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Aktualisiert: 19. Juni 2025
Sie schwamm beständig in Papier. Ihre Korrespondenz, die, wie Anders Krog behauptete, alle Personen umfaßte, die sie einmal in Pension gehabt hatte, setzte sie ununterbrochen fort. In allen Sprachen und über alle Dinge; denn ihre zweite Hauptbeschäftigung war: das, was sie las und sie las bis tief in die Nacht hinein in ihre Korrespondenz hineinzubringen.
Sie trällerte auf den Fluren und in den Stuben vor sich hin, während sie ihre Reisevorbereitungen traf; sie sehnte sich nach einer neuen Umgebung und nach neuen Huldigungen. Sie suchte Genugtuung darin! Das mußte sie sich selbst zugeben. Sie war kaum einige Tage dort, als Anders Krog einen Brief bekam, in dem Marys Lob in den höchsten Tönen gesungen wurde.
"Sie konnten sich nicht heiraten. Da gab sie sich ihm hin." Mary fuhr in die Höhe, blieb aber stehen. Sie hatte etwas sagen wollen, hielt aber inne. "Erschrecken Sie nicht so, Fräulein Krog, das ist nichts Seltenes." Bei dieser Auslegung war es Mary, als sinke sie in eine tiefere Klasse herab. Sie setzte sich langsam wieder hin.
Anders Krog schickte den Brief zu Frau Dawes hinein mit der Bitte, ihn bald zurückzugeben; er wolle ihn noch oft lesen, Am Tage darauf war Mary wieder daheim. Sie trat des Morgens still bei ihrem Vater in die Tür, und er erschrak, als er sie sah. Sie sei krank geworden, sagte sie, und das sah man auch deutlich genug. Sie war nicht nur blaß, sie war grau, mit übernächtigen Augen und matter Stimme.
Anders Krog aber kam gern selbst hinunter, um ihnen zuzusehen, wenn sie auf der Sandbank oder im Walde draußen auf der Landspitze Feuer angezündet hatten. Er kam vermutlich, um ein Auge aufs Feuer zu haben. Aber davon hörte und merkte niemand etwas. Er war bekannt als "der höflichste Mann der Stadt", oder "der erste Gentleman der Stadt."
Mary war es bekannt, daß es in der männlichen Linie der Familie Krog nichts Außergewöhnliches war, wenn alte Leute geistesschwach wurden. Aber sie war erschrocken, daß ihr Vater keine Kontrolle geübt hatte! Auch das war ein bedenkliches Zeichen. Ihr Vater mußte mit diesem Brief auf dem Wege zu Frau Dawes gewesen sein, als ihn der Schlag gerührt hatte.
Jetzt mußte er auch den Hof übernehmen. Ein eigentlicher Geschäftsmann war der junge Anders Krog nicht. Aber seine Gewissenhaftigkeit ohnegleichen und sein rücksichtsvolles Wesen bewirkten, daß bald alle bei ihm kauften. Ein andrer hätte reich dabei werden müssen; aber das wurde er nicht.
Er begegnete ihren lächelnden Augen mit der vollsten, innigsten Freude. Er drückte die Hand, die Anders Krog ihm geben konnte, er blickte ihm in die tränennassen Augen und seine eigenen füllten sich mit Tränen. Aber gesprochen wurde kein Wort, bis Mary sagte: "Jetzt gehen wir zu Tante Eva!" In einem Gefühl des Sieges ging sie voran. Bewundernd folgte er ihr.
Gestern habe ich das Testament geöffnet. Sie hat Dir alles vermacht, was sie besitzt. Es sind wohl an sechzigtausend Kronen. Aber es ist mit diesem Gelde ebenso bestellt wie mit dem Gelde Deines Vaters: es trägt zurzeit so gut wie keine Zinsen. Dein Pate Klaus Krog." Mary antwortete sofort: "Mein lieber Pate! Dein Brief hat mich tief gerührt. Ich danke Dir von ganzem Herzen.
Aber es war ihr nicht bestimmt, das Kind aufzuziehen; denn drei Tage später war sie tot. Die neue Marit Der Arzt befürchtete lange, Krog würde auch sterben. Rein an Überanstrengung. In seiner langen Einsamkeit war er nicht daran gewöhnt gewesen, sich so hinzugeben oder so unendlich viel zu empfangen, wie ihm das Zusammenleben mit ihr gebracht hatte.
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