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Sie hatten ausgemacht, daß zuerst Ladenstein ans Bett treten solle, um zu probieren, ob ihn der Kranke erkenne. Es geschah so. Sporeneck sah ihn lange an und faßte dann hastig seine Hand: "Ach, sind Sie es, Herr Geheimrat von Sorben?" rief er. "Was schreibt der Alte aus Polen? Darf der Graf die Aarstein heiraten?"

Der freundliche, gütige Ladenstein hatte sich wie durch einen Zauberschlag in die gestrenge Exzellenz den Minister Grafen von Martiniz verwandelt, und doch blieb er so freundlich, väterlich, traulich wie zuvor; sie wußte nicht, wem von beiden sie das nette, lustige Amorettenköpfchen zuwenden sollte.

Endlich ja, er war es; in seiner glänzenden Uniform wie gestern trat er heraus, mit ihm Ladenstein; nein, wie aber dieser geputzt war! Sie hatte, als sie sich bei Hof präsentieren ließ, einmal einen ....schen Gesandten gesehen, gerade so war er gekleidet; der Frack starrte von goldener Stickerei, ein handbreites Ordensband ging ihm über die Brust quer herab, auf der Brust was tausend!

"Nein, das wird mir zu stark," rief die hohe Dame gereizt, "von einem Mann wie Herr von Sorben bitte ich in andern Ausdrücken zu sprechen; wie können Sie wissen, was der alte Herr von Martiniz " "Er steht vor Ihnen, gnädige Gräfin," sagte der alte Herr und beugte sich tief, "ich heiße mit Ihrer Erlaubnis Dagobert, Graf von Ladenstein- Martiniz."

Ida war ganz bleich geworden; sie dachte im Augenblick nicht daran, daß nur böslicher Wille und Neid die Gräfin so sprechen lasse; das Wasser schoß ihr in die Augen, sie warf einen bittenden, hilfesuchenden Blick auf Ladenstein und Martiniz. Jener stand auf der Seite und sah ernst, beinahe höhnisch, der Gräfin zu; Emil aber sagte ganz kalt und gelassen: "Wissen Sie das so gewiß, gnädige Frau?"

"Nun wie, alter Kauz," sagte Ladenstein, "du scheinst dich nicht recht zu freuen? Gefällt dir denn die Braut nicht, die sich dein Herr erlesen?" "Nun," antwortete Brktzwisl, "sie ist schön, die Frau Gräfin " "Wer spricht denn von der Gräfin?" sagte sein Herr, "Fräulein Ida meinen wir!" "Was?" rief der alte Diener und gebärdete sich wie wahnsinnig; denn jetzt hatte er wirklich süßen Xeres im Mund.

Ein stiller, aber scharfer Beobachter erschien jetzt auf dem Schauplatz; es war der fremde Herr, den der Graf unter dem Namen eines Herrn von Ladenstein bei dem Präsidenten einführte.

Der alte Brktzwisl, die gute, treue Seele, sprang hervor, ergriff den Zügel von Martiniz' Pferd und stellte ihn zum Aufsitzen zurecht; jetzt kam Mart nein, ein Offizier in fremder glänzender Uniform. Jetzt kam auch der alte Herr von Ladenstein, der sie gestern so trefflich unterhalten hatte; wo blieb aber nur Emil?

In glänzender Uniform, schön und freundlich wie der Tag, ganz hingegossen in reuevoller Zärtlichkeit lag Emil vor ihr auf den Knien, hatte ihr Händchen gefaßt und preßte heiße, glühende Küsse der Liebe darauf, Sie wollte die Hand zurückziehen, sie zog ihn mit herauf, und ehe sie sich es recht versah doch das konnte man doch nicht sagen sie sah sich mit einem blitzschnellen Viertelsseitenblickchen nach Ladenstein um; doch der schien gar nicht auf sie beide zu achten; denn er schaute unverwandt durch die Scheiben in die Nacht hinaus also ehe sie sich kaum recht versah, lag sie in des Grafen Armen, fühlte sie seine Lippen auf ihren Lippen und "Solch ein Kuß, das ist ein Kuß!"

"Still, alter Herr," unterbrach ihn Ladenstein. "Macht kein solches Wesen von dem Zeug! Ihr wißt, der alte Martiniz kann es geben und gibt es gern. Da ist auch noch etwas in den Papieren für das liebe Bräutchen, nämlich ein kleines Schlößchen, hart am Fluß, ein Stündchen von hier.