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Aktualisiert: 4. Juni 2025
Er sang schön und zart, und wenn manchmal die Worte keinen völligen Sinn hatten, war doch die Melodie recht fein und machte es schön. »Knulp,« sagte ich, »versprich den Jungfern nicht zu viel, sonst hören sie dir bald nimmer zu. Das mit dem Wiederkommen ist schon recht, aber gewiß weiß das kein Mensch, und ob du dann gerade ein schöner Knabe wirst, das ist erst recht nicht sicher.«
Die leise lockende Farbenflamme, in die Finsternis aufsteigend und allzubald darin ertrinkend, schien mir ein Sinnbild aller menschlichen Lust, die je schöner sie ist, desto weniger befriedigt und desto rascher wieder verglühen muß. Das sagte ich auch zu Knulp. Aber er ging nicht darauf ein. »Ja, ja,« sagte er nur.
Aber dann, dann hätte es aus sein sollen! Schon dort war ein Stachel im Glück, ich weiß noch wohl, und dann sind niemals mehr so gute Zeiten gekommen. Nein, niemals mehr.« Der liebe Gott war weit im Schneegewehe verschwunden. Nun, da Knulp ein wenig stehen blieb, um wieder zu Atem zu kommen und ein paar kleine Blutflecke in den Schnee zu spucken, nun war Gott unversehens wieder da und gab Antwort.
Knulp hatte sofort, als die unerwartete Szene drüben zu spielen begann, sein eigenes Licht ausgeblasen, um nicht gesehen zu werden, und stand nun still und lauernd aus seiner Luke gebeugt. Die junge Magd drüben war von der Art, die ihm gefiel.
Am Ende hat doch ein jeder Mensch das Seinige ganz für sich und kann es nicht mit anderen gemein haben. Man sieht es auch, wenn einer stirbt. Da wird geheult und getrauert, einen Tag und einen Monat und auch ein Jahr, aber dann ist der Tote tot und fort, und es könnte in seinem Sarge drin gerade so gut ein heimatloser und unbekannter Handwerksbursch liegen.« »Du, das behagt mir aber nicht, Knulp.
Dafür war die Schneiderwerkstatt taghell und luftig, und auf seinem breiten Tisch am Fenster hockte der fleißige Schlotterbeck hell und hoch über der Welt wie der Wächter in einem Leuchtturm. »Servus, Schlotterbeck,« sagte Knulp im Eintreten, und der Meister, vom Licht geblendet, spähte mit eingekniffenen Augen nach der Türe.
Er hatte nichts dagegen, der Rock wurde geholt, probiert und gut befunden. Knulp aber, da der Rock von gutem Tuch und wohlbehalten war, machte sich in seiner alten Kindereitelkeit sogleich daran, die Knöpfe zu versetzen. Belustigt ließ ihn der Doktor machen und gab ihm noch einen Hemdkragen dazu.
Er trat leise auf und sprach in einem erschrockenen Flüsterton, da er Knulp für krank hielt und selber seit der Zeit seiner Kinderkrankheiten niemals am hellen Tage im Bett gelegen war. Knulp, der sich sehr wohl fühlte, gab sich keine Mühe mit Erklärungen und versicherte nur, er werde morgen wieder aufstehen und gesund sein.
Und ein andermal ist gar nichts so wundersam wie ein Schmetterling, ein weißer zum Beispiel mit roten Augen auf den Flügeln, oder auch ein Sonnenschein am Abend in den Wolken droben, wenn alles glänzt und doch nicht blendet, und alles dann so froh und unschuldig aussieht.« »Ganz recht, Knulp. Es ist eben alles schön, wenn man es in der guten Stunde anschaut.« »Ja. Aber ich denke noch anders.
Aufgeschrieben und abgedruckt würden diese Lieder vielleicht recht wenig vorstellen. Aber wenn Knulp kein großer Dichter war, so war er doch ein kleiner, und während er sie selber sang, sahen seine Liedchen den schönsten anderen oft ähnlich wie hübsche Geschwister. Und einzelne Stellen und Verse, die ich behalten habe, sind wahrhaft schön und mir noch immer wert.
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