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Aktualisiert: 4. Juni 2025
Doch verschwieg er alles Peinliche. Als ihn darauf sein Freund fragte, was er denn jetzt anzufangen denke, und ihm mit Herzlichkeit Tisch und Lager für jede Dauer anbot, da war dies zwar genau das, was Knulp erwartet und womit er gerechnet hatte, aber er wich wie in einer Anwandlung von Schüchternheit aus, dankte flüchtig und verschob das Besprechen dieser Dinge bis morgen.
Da stand eine leere eiserne Bettstatt an der Wand und daneben eine hölzerne, die mit Bettzeug versehen war. »Willst eine Bettflasche?« fragte der Hauswirt väterlich. »Das fehlt gerade noch,« lachte Knulp. »Der Herr Meister, der braucht freilich keine, wenn er so ein hübsches kleines Frauelein hat.«
»Ganz richtig,« sagte Knulp. »Grüß Gott, Frau Rothfuß, ich komme ja gerade recht. Ihre gute Suppe habe ich schon vom Marktplatz her gerochen, die wird mir den Tod schon vertreiben.« Man setzte sich zum Essen. Der Hausherr war gesprächig und rühmte sich seiner Häuslichkeit und seines Meisterstandes.
»Du,« sagte er flüsternd, »gelt, du bist ja jetzt verheiratet?« »Ja, freilich.« »Eben drum. – Weißt du, deine Frau kennt mich nicht; es kann sein, sie hat keine Freude. Stören mag ich euch nicht.« »Ach was stören!« lachte Rothfuß, tat die Türe weit auf und drängte Knulp in die helle Stube.
»Viere,« sagte sie schnell. »Jetzt trinken Sie nur, solang er warm ist, nachher hol ich das Geschirr dann wieder.« Damit lief sie hinaus, als habe sie keine Minute übrig. Knulp sah ihr nach und hörte zu, wie sie in Eile die Treppe hinab verschwand. Er machte nachdenkliche Augen und schüttelte mehrmals den Kopf, dann stieß er einen leisen, vogelartigen Pfiff aus und wendete sich zu seinem Kaffee.
Auf einen Tag kommt es jetzt auch nimmer an.« Der Gast fügte sich, und als man erfuhr, daß morgen der Schulzenknecht mit zwei Kälbern nach Gerbersau fahre, wurde beschlossen, Knulp sollte mit ihm fahren. »Einen wärmeren Rock könntest du aber auch brauchen,« sagte Machold, »kannst du einen von mir tragen? Oder ist der zu weit?«
In meinem Namen hast du Dummheiten gemacht und dich verspotten lassen; ich selber bin in dir verspottet und bin in dir geliebt worden. Du bist ja mein Kind und mein Bruder und ein Stück von mir, und du hast nichts gekostet und nichts gelitten, was ich nicht mit dir erlebt habe.« »Ja,« sagte Knulp und nickte schwer mit dem Kopf. »Ja, es ist so, ich habe es eigentlich immer gewußt.«
Der Gerber stieß den Laden heftig auf und beugte sich weit aus dem Fenster. »Knulp! Bist du’s oder ist’s ein Geist?« »Ich bin’s!« rief Knulp. »Du kannst aber auch über die Stiege herunter kommen, oder muß es durchs Fenster sein?« Mit froher Eile kam der Freund herab, tat die Haustüre auf und leuchtete dem Ankömmling mit der kleinen rauchenden
Ehe Knulp in seine Kammer trat, lehnte er sich in das kleine Fensterchen oben an der Bodentreppe, um noch einen Augenblick nach Wetter und Nachbarschaft auszuschauen. Es war beinahe windstill, und zwischen den Dächern stand ein schwarzes Stück Himmel, in welchem klare, feucht schimmernde Sterne brannten.
»Vor mir doch nicht!« meinte Knulp und lächelte. »Ich wollte bloß einmal Grüßgott sagen und sehen, wie’s geht. Und weil nämlich heut Samstag ist, möchte ich fragen, ob Ihr morgen nachmittag etwa frei habet, zu einem kleinen Spaziergang.« Sie sah ihn an und schüttelte den Kopf, und da machte er ein so trostlos betrübtes Gesicht, daß es ihr ganz leid tat.
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