Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 27. Mai 2025
Selbst die Freundinnen der Konsulin Buddenbrook erzählten sich am »Jerusalemsabend« von Senator Möllendorpfs Tode, wenn Lea Gerhardt im Vorlesen eine Pause machte, selbst die kleinen Sonntagsschülerinnen flüsterten davon, wenn sie ehrfürchtig über die große Buddenbrooksche Diele gingen, und Herr Stuht in der Glockengießerstraße hatte mit seiner Frau, die in den ersten Kreisen verkehrte, eine ausführliche Unterredung darüber.
Und manchmal gab es ein Gewitter, ein kleines Unglück wie dieses: Herr Stuht in der Glockengießerstraße, ein Schneidermeister, dessen Gattin alte Kleidungsstücke kaufte und darum in den ersten Kreisen verkehrte, Herr Stuht, dessen Bauch von einem wollenen Hemd bekleidet war und in erstaunlicher Rundung über das Beinkleid hinunterfiel ... Herr Stuht hatte den jungen Herren Buddenbrook zwei Anzüge gefertigt, die zusammen siebenzig Kurantmark kosteten; allein auf den Wunsch der beiden hatte er sich bereit finden lassen, schlanker Hand achtzig auf die Rechnung zu setzen und ihnen bar den Rest einzuhändigen.
Über sein Verhältnis zu einer Statistin vom Sommertheater zum Beispiel amüsierte sich die ganze Stadt, und Frau Stuht aus der Glockengießerstraße, dieselbe, die in den ersten Kreisen verkehrte, erzählte es jeder Dame, die es hören wollte, daß »Krischan« wieder einmal mit der vom »Tivoli« auf offener, hellichter Straße gesehen worden sei.
In irgendeinem Winkel vernahm man unaufhörlich die Stimme des Herrn Stuht aus der Glockengießerstraße, welcher, einen schwarzen Rock über dem wollenen Hemd, sich an der Auseinandersetzung beteiligte, indem er mit entrüsteter Betonung beständig wiederholte: »Unerhörte Infamie!« Übrigens sagte er »Infamje«.
»Die beiden ergänzen sich«, sagten die Chefs der größeren Häuser zueinander: Konsul Huneus vielleicht zu Konsul Kistenmaker; und unter Schiffsleuten und Speichereiarbeitern wie in den kleinen Bürgersfamilien wiederholte man sich dieses Urteil, denn die Stadt nahm Anteil daran, wie der junge Buddenbrook »de Saak woll befingern« werde ... Auch Herr Stuht in der Glockengießerstraße sagte zu seiner Frau, welche in den ersten Kreisen verkehrte: »Die beiden ergänzen sich ganz gaut, will 'k di man vertellen!«
Daß aber die Firma Johann Buddenbrook nicht mehr das war, was sie vorzeiten gewesen, das schien eine so gassenläufige Wahrheit, daß Herr Stuht in der Glockengießerstraße es seiner Frau erzählen konnte, wenn sie mittags zusammen ihre Specksuppe verzehrten ... und Thomas Buddenbrook stöhnte darüber.
Frau Stuht aus der Glockengießerstraße hatte wieder einmal Gelegenheit, in den ersten Kreisen zu verkehren, indem sie Mamsell Jungmann und die Schneiderin am Hochzeitstage bei Tonys Toilette unterstützte.
Wort des Tages
Andere suchen