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Aktualisiert: 23. Mai 2025


Gotthold ging ... Zum Begräbnis jedoch, als die Menge der Verwandten, Bekannten, Geschäftsfreunde, der Deputationen, Kornträger, Kontoristen und Speicherarbeiter Zimmer, Treppen und Korridore füllte und die sämtlichen Mietkutschen der Stadt die ganze Mengstraße hinunterstanden, zum Begräbnis kam er zur aufrichtigen Freude des Konsuls aufs neue; ja, er brachte sogar seine Gattin, die geborene Stüwing, und seine drei schon erwachsenen Töchter mit: Friederike und Henriette, die beide sehr lang und hager waren, und Pfiffi, die achtzehnjährige Jüngste, die allzu klein und beleibt erschien.

Grobleben ist ein Speicherarbeiter des Konsuls, und sein Brotherr hat ihm einen Nebenverdienst als Stiefelwichser angewiesen. Frühmorgens erscheint er in der Breiten Straße, nimmt das vor die Tür gestellte Schuhwerk und reinigt es unten auf der Diele.

Der Konsul schüttelte den Kopf. Er selbst hatte in letzter Zeit allerhand Besorgniserregendes verspüren müssen. Freilich, die älteren Träger und Speicherarbeiter waren bieder genug, sich nichts in den Kopf setzen zu lassen; aber unter den jungen Leuten hatte dieser und jener durch sein Benehmen Zeugnis davon gegeben, daß der neue Geist der Empörung sich tückisch Einlaß zu verschaffen gewußt hatte ... Im Frühjahr hatte ein Straßenkrawall stattgefunden, obgleich eine neue Verfassung, die den Anforderungen der neuen Zeit entsprach, bereits im Entwurf vorhanden war, welcher ein wenig später, trotz des Widerspruches Lebrecht Krögers und einiger anderer störrischer alter Herren, durch Senatsdekret zum Staatsgrundgesetz erhoben wurde. Volksvertreter wurden gewählt, eine Bürgerschaft trat zusammen. Aber es gab keine Ruhe. Die Welt war ganz in Unordnung. Jeder wollte die Verfassung und das Wahlrecht revidieren, und die Bürger zankten sich. »Ständisches Prinzipsagten die einen; auch Johann Buddenbrook, der Konsul, sagte es. »Allgemeines Wahlrechtsagten die anderen; auch Hinrich Hagenström sagte es. Noch andere schrien: »Allgemeine Ständewahlund vielleicht wußten sie sogar, was darunter zu verstehen war. Dann schwirrten noch solche Ideen in der Luft umher wie Aufhebung des Unterschiedes zwischen Bürgern und Einwohnern, Ausdehnung der Möglichkeit, das Bürgerrecht zu erlangen, auch auf Nichtchristen ... Kein Wunder, daß Buddenbrooks Trina auf Gedanken verfiel, wie der mit dem Sofa und dem seidenen Kleid! Ach, es sollte noch ärger kommen. Die Dinge drohten eine fürchterliche Wendung zu nehmen

Sie standen da, die Herren von Verdienst und Vermögen, mit gesenkten oder wehmütig zur Seite geneigten Köpfen, und unter ihnen waren die Ratsherren an ihren weißen Handschuhen und Krawatten erkenntlich. Weithin aber drängten sich die Beamten, die Kornträger, die Kontoristen, die Speicherarbeiter. Die Musik verstummte, Pastor Pringsheim sprach.

Sie hielt mit verschiedenen Personen Konferenzen ab in betreff des Begräbnisses, das sich unsäglich vornehm gestalten mußte. Sie arrangierte Abschiedsszenen. Sie ließ das Kontorpersonal heraufkommen, damit es seinem Chef ein letztes Lebewohl sage. Und dann mußten die Speicherarbeiter kommen.

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