United States or Uzbekistan ? Vote for the TOP Country of the Week !


Der alte Brktzwisl lächelte geheimnisvoll vor sich hin und begann dann: "Wenn ich recht gesehen habe, so ist mein Herr auf dem besten Wege zur Heilung, und der Herr Hofrat können als Arzt dabei dienen. Vor allem muß ich um Verzeihung bitten, wenn ich etwa nicht recht gesehen hätte. Einem alten Diener, der nur für das Wohl seines Herrn besorgt ist, kann man ja schon etwas zu gut halten. Der Herr Onkel des Grafen, ein steinreicher Mann, der jetzt auch das Vermögen des Grafen verwaltet, hatte mich mit reichlichen Mitteln versehen, daß ich jeden berühmten Arzt um Rat fragen konnte. Überall, wohin wir kamen und uns auch nur zwei Tage aufhielten, befragte ich gleich die

Der alte Brktzwisl kam am andern Morgen mit einem Gesicht, aus welchem man sich nicht recht vernehmen konnte, zum Hofrat; er wünschte mit freundlichem Grinsen guten Morgen und zischte doch dabei, wie wenn er Rhabarber zwischen den Zähnen hätte, ein "wenn nur das heilige Kreuz-Donner " oder "wenn nur das Mohren-Kraut-Stern-Elementerchen" um das andere heraus.

Ja, das konnte sein, das schien dem alten Brktzwisl sogar wahrscheinlich; wenn er aber dieser nachlief und das schöne Fräulein im Stich ließ nein, er wollte seinem Herrn nichts Böses wünschen, aber da soll ihm doch das siedende Donnerwetter auf den Leib er schlug zu diesem Gedanken so grimmig auf seines Herrn Rock zu, den er im Hausgang ausklopfte, daß der Staub in dichten Wolken umherflog.

Sie ist schuldig," rief er laut und unmutig. Gestern abend nämlich, als Schulderoff sie verlassen hatte, war Brktzwisl gekommen und hatte einen kleinen Zettel gebracht, der wahrscheinlich dem Rittmeister entfallen sein müsse. Er war offen, Emil konnte sich nicht enthalten, einen Blick hineinzuwerfen, und ward weiß wie die Wand.

Die Wirtin hätte für ihr Leben gerne gewußt, was sonst noch für Unglück den bleichen Herrn verfolge, daß der Verlust aller Verwandten klein dagegen aussehe. Aber sie wagte nicht, den alten Brktzwisl, dessen Name ihr schon gehörig imponierte, darüber zu befragen; auch schloß der Anblick, der sich jetzt darbot, ihr den Mund.

Seinen Entschluß, den alten Brktzwisl um die Krankheit seines Herrn zu fragen, hatte der Hofrat noch immer nicht ausführen können; je näher er den jungen Mann kennen lernte, je mehr Achtung er täglich vor seinem gediegenen Charakter, vor seinem ausgebreiteten Wissen bekam, desto unzarter schien es ihm, auf diesem Wege in seine Geheimnisse eindringen zu wollen.

Das alles ist jetzt vorbei," setzte der treue Brktzwisl seufzend hinzu, indem er die Staatsuniform der Wirtin abnahm und in die Kommode legte, "da liegt das schöne Kleid, nach dem Zehntausend die Finger leckten; so liegt es seit drei Vierteljahren, und wie lange wird es noch so liegen!"

Und als er vollends an die Unzahl von Hals- und Sacktüchern kam, wovon sie jedes zum höchsten Staat in die Kirche angezogen hätte, da vergingen ihr beinahe die Sinne. "Ach, wie fürstlich ist der Herr ausgestattet! Das hat gewiß die gnädige Frau Mama ihm mitgegeben?" "Der tut schon lange kein Zahn mehr weh," gab Brktzwisl zur Antwort.

Der alte Herr schloß Emil in die Arme und ging dann an die Türe: "Brktzwisl, alter Kerl, komm herein und teile die Freude deines Herrn; er will Hochzeit machen, und das so bald als möglich!" Der alte Diener machte ein sauersüßes Gesicht, als ob er ein Rhabarbertränklein im Mund hätte und sollte es als den trefflichsten Xeres loben. "So o?" sagte er, "nun, da muß ich ja gra tulieren!"

Möchte da einem nicht die Galle überlaufen? So ein schöner, reicher Herr, wo es sich manche Dame zur Ehre rechnen würde, in nähere Bekanntschaft geht auf nächtlichen, liederlichen Wegen, glaubt, es sei hier in Freilingen auch so eine großstädtische Nachtpromenade; tief in seinen Mantel gehüllt, ist er zum Torweg hinausgewischt mit dem alten Kuppler, dem Brktzwisl.