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Zu ihrem größten Schmerz fanden sie sie alle leer. Nun fluchten sie noch wilder, daß sie den Tod De Conincks rächen wollten. Als die Weber erfuhren, daß ihr Obmann nicht zu finden war, ließen sie sich nicht mehr halten; statt weiter nach ihm zu suchen, liefen sie in Scharen nach den Wohnungen der vornehmsten Leliaerts und zertrümmerten dort alles.

»Wollt Ihr nicht mit mir zu der Jungfrau gehen? Ihr seid so ermüdet: nehmt bitte mit meiner Wohnung vorlieb.« »Ich danke Euch, Herr; meine Priesterpflichten machen mich anderen Orts nötig. Gegen zehn Uhr treffe ich Euch wieder. Gott nehme Euch in seinen SchutzDamit verließ er den erstaunten Ritter und ging in die Wollstraße, wo er in De Conincks Hause verschwand.

Die Fleischer sahen den Zorn ihres Obmannes und folgten ihm in Unordnung und voller Rachegier. »Tod! Todheulte der rasende Haufe, »Tod dem Verräter De ConinckDe Conincks Leben schwebte in großer Gefahr; dennoch sah er die wütende Schar herankommen, ohne die geringste Furcht zu verraten.

Alle politischen Pläne der Edelleute zerstoben vor De Conincks Geist, und durch ihn sahen sie all ihre Rechte auf das Volk schwinden, ohne es hindern zu können. Entschieden hat De Coninck mit am meisten das Verhältnis der Edlen zum Volke umgestaltet; all sein Planen galt lediglich der Erhebung eines Volkes, das so lange in der niederen Knechtschaft der Lehensherren geschmachtet hatte.

In De Conincks Zügen war keine Freude zu lesen. Er kam stattlich und ruhig heran, ohne auch nur die mindeste Erregung zu zeigen. Doch in seinem Herzen herrschte innige Zufriedenheit und edler Stolz. Nur hatte seine gewohnte Vorsicht seine Züge so sehr in die Gewalt bekommen, daß man seine Gefühle nur selten aus ihnen entnehmen konnte. Jetzt wollte er sich seine Unabhängigkeit bewahren; wenn man dann einst von ihm etwas verlangen sollte, das dem Vorteil des Volkes zuwiderlief, so konnte er dem Fürsten sagen: Wer hat Eure Gunst verlangt, was habt Ihr mir denn gegeben, daß Ihr nun Unrechtes von mir fordert?

De Conincks Darlegung fiel ihm schwer aufs Herz, und wenn er nicht viel dagegen einzuwenden wußte, so quälte es ihn doch sehr, daß er sie so hinnehmen sollte.

Dort kommt der Herold der Franzosen zurück; die zehn Minuten sind vorüberBreydel erwachte plötzlich aus tiefem Sinnen und sagte traurig: »Ihr wollt es, Meister? Muß es so sein? Wohlan, so übergebt die StadtBei diesen Worten ergriff er gerührt De Conincks Hand; zwei Tränen innigen Schmerzes entfielen seinen Augen, und ein dumpfer Seufzer schlich über seine Lippen.

Châtillon war beim Anblick der vielen Zunftleute und ihrer trotzigen Haltung auf den Wällen im Hinblick auf die bevorstehende Schlacht von banger Sorge erfüllt worden. Aus Vorsicht war ihm die Übergabe der Stadt erwünscht. Er kannte die Unerschrockenheit der Brügger, und er war daher sehr froh, als die Ankunft De Conincks seinen Wunsch zu künden schien; aber die vorgeschlagenen Bedingungen gingen ihm wider den Strich. Dennoch würde er sie vielleicht zugestanden haben mit dem Hintergedanken, ihrer Erfüllung sich später irgendwie zu entziehen; aber er mißtraute dem Obmann der Weber und zweifelte an der Aufrichtigkeit seiner Worte. Um festzustellen, ob sich die Brügger wirklich bis zum

Jede Rotte bestand aus acht geschlossenen Gliedern; die viertausend Weber De Conincks bildeten das vordere Ende des rechten Flügels. Das erste Glied seiner Abteilung bestand aus Schützen, die ihre schweren Armbrüste über die Schulter gehängt hatten, während eiserne Pfeile in einem Köcher an ihrer Seite hingen.

Breydel betrachtete ihn neugierig in der Meinung, daß etwas Außergewöhnliches in der Brust seines versonnenen Freundes vorging. Der leidenschaftliche Ausdruck verschwand von De Conincks Gesicht, er stand langsam auf und sprach: »Unsere Feinde sind zu mächtig, sagt Ihr; morgen werdet Ihr das nicht mehr sagen.