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Aktualisiert: 4. Mai 2025
Alles blickte erstaunt auf den Mönch, der, ungerufen, keck in den Saal trat und auf die Obmänner zuging. Eine Kutte von schwerem braunen Tuche war durch einen Strick um seinen Leib zusammengehalten, eine schwarze Kappe verbarg seine Züge, so daß man ihn nicht erkennen konnte. Er schien sehr alt, denn sein Rücken war gebeugt, und ein langer Bart hing über seine Brust herab.
In aller Eile wurden zwei gesattelte Pferde vorgeführt, und nachdem Breydel seinen Fleischern die nötigen Befehle gegeben hatte, verließen die beiden Obmänner das Dorf Saint-Kruis. Während ihres schnellen Rittes konnten sie nicht viel reden. Immerhin beantwortete De Coninck Breydels Fragen in abgerissenen Sätzen und legte ihm den großen Entwurf der allgemeinen Befreiung dar.
Die beiden Obmänner sahen sich mit einem Blick an, darin sich ihr ganzer Seelenzustand widerspiegelte. Sie verstanden sich und schlossen einander gerührt in die Arme. So lagen die zwei größten Männer Brügges
Als die Worte: »Wir müssen die Stadt übergeben« noch einmal wie ein Todesurteil an sein Ohr schlugen, umfing ihn inniger Gram, und er stand eine Weile wie in Gedanken verloren. Die Fleischer und die anderen Zunftleute blickten in tiefem Schweigen abwechselnd die beiden Obmänner an. »Meister Breydel,« rief De Coninck, »wenn Ihr an unserem Untergang nicht schuld sein wollt, so sagt rasch ja.
Ihre Herzen waren von Zufriedenheit erfüllt, und sie waren so bewegt, als ob ihnen selbst diese Ehre widerfahren wäre. Als die Obmänner in ihr Gewaffen gekleidet waren, mußten sie das eine Knie zur Erde beugen; dann trat Gwijde vor und erhob sein Schlachtschwert über De Conincks Haupt.
Es erwählte sich Bürgermeister und Ratsherren und bildete eine Regierung, um welche die Herren des Landes sich nicht im mindesten zu kümmern hatten. Die Gilden wirkten vereint für die allgemeine Wohlfahrt und setzten Obmänner ein, welche der Sachwaltung vorstanden.
Ich werde schon sorgen, daß uns die Franzosen nicht auf einmal über den Haufen rennen; und diese Obmänner, meine Freunde, werden das auch tun, das weiß ich.« »Fürwahr, edler Herr,« riefen die Obmänner einstimmig, »es soll niemand fehlen, denn alle brennen auf den Kampf!«
Breydel hatte während dieser Worte nicht die geringsten Zeichen der Zustimmung gegeben, aber sein Gesicht erstrahlte in ungemeiner Freude. Sobald die Obmänner fort waren, warf er sich an De Conincks Brust und sprach, während Tränen über seine Wangen rollten: »Ihr habt mich aus meiner Verzweiflung gerissen, teurer Freund! Nun kann ich ruhig über den Leichen meiner Mutter und Schwester weinen und sie mit Andacht zur Erde bestatten.
»Ihr habt es gehört, Obmänner,« sprach Gwijde, »eine unserer besten Städte ist in Gefahr, ganz vernichtet zu werden; ich glaube nicht, daß der Hilferuf eurer Brüder von Kortrijk vergeblich sein wird. Aber die Sache heischt Eile, allein eure Mitwirkung kann sie aus ihrer Bedrängnis retten; deshalb ersuche ich euch, schnellstmöglich eure Zünfte zu den Waffen zu rufen.
Er winkte seinen Bruder heran und führte ihn aus dem Saal in den Vorhof. »Lieber Bruder,« sagte er, »es ist angemessen, die Liebe dieser beiden Obmänner unserer guten Stadt Brügge nicht unbelohnt zu lassen; ich gebe Euch deshalb die nötige Vollmacht, diesen meinen Wunsch auszuführen.
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