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Aktualisiert: 5. Mai 2025


Peter ist irr gegangen und merkte dies erst, als nach langem Marsche der muntere Albbach noch immer nicht in Sicht treten wollte. Er ist zuviel in südliche Richtung geraten und steht schließlich vor Oberwihl, während er doch über Rißwihl nach Kuchelbach wollte. Der Vorgang ist nun zwar kein Unglück, aber eine heillose Verspätung bleibt es doch.

Wie sonst die Bevölkerung der Hauensteiner Gemarkung am Allerseelensonntag von den Berghalden herabsteigt und frommen Sinnes zum Dörflein pilgert, um die Gräber der Verstorbenen zu schmücken und mit brennenden Kerzen unter Glockengeläute laut betend in feierlicher Prozession die Raststätten ewiger Ruhe zu umgehen: diesmal wallen die Scharen erregt, gröhlend, aus dem Tann herab gen Kuchelbach, dem Rufe zum Aufstand folgend.

Eine Angst befällt Petern, der lauft wie noch nie im Leben. Schon sieht er den Albbach glitzern tief unten im Thale, eine kurze Stecke noch und er wird in Kuchelbach sein. Was ist das für ein Lärm? Wie rasend flüchten Menschen die Hänge hinan, schreiend, von Verzweiflung getrieben, und hinterdrein jagen Husaren; Gewehre knattern, Pulverdampf steigt auf

Da Peter Hunger und Durst verspürt, will er sich im Wihler Wirtshaus stärken und hernach gen Thal heruntersteigen, um dann dem Steinbach entlang nach Kuchelbach zu marschieren. Was Peter noch nie als Glück betrachtet hat, was im Gegenteil in seinen Augen Schande ist: der Wihler Wirt ist Halunke und deshalb zu Hause geblieben.

Die Feiertage stehen vor der Thür. Thrinele hat es sich angelegen sein lassen, die Stuben sauber zu fegen und verbringt die langen, stillen Abende am schnurrenden Spinnrad, mit Gedanken an den Geliebten und an den verschwundenen Vater. Bittere Sorge um ihn erfüllt das junge Herz, seit Thrinele in Hochschür erfahren, daß in Kuchelbach die Salpeterersache ein so böses Ende nahm. Niemand will aber an jenem Unglückstage den Streitpeter gesehen haben; die Hochschürer Salpeterer, so sie sich durch rasende Flucht retten konnten, verstehen es auch nicht, warum just der Vertrauensmann beim Zuge nach Kuchelbach gefehlt hat. Daß er etwa Halunke geworden sei, ist nicht wahrscheinlich, dagegen spricht sein Verschwinden. Es müßte nur sein, daß er verunglückt, an einsamer, wenig begangener Stelle von einer Pandurenkugel niedergestreckt und noch nicht aufgefunden worden sei. Ein ganz rätselhaftes Verschwinden! Übel genug steht die Salpeterersache an sich, wenn auch für die nächsten Monate, so lange des starren Winters Macht auf dem Walde gebietet, keine Gewaltmaßregeln gegen die Bruderschaft zu gewärtigen sind. Und jener fremde Warner wird ein Salpeterer, vielleicht aus Herrischried gewesen sein, der von der Kuchelbacher Niederlage erfahren hat und den

Die Rebellen sind verschwunden, verstreut wie Spreu vom Winde. Verlassen ihre Gehöfte und Siedelungen, Felder und Wiesen. Das war ihrSiegzu Kuchelbach und Birndorf. Panduren schaufelten dem Opfer dieses unheilvollen Tages, dem armen Sepli, das Grab, und vor Anbruch der Nacht war er beerdigt.

Will die Natur Unheil drohen, wie sonst blutigrote Kometen Krieg verkünden? Steht der dräuende Himmel in Verbindung mit der niedergehenden Salpeterersache? Schwarz, düster wie das Firmament ist ja die Zukunft der Wäldler seit der Metzelei am Friedhof zu Kuchelbach! Ein schauriger Beginn des Weihnachtsfestes, ein unheimlicher Heiliger Abend im Walde!

Außerdem brachten die Leute die Kunde mit, daß nach der Schneeschmelze eine allgemeine Streife nach Salpeterern vorgenommen, jeder, ob an Kuchelbach beteiligt oder nicht, eingefangen und alle Jungens zum Militär gesteckt werden, die kleinen Kinder aber weggenommen würden.

Die Geschichte von der Anmeldung des Kranken, seine Bereitwilligkeit nachzudienen, sobald er wieder gesund sei, in Verbindung mit der Salpetererschlacht bei Kuchelbach habe die Regierung veranlaßt, den Michel vom Militärdienst zu befreien. Es würden lediglich Salpetererbuben zwangsweise eingereiht, Halunkensöhne aber wieder losgegeben.

Es wimmelt auf den Halden, in dichten Scharen ziehen die fanatisch erregten Menschen herab, Kreuze tragend, bewaffnet bis an die Zähne mit altem Geraffel, Sensen, Gewehren, Dreschflegeln, Sicheln und Prügeln. Weithin ist das Gekreisch der trunkenen Weiber, das Gejohle der Männer hörbar; das Sturmgeläute stachelt zur Sinnlosigkeit auf. Der Friedhof zu Kuchelbach gleicht einem Kriegslager; die Salpeterer des Dorfes haben zwischen den Gräbern ihr Hauptquartier aufgeschlagen; es sollen auch die Toten ihren Anteil am Befreiungskriege haben! Waffen aller Art liegen wirr durcheinander auf den Grabhügeln, und außerhalb der Kirchhofsmauern sind fliegende Schänken errichten, in denen geraubter Halunkenwein für dieBrüderverzapft wird. Auf einem improvisierten Podium, mit Totenschädeln aus dem Beinhaus garniert, thront

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