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Aktualisiert: 13. Juni 2025


Eisblumen blühten am Fenster, dessen Rouleau nicht hinabgelassen war, damit das Tageslicht früher hereindringe. Und Hanno Buddenbrook schlief, die Wange in das Kissen geschmiegt. Er schlief mit getrennten Lippen und tief und fest gesenkten Wimpern, mit dem Ausdruck einer inbrünstigen und schmerzlichen Hingabe an den Schlaf, und sein weiches, hellbraunes Haar bedeckte gelockt seine Schläfen.

»Bischof« gab es in unüberwindlichen Mengen und die mit Ingwer bereiteten braunen Kuchen Sesemis waren ungeheuer schmackhaft. Niemals aber, dank der bebenden Hingabe, mit der Fräulein Weichbrodt jedesmal ihr letztes Weihnachtsfest beging, niemals verfloß dieser Abend, ohne daß eine Überraschung, ein Malheur, irgendeine kleine Katastrophe sich ereignet hätte, die die Gäste zum Lachen brachte und die stumme Leidenschaftlichkeit der Wirtin noch erhöhte. Eine Kanne mit Bischof stürzte und überschwemmte alles mit der roten, süßen, würzigen Flüssigkeit ... Oder es fiel der geputzte Baum von seinen hölzernen Füßen, genau in dem Augenblick, wenn man feierlich das Bescherungszimmer betrat ... Im Einschlafen sah Hanno den Unglücksfall des vorigen Jahres vor Augen: Es war unmittelbar vor der Bescherung. Therese Weichbrodt hatte mit soviel Nachdruck, daß alle Vokale ihre Plätze gewechselt hatten, das Weihnachtskapitel verlesen und trat nun von ihren Gästen zurück zur Tür, um von hier aus eine kleine Ansprache zu halten. Sie stand auf der Schwelle, bucklig, winzig, die alten Hände vor ihrer Kinderbrust zusammengelegt; die grünseidnen Bänder ihrer Haube fielen auf ihre zerbrechlichen Schultern, und zu ihren Häupten, über der Tür, ließ ein mit Tannenzweigen umkränztes Transparent die Worte leuchten. »Ehre sei Gott in der HöheUnd Sesemi sprach von Gottes Güte, sie erwähnte, daß dies ihr letztes Weihnachtsfest sei und schloß damit, daß sie alle mit des Apostels Worten zur Fröhlichkeit aufforderte, wobei sie von oben bis unten erzitterte, so sehr nahm ihr ganzer kleiner Körper Anteil an dieser Mahnung. »Freuet euchsagte sie, indem sie den Kopf auf die Seite legte und ihn heftig schüttelte. »Und abermals sage ich: Freuet euchIn diesem Augenblick aber ging über ihr mit einem puffenden, fauchenden und knisternden Geräusch das ganze Transparent in Flammen auf, so daß Mademoiselle Weichbrodt mit einem kleinen Schreckenslaut und einem Sprunge von ungeahnter und pittoresker Behendigkeit sich dem Funkenregen entziehen mußte, der auf sie herniederging

Seine Familie sah er nur, wenn es unbedingt nötig war, bei den unerläßlichen Geburtstags- und anderen Feiern; mit den paar Freunden seiner Kinderzeit verkehrte er fast gar nicht mehr. Seine Dankbarkeit gegen seinen Klub wuchs allmählich ins Ungemessene. Er konnte sie einstweilen nur durch völlige Hingabe beweisen.

Ich habe zufolge solcher frühen Erlebnisse einen wahren Abscheu vor allem Unsittlichen, vor allem Abweichenden und Extravaganten erhalten. Ich habe erkannt, daß nur die Hingabe an die idealen Dinge dieser Welt einen Menschen glücklich machen kann, daß nur weises Maß und Beschränkungsfähigkeit die Möglichkeit eröffnen, den Konflikten mit dem eigenen Ich und der Außenwelt erfolgreich zu begegnen.

Was ihn von außen her veranlaßt hatte, sich gegen die wühlerische Flut zu stemmen, war nur ein Blick gewesen, der sich zu Dietrich Oberlin verirrt hatte. Das Bild blieb lange. Oberlin, mitten unter den Knaben sitzend, war verzaubert; seine Augen hingen in schwärmerischer Hingabe an den Lippen des Lehrers, um jeden Hauch, jede Silbe einzufangen.

Das war nicht das beseligende Schweigen, das zwischen zwei Freunden webt, die des groben Werkzeugs der Sprache zur Sicherung gegenseitiger Hingabe nicht bedürfen, ein verbittertes Schweigen war es, hinter dem das Mißtrauen lauerte, ein Schweigen, das die Angst vor bösen Worten diktierte.

und wo erst recht die theoretische Hingabe an den neuen Zustand vereinzelter Freunde in seiner Ehrlichkeit, Zögerung, Bedingtheit nur die ungeheure innere Befremdung und lediglich von adliger Gebärde überglättete Hilfslosigkeit anzeigt.

Im allgemeinen, muß man bekennen, liegt in der deutschen Natur wenig politischer Sinn. Wir sind ein Volk der Familie, des Privatlebens, des Gemütes, und dieser Zug geht durch die ganze Geschichte Deutschlands. Der Feudalstaat des Mittelalters, dieses germanische Produkt, ruht auf der Treue, der Liebe, dem Gemüte, der Hingabe des einzelnen an den einzelnen.

Er hatte sich wieder und wieder klar gemacht, daß im Grunde ihre Liebe ihm gehören müsse, denn er konnte nicht glauben, daß die zärtlichen Gebärden einer so stürmischen Hingabe, wie sie Angelika in seinen Armen geschehn war, der Erinnerung und der Trauer um Vergangenes angehören sollten.

Wenn ich mich einem solchen Menschen wie dir nicht hingäbe, so würde ich mich vor den Wissenden viel mehr schämen, als ich mich vor der Menge und den Toren schämen müßte, wenn ich mich dir hingäbe.‘ Da Sokrates mich also gehört hatte, erwiderte er ganz in seiner bekannten Art spöttisch: ‚Mein geliebter Alkibiades, du bist wirklich nicht dumm, wenn das, was du von mir behauptest, wahr ist und in mir eine Kraft wohnt, die dich besser zu machen vermag.

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