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Aktualisiert: 22. Juni 2025
Ich sah Hertha noch einmal und auch den Zeitler. Ich kaufte einen Kranz mit roten Rosen und trug ihn mit Herrn Kasimir auf das Grab von Brigitte Hagenau am Abend vor ihrem Geburtstag. Eleonore war da nicht dabei; sie ging nicht gern auf den Friedhof, das sagte sie offen. Hertha war nicht im Blumenladen, ein kleines Dienstmädchen gab mir den Kranz. Ich traf sie aber mit einem Bübchen auf dem Arm im Friedhof; sie stand neben einem starken, kräftigen Mann in einer grünen Schürze, der ein paar Gärtnerburschen anwies; sie waren beide große, stattliche Leute und sahen fest und freudig aus, so als ob sie auf sicherem, gutem Boden ständen. Es brannte in mir, daß ich nicht mit Hertha reden konnte, wie ich wollte. Ich wäre gern noch einmal eine Stunde mit ihr allein gewesen, oder ein paar Minuten. Aber das war drüben am andern Ufer. Doch faßte ich den Mut, sie zu fragen, wie es gehe, obgleich ich sah, daß es gut sei, und sie gab mir ruhigen und freundlichen Bescheid; vielleicht sah sie, daß ich nicht glücklich sei, und es tat ihr leid. Der Zeitler kam auch herbei; er gab mir die Hand und sagte, daß er gehört habe, ich sei wieder in der Stadt, und daß er gedacht habe, ich komme dann einmal. Die Hertha habe auch darauf gewartet. Ich stammelte etwas von viel Arbeit und Abhaltung, und er sah mich ruhig an und sagte: »Ja, Sie sind ja auch verlobt und machen bald Hochzeit. Da wünsche ich Glück.« Er hatte für mich keine
Aber mein Herz hing doch an ihm, und es ging ein Stück Leben und Jugend von mir fort; es blies irgendwo ein kalter Wind herein, der kam durch die Lücke, die er gemacht hatte. Als ich in mein Zimmer kam, lag eine Karte auf dem Tisch, die war von Herrn Kasimir Hagenau, meinem alten Chef.
Ich war sehr überrascht, die kühle Blonde aus dem Norden als Dame des Hauses Hagenau vorgestellt zu bekommen und fragte, ob sie auf längere Zeit dableiben werde, worauf Herr Kasimir sagte: »Ja, wohl für immer.« Sie sei Waise geworden, schon voriges Jahr, und da ihr einziger Bruder als junger Jurist, der kaum mit dem Studium fertig sei, nun auch die Vaterstadt verlassen habe, um das übliche Wanderleben der ersten Dienstjahre anzutreten, so sei sie zu ihm übergesiedelt, was für beide Teile das Natürliche sei.
»Jaso, ja,« gab das Mädchen zu, »es ist nur gut, daß ich's nicht machen muß, es käme etwas Schönes dabei heraus. Versteht sich, der Sonntag müßte geradeso lang sein und der Feierabend auch. Es ist mir auch ganz recht, wie es ist, ich will es gar nicht anders haben. Gestern war das bucklige Fräulein Hagenau bei mir im Laden und kaufte einen Rosenstock, und ich trug ihn hinüber.
Es kam ihm freilich allerlei zu Hilfe, was ich nicht verschweigen will. Eines Tages stand unter der Tür meines Ladens, den ich auszuräumen soeben beschäftigt war, um seinen Inhalt in einem größeren und besseren Lokal unterzubringen, Herr Kasimir Hagenau, den ich seit meiner Flucht nicht mehr gesehen hatte.
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