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Aktualisiert: 26. Juni 2025
Dann und wann, wenn die Familie beim Senator zu Tische gebeten war und Tante Antonie oder Onkel Christian nach alter Gewohnheit sich über die arme Tante Klothilde lustig zu machen und in der ihr eigenen langgedehnten und demütig-freundlichen Sprache mit ihr zu reden begannen, so konnte es geschehen, daß Hanno, unter der Einwirkung des unalltäglich schweren Rotweines, einen Augenblick auch seinerseits in diesen Ton geriet und sich mit irgendeiner Mokerie an Tante Klothilde wandte.
Er sprach mit dem Konsul über Geschäfte und Politik, wobei er ernste und tüchtige Grundsätze an den Tag legte, er plauderte mit der Konsulin über Theater, Gesellschaften und Toiletten; er hatte auch für Tom, Christian und die arme Klothilde, ja selbst für die kleine Klara und Mamsell Jungmann liebenswürdige Worte ... Tony verhielt sich schweigsam, und er seinerseits unternahm es nicht, sich ihr zu nähern, sondern betrachtete sie nur dann und wann mit seitwärts geneigtem Kopfe und einem Blick, in dem sowohl Betrübnis wie Ermunterung lag.
Klothilde war zum Sterben erstaunt. »Gott! Tom
Und Klothilde, die mager und ältlich in ihrem geblümten Kattunkleide dasaß, las eine Erzählung, welche den Titel trug: »Blind, taub, stumm und dennoch glückselig«; zwischendurch schabte sie die Biskuitreste auf dem Tischtuche zusammen, worauf sie das Häufchen mit allen fünf Fingern ergriff und behutsam verzehrte.
»Ich weiß es ja, liebe Tony, ich weiß es ja alles! Aber wollen wir nun nicht ein wenig vernünftig sein? Die gute Mutter ist dahin ... wir rufen sie nicht zurück. Was nun? Es ist unsinnig geworden, dies Haus als totes Kapital zu behalten ... ich muß das wissen, nicht wahr. Sollen wir eine Mietskaserne daraus machen?... Der Gedanke ist dir schwer, daß fremde Leute hier wohnen sollen; aber da ist es doch besser, du siehst es nicht mit an, sondern nimmst dir und den Deinen ein kleines, hübsches Haus oder eine Etage irgendwo vorm Tore zum Beispiel ... Oder wäre es dir lieber, hier mit einer Anzahl von Mietsparteien zusammen zu hausen?... Und deine Familie hast du doch immer noch, Gerda und mich und Buddenbrooks in der Breiten Straße und Krögers und auch Mademoiselle Weichbrodt ... ohne von Klothilde zu reden, von der ich nicht weiß, ob ihr der Umgang mit uns genehm ist; seit sie Klosterdame geworden, ist sie ein wenig exklusiv
Und die Kinder ließen sich bereits hören. Sie lärmten ungebührlich auf der Treppe, während man das beruhigende Zischen Klothildens vernahm; dann aber traten sie in ihren Pelzmäntelchen denn in der Marienkirche war es natürlich noch winterlich leise und vorsichtig herein, erstens wegen der kleinen Schwester und zweitens, weil es nötig war, sich vor dem Gottesdienste zu sammeln. Ihre Gesichter waren rot und erregt. Welch ein Festtag heute! Der Storch, ein Storch mit braven Muskeln, entschieden, hatte außer dem Schwesterchen noch allerlei Prachtvolles mitgebracht: eine neue Schulmappe mit Seehundsfell für Thomas, eine große Puppe mit wirklichem dies war das Außerordentliche mit wirklichem Haar für Antonie, ein buntes Bilderbuch für die artige Klothilde, die sich aber still und dankbar fast ausschließlich mit den Zuckertüten beschäftigte, die gleichfalls eingetroffen waren, und für Christian ein komplettes Kasperle-Theater mit Sultan, Tod und Teufel
Nur Frau Permaneder mit Erika Weinschenk und der kleinen Elisabeth, Christian, Klothilde, die Klosterdame und Mademoiselle Weichbrodt waren gebeten, welch letztere ja nicht abließ, am fünfundzwanzigsten in ihren heißen Stübchen die übliche, mit Unglücksfällen verbundene Bescherung abzuhalten.
Was murmeln Sie? Natürlich irgendeinen wohlklingenden Taufnamen, auf E oder A auslaufend, Klothilde, Josephine, Maria, Amalia was weiß ich?! Einerlei! Es ist entschieden er hat Sie; er hat Sie mit allem, was an Ihnen ist, dieser heimtückische, hinterlistige Schleicher, der Mond, der deutsche Mooond!
Die kleine Erika war von Mademoiselle Weichbrodt als interner Zögling aufgenommen worden, die arme Klothilde hatte sich mit ihren vier oder fünf Möbeln bei der Witwe eines Gymnasiallehrers, einer Doktorin Krauseminz, in wohlfeile Pension begeben, selbst der Bediente Anton hatte das Haus verlassen, um zu den jungen Herrschaften überzugehen, wo er nötiger war, und wenn Christian im Klub weilte, so saßen um vier Uhr die Konsulin und Mamsell Jungmann an dem runden Tisch, in den kein einziges Brett mehr eingelassen war, und der sich in dem weiten Speisetempel mit seinen Götterbildern verlor, nun ganz allein beieinander.
Pastor Trieschke nämlich, Tränen-Trieschke aus Berlin, der diesen Beinamen führte, weil er allsonntäglich einmal inmitten seiner Predigt an geeigneter Stelle zu weinen begann ... Tränen-Trieschke, der sich durch ein bleiches Gesicht, rote Augen und wahre Pferdekinnbacken auszeichnete und acht oder zehn Tage lang bei Buddenbrooks wechselweise mit der armen Klothilde um die Wette aß und Andachten abhielt, verliebte sich bei dieser Gelegenheit in Tony ... nicht etwa in ihre unsterbliche Seele, o nein, sondern in ihre Oberlippe, ihr starkes Haar, ihre hübschen Augen und ihre blühende Gestalt!
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