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So hatte Frau Katharina schließlich doch ihrGemütdurchgesetzt: das alte, liebgewordene, durch so viele große Erinnerungen geheiligte Klosterhaus blieb ihr Besitz und ihr Wohnsitz, die Kinder durfte sie alle um sich haben und Wachsdorf wurde den Söhnen zu teil als ein rittermäßiges Mannlehen; und damit hatte sie die Genugthuung, daß ihre Kinder wieder ein edelmännisches Erbgut besaßen, nachdem der adelige Besitz ihrer eigenen Familie völlig zerstoben war.

Frau Katharina blieb aber in Wittenberg, wohl wegen der Güter, die sie besorgen mußte; wahrscheinlich hatten die studierenden Söhne und Tischgesellen dennoch von dem einen und andern Magister, der im Schwarzen Kloster wohnte, Vorlesungen. In dem großen, gesund gelegenen Hause war es ja auch einstweilen noch auszuhalten. Aber im Herbst wurde auch das Klosterhaus von der Seuche angesteckt.

Das Klosterhaus war während der Flucht in der Hut des alten treuen Wolf gestanden. Der aber war nicht mehr, als die Doctorin mit den Kindern heimkehrte: einige Wochen zuvor, am 14. Juni, war er dahin gegangen, als man seiner nicht mehr zu bedürfen schien . Wenn aber auch Haus und Hof unangetastet dastand, um so schlimmer stand es mit den Gütern draußen.

Als später einmal Agrikola mit Weib und Tochter nach Wittenberg kam, durften bloß die beiden Frauen ins Klosterhaus kommen; aber das Töchterlein fanden die Lutherischen eitel und vorlaut wie ihren Vater . Mit dem Pfarrer Jakob Probst in Bremen, einem früheren Klostergenossen Luthers, auch einem Gevatter, stand ebenso die Lutherische Familie in früher Verbindung.

Außer diesem Witwengut bestand das Lutherische Vermögen aus folgendem: dem Klosterhaus, hernach zu 3700 fl. verkauft, den beiden Gärten zu 500 fl., Hausrat und Bibliothek zu 1000 fl. zusammen 5200 fl. Das Leibgeding der Mutter betrug im Verkaufswert 2300 fl., nämlich das Gut Zulsdorf 956 fl., das HausBrunozu 343 fl., bisherum einen liederlichen Zinsvermietet, dazu noch die 1000 fl. Silbergeschirre; davon gingen allerdings die genannten 450 fl. Schulden ab, wenn sie bei Luthers Tod noch standen; diese Schulden machten ihr viel Sorgen; eineBarschaftwar

Das Klosterhaus war bisher zwar im thatsächlichen Besitze Luthers; aber eine förmliche Verschreibung hatte er nicht, nur durch mündliche Abmachung war das Gebäude mit seinen Gerechtigkeiten ihm vom Kurfürsten überlassen. Diesem hatte es Luther, der letzte Mönch des Wittenberger Augustinerkonvents, als dem jüngsten Erben zur Verfügung gestellt.

Ihre Gärten in Wittenberg, in denen sie arbeitete und erntete, sind zum Teil mit neuen Häuserreihen überbaut. Nur das Klosterhaus steht noch, wo sie zwanzig Jahre mit dem großen Doktor gehaust, wenn auch nur die Wohnstube einigermaßen im alten Zustand ist.

Wenn sie den Brief gelesen hat, wird sie lachen und sagen: Ei, wie ist M. Eisleben doch ein Grundschalk!“ Luther nahm sich Agrikolas an, als es dem beweglichen und ehrgeizigen Mann nicht mehr in Eisleben gefiel. Und als er 1536 seine Stelle kündigte und in Wittenberg nicht gleich eine bequeme Wohnung fand, so öffnete sich ihm das Klosterhaus und Agrikola zog ein mit Weib und Kind.

So harrte Frau Katharina vergeblich auf diese Beisteuer und sie hätte sie doch so nötig gehabt. Denn mittlerweile war aufs neue großes Unheil über Wittenberg und das Klosterhaus hereingebrochen. Kapitel. Krieg und Flucht.

Mit dem Pfarrhaus von Leisnig standen Luther und seine Käthe in regem Verkehr. Honsberg, jetzt Gattin von Georg Schmid. Zu Wittenberg als Amtsgenosse Luthers verkehrte er viel im Klosterhaus; auch seine Frau war öfter da und gab einmal auf eine theologische Frage eine gar feine Antwort.