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Aktualisiert: 21. Juni 2025


Er durchdachte das Ganze noch einmal, er dachte an Herrn Marcus, an Hermann Hagenström, Christian und Tony, sah die gelbreife Ernte von Pöppenrade im Winde schwanken, phantasierte von dem allgemeinen Aufschwung der Firma, der diesem Coup folgen würde, verwarf zornig alle Bedenken, schüttelte seine Hand und sagte: »Ich werde es tun

»Einen Kußrief Hermann Hagenström, schlang beide Arme um Tony und küßte blindlings darauf los, ohne ihr Gesicht zu berühren, denn sie hielt mit ungeheurer Gelenkigkeit den Kopf zurück, stemmte die linke Hand mit der Büchermappe gegen seine Brust und klatschte mit der rechten drei oder viermal aus allen Kräften in sein Gesicht ... Er taumelte zurück; aber im selben Augenblick fuhr hinter einem Baume Schwester Julchen wie ein schwarzes Teufelchen hervor, warf sich, zischend vor Wut, auf Tony, riß ihr den Hut vom Kopf und zerkratzte ihr die Wangen aufs jämmerlichste ... Seit diesem Ereignis war es beinahe zu Ende mit der Kameradschaft.

»Hasagte sie, als sie mit gerötetem Gesicht von einem Spaziergang zurückkam, und warf ihren Hut auf das Sofa im Landschaftszimmer ... »Diese Möllendorpf, diese geborene Hagenström, diese Semmlinger, dieses Julchen, dieses Geschöpf ... was meinst du wohl, Mama! Sie grüßt mich nicht ... nein, sie grüßt mich nicht! Sie wartet, daß ich sie zuerst grüße! Was sagst du dazu! Ich bin in der Breiten Straße mit erhobenem Kopfe an ihr vorübergegangen und habe ihr gerade ins Gesicht gesehen

»Aber, was ist denn mit deiner Stimmung?!« fragte sie erschreckt und erstaunt. »Man sollte annehmen ... du solltest fröhlich sein, Tom! Klara ist am Leben ... alles wird gut gehen mit Gottes Hilfe! Und im übrigen? Hier gehen wir in deinem Garten umher, und alles duftet nur so. Dort liegt dein Haus, ein Traum von einem Haus; Hermann Hagenström bewohnt eine Kate im Vergleiche damit! Das alles hast du zuwege gebracht

»Kurz, das traurige ist, daß das Kind mich allzusehr an Grünlich erinnert ... auch Buddenbrooks in der Breiten Straße sagen, daß es ihm so sehr ähnlich ist ... Und dann, wenn ich es vor mir habe, muß ich beständig denken: Du bist eine alte Frau mit einer großen Tochter und das Leben liegt hinter dir. Du hast einmal während einiger Jahre daringestanden, aber nun kannst du siebzig und achtzig Jahre alt werden und wirst hier sitzen bleiben und Lea Gerhardt vorlesen hören. Der Gedanke ist mir so traurig, Tom, daß er mir hier in der Kehle sitzt und drückt. Denn ich empfinde noch so jugendlich, weißt du, und sehne mich danach, noch einmal ins Leben hinauszukommen ... Und schließlich: nicht bloß im Hause, auch in der ganzen Stadt fühle ich mich nicht ganz wohl, denn du mußt nicht glauben, daß ich mit Blindheit geschlagen bin für die Verhältnisse, ich bin keine Gans mehr und habe meine Augen im Kopfe. Ich bin eine geschiedene Frau und bekomme es zu fühlen, das ist sehr klar. Du kannst mir glauben, Tom, daß es mir immer schwer auf dem Herzen liegt, unseren Namen, wenn auch ohne eigene Schuld, so befleckt zu haben. Du kannst tun, was du willst, du kannst Geld verdienen und der erste Mann in der Stadt werden, die Leute werden immer noch sagen: `Ja ... seine Schwester ist übrigens eine geschiedene FrauJulchen Möllendorpf, geborene Hagenström, grüßt mich nicht ... nun, sie ist eine Gans! Aber so geht es bei allen Familien ... Und doch, ich =kann= die Hoffnung nicht aufgeben, Tom, daß alles noch wieder gutzumachen ist! Ich bin noch jung ... Bin ich nicht noch ziemlich hübsch? Mama kann mir nicht mehr viel mitgeben, aber es ist immerhin ein annehmbares Stück Geld. Wenn ich mich wieder verheiratete? Offen gestanden, Tom, es ist mein lebhaftester Wunsch! Damit wäre alles in Ordnung, der Fleck wäre ausgelöscht ... O Gott, wenn ich eine unseres Namens würdige Partie machen, mich wieder einrichten könnte

»Ja, Tom, ich bitte dich, was sagst du dazu! Ich versichere dich, die ganze Gemütlichkeit war plötzlich zum Teufel. Die Leute lachten, als ob sie mir recht gaben. Und da sitzt dieser Hagenström und sagt fürchterlich ernst: `Ich meinerseits

Es war eine größere Gesellschaft, auf die Tony zuschritt, während Morten Schwarzkopf sich rechter Hand zu den großen Steinblöcken begab, die neben der Badeanstalt vom Wasser bespült wurden, eine Gruppe, die vor dem Möllendorpfschen Pavillon lagerte und von den Familien Möllendorpf, Hagenström, Kistenmaker und Fritsche gebildet ward.

Nicht wahr? denkt die Dame. Ja, Gott sei Dank, es hat gewirkt!... Sie zuckt zusammen. Ein neues Gerücht ist herausgedrungen, läuft im Zick-Zack nach hinten und gelangt zu ihr. Die allgemeine Wahl hat keine Entscheidung gebracht. Eduard Kistenmaker, der die wenigsten Stimmen erhalten, ist ausrangiert worden. Der Kampf zwischen Hagenström und Buddenbrook dauert fort. Ein Bürger bemerkt mit gewichtiger Miene, daß, wenn sich Stimmengleichheit ergibt, es nötig sein wird, fünf »Obmänner« zu erwählen, die nach Stimmenmehrheit zu entscheiden haben

Unweit dieser Gruppe gewahrte man Hinrich Hagenström, einen untersetzten, beleibten Herrn mit rötlichem, ergrautem Backenbart, einer dicken Uhrkette auf der blau karierten Weste und offenem Leibrock. Er stand zusammen mit seinem Kompagnon, Herrn Strunck, und grüßte den Konsul durchaus nicht.

»Ja, nehmen Sie besten Dank für Ihre Bemühungen, Herr Senator; wir sind wohl zu Ende«, sagte er, und dann blieb er beinahe stumm, auf dem rasch zurückgelegten Wege zum Vordergebäude sowie auch später, als die beiden Gäste sich im Landschaftszimmer, ohne noch einmal Platz zu nehmen, bei Frau Permaneder empfohlen hatten und Thomas Buddenbrook sie die Treppe hinunter und über die Diele geleitete. Kaum aber war die Verabschiedung erledigt, und kaum wandte sich Konsul Hagenström, auf die Straße hinaustretend, seinem Begleiter, dem Makler, zu, als zu bemerken war, daß ein überaus lebhaftes Gespräch zwischen den beiden begann

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araks

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