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Aktualisiert: 19. Juni 2025


Da bekam Anders Krog einen Brief aus Kristiania von einem nahen Verwandten, einem reichen Manne, dessen einzige Tochter sich soeben verlobt hatte. Er bat, Marit möge doch zu den Festlichkeiten hinkommen; es sollten in den beiden großen Familien deren mehrere stattfinden. Mary war selbst erstaunt, wie große Lust sie plötzlich bekam. Der alte Adam war nicht tot.

"Schönen Dank für den Spaziergang, Jörgen", sagte sie, indem sie an ihm vorbeiging und ihm fröhlich zunickte, lief zur Treppe und nach oben. Er hörte sie in ihr Zimmer gehen. Wie schonend Jörgen auch seine Worte wählte, als er von dem Resultat berichtete, es war eine schwere Enttäuschung für die alten Leute. Sowohl Krog wie vor allem Frau Dawes fanden es unerklärlich; die letztere sogar grausam.

Anders Krog hatte irgendwo altes chinesisches Porzellan gesehen, auf das er Lust bekommen hatte; aber Alices guter Rat war hierzu von größter Wichtigkeit. Mary war überzeugt, sie allein zu treffen, in der Regel freilich mit irgendeinem Modell. Sie ging direkt hinein, ohne mit dem Pförtner zu sprechen. Alice öffnete ihr selbst.

Alice setzte sich entmutigt hin. Sie sagte nichts mehr; es half ja doch nichts. Er nahm ihr gegenüber Platz: "Erklären Sie mir's, Alice! Haben Sie nicht gesehen, wie sie lachte, als ich mit Ihnen davontanzte?" "Haben Sie noch nicht begriffen, was für ein kolossaler Abstand zwischen ihr und uns andern ist?" "Mary Krog ist nicht anspruchsvoll und nicht übermütig. Nicht im geringsten."

Marit war mit ihren Handschuhen fertig. "In Amerika werde ich Mary genannt. Das weiß ich. Hier habe ich eine Probekarte. Es macht sich doch gut?" Sie holte eine ganz kleine Karte aus der Tasche. Frau Dawes besah sie und reichte sie Anders Krog hin. Mit feiner Schrift stand auf feinem Papier: "Mary Krog." Der Vater schaute lange, schaute immer wieder auf die Karte.

Sie verstand die Sprache nicht, aber sie sah die drei Gesichter. Schließlich hörte der Vater Marit mit einer fremden, aber freundlichen Stimme antworten: "Soll ich jetzt lange Kleider haben, weil Mutter, als sie in meinem Alter war, auch welche trug?" Frau Dawes sah erschrocken Anders Krog an; er aber wandte sich ab.

Der erste holländische Besitzer hieß nicht Krog; er wohnte auch nicht hier; aber der Sohn, der den Hof übernahm, war nach seinem Großvater mütterlicherseits Anders Krog getauft, und er nannte seinen Sohn nach seinem eigenen Vater Hans. Fortan wechselten die beiden Namen miteinander ab. Wenn noch mehr Söhne da waren, hieß einer Klas und einer Jürges, woraus im Lauf der Zeit Klaus und Jürgen wurde.

Etwas Idyllisches? Es warteten ihrer an diesem Tage zwei Dinge. Das eine war ein Brief von Onkel Klaus, er nannte sie "Hochverehrtes, liebes Patenkind, Fräulein Mary Krog." Daß er ihr Pate war, hatte sie nicht geahnt. Das hatte ihr Vater ihr nie gesagt; wahrscheinlich wußte er es gar nicht. Onkel Klaus schrieb: "Es gibt Gefühle, die zu stark für Worte sind, zumal für geschriebene.

Unten in den Kleinstädten lebe man in besserer Kameradschaft, da sei es leichter, eine solche Gesellschaft zusammenzubringen. Jörgen Thiis habe sich bereit erklärt, wenn Mary Krog dabei sein wolle; er wisse, dann bekomme man die andern schon zusammen. Frau Falke setzte Mary das in ihrer Schmeichelkatzenart auseinander, der nur wenige widerstehen konnten.

Aber Dein großes Geschenk darf ich nicht annehmen. Jörgen ist doch Dein Pflegesohn, und ich möchte ihm in keiner Weise im Wege stehen. Du darfst mir das nicht übelnehmen. Ich kann unmöglich anders handeln. Über Frau Dawes' Testament werde ich später meine Bestimmungen treffen und sie Dir dann mitteilen. Deine dankbare Mary Krog." Als sie den Brief fertig hatte, hörte sie einen Wagen vorfahren.

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