranz in den Haaren festrückte und ihr Gesichtchen dabei dicht vor mir war: »Darum bin ich dir gewogen, Darum wird dein Haupt geschmückt, Weil der Strich von deinem Bogen

Der alte Gärtner bindet den Hund los, durchstreift den Forst ringsum, seine rufende Stimme dringt zuweilen herüber aus weiter Ferne; jedesmal fährt Leonhard auf, das Haar sträubt sich ihm, sein Blut stockt, denn er glaubt, es kann seine Mutter sein, die da aufschreit unter der Erde. Die Uhr zeigt auf Mitternacht.

Da trat plötzlich ein junger Mann in feiner Jägerkleidung aus dem Gebüsch hervor. Ich traute meinen Augen kaum es war der fröhliche Herr Leonhard! Die kleinen Mädchen öffneten nun den Kreis und standen auf einmal wie verzaubert, alle unbeweglich auf einem Beinchen, während sie das andere in die Luft streckten, und dabei die Blumengirlanden mit beiden Armen hoch über den Köpfen in die Höh hielten.

Sie sehen nicht, daß die eiserne Falltür, die hinab zur Gruft führt, offensteht, nur von einer Holzspreize gestützt, sehen das gähnende viereckige Loch im Boden nicht, fühlen den eiskalten Hauch nicht, der aus dem Totengewölbe dringt; sie verschlingen sich mit den Blicken wie Raubtiere; Sabine will reden, bringt nur ein lechzendes Lallen hervor; Leonhard reißt ihr die Kleider vom Leib, wirft sich über sie; keuchend verbeißen sie sich ineinander.

Leonhard wühlt sich mit dem Kopf in die Kissen, um nicht zu hören, ein Diener zupft ihn am

Zutiefst ist bei aller Flamme eine tiefe Wut, sonst nichts. Es ist von enormster Wichtigkeit, daß Erscheinungen wie Leonhard Frank existieren, und ihr Mut wird nicht vergessen sein, wenn irrgeleitete Knaben mit neu polierten Phrasen in neue Kriege ziehen werden. Viele Unbestochene werden an seinem Namen einen Halt finden und werden sein Buch dem Wahnsinn vielleicht entgegenhalten.

Meister Leonhard hält seinen Blick zum Fenster gekehrt, vor dem mannshohe Schneehügel die ruinenhafte halbversunkene Schloßkapelle umgeben, in der er sitzt, aber im Geiste sieht er hinter sich die kahlen, engen, schmucklosen Wände, die ärmliche Lagerstätte und das Kruzifix über der wurmstichigen Tür sieht den Wasserkrug, den Laib selbergebackenen Bucheckernbrotes und das Messer daneben mit dem gekerbten Beingriff in der Ecknische.

Aber trotz all dieser Bedenken war Leonhard Koppe zu der That entschlossen, und wurde darin von dem Torgauer Pfarrer D. Zwilling bestärkt; denn dieser war auch in die Sache eingeweiht . Zwischen Luther und Koppe wurde so der Plan verabredet. Das Unternehmen sollte von Torgau ausgehen, welches in der Mitte zwischen Nimbschen und Wittenberg gelegen war. Die Osterzeit wurde zur Ausführung ersehen.

Länder, Burgen und Schlösser wandern an Leonhard vorüber, nehmen ihn auf, man kennt den Namen seines Geschlechtes, kommt ihm mit Freundschaft und Feindschaft entgegen.

Aber sein Freund suchte Trost, und also mußte er ihn finden. Er wuchs über sein Alter hinaus. Er dachte an den Tag, da er seinen Bruder Leonhard durch den Tod verloren hatte. Und sogleich wußte er eins: Sprechen, mit Worten trösten, wäre in diesem Augenblick Roheit. Und er legte den Arm um seinen Freund, klopfte ihm langsam und leise, wie eine tröstende Mutter, die Schulter und ließ ihn weinen.

Wort des Tages

insolenz

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