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Und am Ende hatte er doch recht; denn Sporeneck räsonierte doch über die Ida, daß es mir selbst das Herz im Leibe hat zerreißen wollen.

Sie hatten ausgemacht, daß zuerst Ladenstein ans Bett treten solle, um zu probieren, ob ihn der Kranke erkenne. Es geschah so. Sporeneck sah ihn lange an und faßte dann hastig seine Hand: "Ach, sind Sie es, Herr Geheimrat von Sorben?" rief er. "Was schreibt der Alte aus Polen? Darf der Graf die Aarstein heiraten?"

Unsere Herren in der Residenz knieten sich die Knie wund vor diesem Marmorengel, aber alles soll umsonst gewesen sein; zwar erzählte man sich allerlei von dem Rittmeister von Sporeneck; sie sollen aber gebrochen haben, weil sie seine Liaison mit der Aarstein erfuhr. Nun, Glück auf!

Der reine, wahrheitsliebende Jüngling konnte ihr verzeihen, daß sie einem so zweideutigen Menschen, wie dieser Sporeneck offenbar sein mußte, ihr Herz schenkte; er konnte ihr verzeihen, obgleich es ihm das Herz brechen wollte, daß sie mit ihm ein so grundfalsches Spiel gespielt hatte; er konnte es der schwachen weiblichen Natur beimessen, daß sie sich, als der alte Liebhaber nahte, so ungeheure Blößen gab, er konnte dies alles verzeihen.

Wie ein Kind ließ er sich von der Aarstein leiten; sie zog ihn zu sich nieder, sie spielte die Verwunderte, den Rittmeister hier zu sehen, sie ließ manche giftige Bemerkung schlüpfen er hörte nichts, er sah nichts; nur ein Gedanke beschäftigte ihn: er wollte recht haarscharf acht geben, wenn sie käme, wie sie sich gegen Sporeneck benehmen würde. Die Türe ging auf, sie kam.

"Bitte untertänigst um Vergebung, wenn ich störe," schnatterte ein Jockei, der während des Grafen Selbstgespräch ins Zimmer gekommen war; "der Rittmeister von Sporeneck " Was Teufel! Hatte nicht die Aarstein jenen "Sporeneck" genannt? Sollte er hier sein?

"Nun ja," schnarrte Sporeneck, "wenn Sie sich durchaus in meine Herzensangelegenheiten mischen müssen, was ich übrigens nicht sehr delikat finde, ich habe von Fräulein Ida von Sanden, meiner Nachbarin, gesprochen." "Und von dieser Dame wagen Sie auf so freche Weise zu sprechen, wie Sie vorhin taten?"

Es war ihm, als stehe Antonios blutende Gestalt vor dem Rittmeister und wehre ihm ab; zweimal setzte er an, zweimal ließ er das Pistol wieder sinken. Da rief der Rittmeister mit bitterem Lachen: "Wird's bald, Herr Kamerad?" Und in demselben Augenblicke krachte es; Sporeneck schwankte und fiel. Er hatte genug; gerade unter der Brust hatte die Kugel durchgeschlagen.

Daß sie ernster, blässer, trüber war als sonst, war weder ihrem, noch des Rittmeisters Scharfblick entgangen, und eine wahrhaft teuflische Schadenfreude, die sich in einem vierstimmigen Gelächter Luft machte, befiel sie, als Sporeneck erzählte, daß er sie durch seinen Tubus, mit welchem er hinter seinen Gardinen nach Idas Fenster visierte, bitterlich habe weinen sehen.

Sporeneck hatte den ersten Schuß. "Nun, wenn es denn einmal sein muß," sagte er, drückte ab und den Kalpak riß es dem Grafen von dem Kopf; mitten durch war die Kugel gegangen; er stand unverletzt. Ein sonderbares Feuer sprühte aus seinem Auge, als er jetzt die Pistole aufnahm.