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Aktualisiert: 1. Juni 2025
Im modernen Leben wie in der modernen Kunst ist der Liebe zuviel Platz eingeräumt, und es gehört das zu den bedeutendsten Ursachen und Kennzeichen der Kränklichkeit und Schwäche unserer Zeit. »Ein oder zwei wegen einer Dame ruinierte Jahre mögen allenfalls angehen,« schrieb Keller anläßlich des Narciß von Brachvogel, »aber ein ganzes Leben darf nicht geschnupft werden und ist weder dramatisch gut noch sonst ersprießlich.« So ließ er wohl seinen Grünen Heinrich an der Verschuldung gegen die Mutter zugrunde gehen, aber von Liebessachen lassen seine Helden und Heldinnen sich nicht unterkriegen; selbst Agnes, die schwächste seiner Mädchen, verwindet ihren Liebesgram, um eine brave Familienmutter zu werden.
Aber sie war nur ein Präzedenzfall. Ich könnte noch 499 Geschichten erzählen, wenn nicht die hohe Geburt, der europäische Name und der Reichtum meiner Heldinnen zu besonderer Diskretion verpflichteten. Aber aus rein psychologischem Interesse werde ich vielleicht doch einmal indiskret sein; nur muss ich vorher das Aussterben einiger Herrscherhäuser abwarten.
Aber o! wie wohl läßt sich jener Solonische Ausspruch, daß man niemand vor seinem Ende glücklich preisen solle, auch auf die Tugend der Heldinnen anwenden!
Durch den fortwährenden Wechsel in ihren Launen, die sie bald tiefsinnig, bald ausgelassen machten, bald redselig, bald schweigsam, bald überschwenglich, bald blasiert, rief und reizte Emma in ihm tausend Lüste, Gefühle und Reminiszenzen. Die Heldinnen aller Romane, die er je gelesen, aller Dramen, die er je gesehen, erstanden in ihr wieder. Ihr galten alle Gedichte der Welt.
Schöne Frauen, begabte, brave Frauen verkaufen sich täglich, um nur ein Heim zu gewinnen. Sogar Hedda Gabler, die degenerierteste von allen modernen Heldinnen, die den Selbstmord der Mutterschaft vorzog, verkaufte sich in einer lieblosen Ehe nur des Heims halber. Und doch lesen wir fortwährend eine Liste von trivialen phantastischen Gründen, warum die Frauen nicht heiraten.
An einem Tische nicht weit davon sah ich eine Gruppe junger Arbeiter; sie trommelten mit den breiten Fäusten auf den Tisch, und Haß und Lust und barbarische Kampfbegier leuchtete aus ihren Zügen. Unter dem Spiegel an der Wand lehnten umschlungen ein paar schwarzhaarige Studentinnen; aus ihren Blicken sprach jene Schwärmerei, die Hirtenmädchen zu Heldinnen macht.
»Es ist mein Schicksal, allen, die mich lieben, Unglück zu bringen « so formulierte ich eines Tages Großmama gegenüber das Resultat meiner Grübeleien. »Das ist eine kindliche und was schlimmer ist alle Kräfte lähmende Auffassung,« antwortete sie: »tragische Heldinnen solcher Art gibt es nur in Schicksalstragödien, die auch als Kunstwerke nichts taugen.«
Werfen sich diese Damen und Herren in dem instinktiven, unbehaglichen Gefühl, zu sein, wo sie nicht hingehören, aber gar in Dirndlkostüme und Lodenjoppen und setzen naiv grüne Hütchen auf ihre gebrannten Haare und müden Glatzen, so tritt ihre gräßliche Disharmonie zur Natur in tragischer Deutlichkeit hervor, und von den geistreichen Helden und Heldinnen großstädtischen Lebens bleibt nichts übrig als die armselige Maske kleiner Vorstadtkomödianten.
Ganz besonders anziehend und schön war, wie das Mädchen so ihre zarte Seele singend preisgab, alle ihre Geheimnisse öffnete, hoch über sich selbst und über ihre Zurückhaltung, über alle anerzogene Sittsamkeit hinwegdrang, alles Denken und Sehnen offen aussprach, dass es, Heldinnen gleich, wie eine Gestalt in die Luft hinaufragte.
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