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Aktualisiert: 19. Mai 2025


Christian Buddenbrook stieg mit dem Pastor in die erste. Der kleine Johann folgte zusammen mit einem wohlgenährt aussehenden Verwandten aus Hamburg. Und langsam, langsam, lang ausgedehnt, betrübt und feierlich, wand sich Thomas Buddenbrooks Leichenzug dahin, während an allen Häusern der Wind mit den auf Halbmast gezogenen Fahnen klatschte ... Die Beamtenschaft und die Kornträger schritten zu Fuß.

Sie standen da, die Herren von Verdienst und Vermögen, mit gesenkten oder wehmütig zur Seite geneigten Köpfen, und unter ihnen waren die Ratsherren an ihren weißen Handschuhen und Krawatten erkenntlich. Weithin aber drängten sich die Beamten, die Kornträger, die Kontoristen, die Speicherarbeiter. Die Musik verstummte, Pastor Pringsheim sprach.

Sie war höchst niedlich, die kleine Tony Buddenbrook. Unter dem Strohhut quoll ihr starkes Haar, dessen Blond mit den Jahren dunkler wurde, natürlich gelockt hervor, und die ein wenig hervorstehende Oberlippe gab dem frischen Gesichtchen mit den graublauen, munteren Augen einen Ausdruck von Keckheit, der sich auch in ihrer graziösen kleinen Gestalt wiederfand; sie setzte ihre schmalen Beinchen in den schneeweißen Strümpfen mit einer wiegenden und elastischen Zuversichtlichkeit. Viele Leute kannten und begrüßten die kleine Tochter des Konsuls Buddenbrook, wenn sie durch die Gartenpforte in die Kastanienallee hinaustrat. Eine Gemüsefrau vielleicht, die, ihre große Strohschute mit hellgrünen Bändern auf dem Kopf, in ihrem Wägelchen vom Dorfe hereinkutschierte, rief ihr ein freundliches »God'n Morgen ook, Mamsellingzu, und der große Kornträger Matthiesen, der in seinem schwarzen Habit mit Pumphosen, weißen Strümpfen und Schnallenschuhen vorüberging, nahm vor Ehrerbietung sogar seinen rauhen Zylinder ab

Es sind Leute aus allen Volksklassen, die hier stehen und warten. Man sieht Seeleute mit bloßem, tätowiertem Halse, die Hände in den weiten, niedrigen Hosentaschen, Kornträger mit ihren Blusen und Kniehosen aus schwarzem Glanzleinen und ihrem unvergleichlich biederen Gesichtsausdruck; Fuhrleute, die von ihren zu Hauf geschichteten Getreidesäcken geklettert sind, um, die Peitsche in der Hand, des Wahlergebnisses zu harren; Dienstmädchen mit Halstuch, Schürze und dickem, gestreiftem Rock, die kleine, weiße Mütze auf dem Hinterkopf und den großen Henkelkorb am nackten Arme; Fisch- und Gemüsefrauen mit ihren Strohschuten; sogar ein paar hübsche Gärtnermädchen mit holländischen Hauben, kurzen Röcken und langen, faltigen, weißen

Steuerbeamte kamen, um im Namen des Ressorts ihren Chef zu beglückwünschen. Als sie gingen, trafen sie in der Tür mit einer Anzahl Matrosen zusammen, welche, unter der Führung zweier Steuermänner, von den beiden zur Reederei gehörigen Schiffen »Wullenwewer« und »Friederike Oeverdieck« gesandt waren, die augenblicklich im Hafen lagen. Und es kam eine Deputation der Kornträger in schwarzen Blusen, Kniehosen und Zylindern. Dazwischen meldeten sich einzelne Bürger. Schneidermeister Stuht aus der Glockengießerstraße erschien, einen schwarzen Rock über dem wollenen Hemd. Dieser oder jener Nachbar, Blumenhändler Iwersen gratulierte. Ein alter Briefträger, mit weißem Bart, Ringen in den Ohren und Triefaugen, ein origineller Kauz, den der Senator an guten Tagen auf der Straße anzureden und »Herr Oberpostmeister« zu nennen pflegte, rief schon in der Tür: »Es is nich =da=rum, Herr Senator, ick komm nich =da=rum! Ick weet wull, de Lüd vertellen sick dat all, dat hier hüt jeder wat schenkt kriegt ... öäwer dat is nicht darum

Gotthold ging ... Zum Begräbnis jedoch, als die Menge der Verwandten, Bekannten, Geschäftsfreunde, der Deputationen, Kornträger, Kontoristen und Speicherarbeiter Zimmer, Treppen und Korridore füllte und die sämtlichen Mietkutschen der Stadt die ganze Mengstraße hinunterstanden, zum Begräbnis kam er zur aufrichtigen Freude des Konsuls aufs neue; ja, er brachte sogar seine Gattin, die geborene Stüwing, und seine drei schon erwachsenen Töchter mit: Friederike und Henriette, die beide sehr lang und hager waren, und Pfiffi, die achtzehnjährige Jüngste, die allzu klein und beleibt erschien.

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