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Aktualisiert: 9. Mai 2025
Die liebenswürdigste Gastfreiheit lockte Fremde aus allen Weltgegenden nach Flandern, und der Handel entfaltete ein Leben und eine Betriebsamkeit, wie sie unter den Lehensherren unmöglich gewesen waren. Der Gewerbefleiß blühte, das Volk wurde reich und war stolz auf die so lang verkannte Würde, es erhob sich mehr als einmal mit den Waffen in der Hand gegen die früheren Herren.
De Coninck allein schritt tief nachdenklich durch die alte Sackstraße, um sich zu seinem Freunde Breydel zu begeben. Er sah voraus, welche Anstrengungen die Lehensherren machen würden, um ihre Herrschaft über das Volk wiederzugewinnen, und bedachte, wie er seine Brüder vor der Knechtschaft bewahren könnte. Als er fast die Fleischerstraße erreicht hatte, wurde er von etwa zehn Bewaffneten umringt.
Eine weitere Ritterschar fand sich am unteren Ende der Tafel. Gleich als hätten die Franzosen sie nicht zwischen sich haben wollen, saßen sie alle nebeneinander auf dem am wenigsten ehrenvollen Platz. Wirklich hatten die Franzosen darin nicht unrecht: diese Ritter waren verächtlich. Denn während ihre Vasallen als echte Vlaemen den Feind erwarteten, waren ihre Lehensherren im französischen Heere.
Philipp hatte in seiner Geldnot wohl zuweilen den dritten Stand oder die Bürger zusammengerufen; aber dieses verlieh dem Volke nur zeitweilig einiges Ansehen, das unmittelbar darauf durch die Lehensherren wieder vernichtet wurde.
Lange Zeit hindurch wurden die im Kriege gemachten Gefangenen auch von diesen christlichen Lehensherren als Sclaven, als "sacopes" behandelt, deren Arbeit und Körper ihnen gänzlich angehörte.
Alle politischen Pläne der Edelleute zerstoben vor De Conincks Geist, und durch ihn sahen sie all ihre Rechte auf das Volk schwinden, ohne es hindern zu können. Entschieden hat De Coninck mit am meisten das Verhältnis der Edlen zum Volke umgestaltet; all sein Planen galt lediglich der Erhebung eines Volkes, das so lange in der niederen Knechtschaft der Lehensherren geschmachtet hatte.
Da es in Frankreich noch keine Freiheit gab und die Herrschaft der Lehensherren dort noch ausschließlich und gewaltherrlich war, so hofften sie, Philipp der Schöne würde die Verhältnisse in Flandern umstoßen und ihnen die einstigen Rechte wieder verleihen. Deshalb also begünstigten sie Frankreich gegen Flandern, und das trug ihnen den Schimpfnamen Leliaerts ein.
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