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Aktualisiert: 28. Juni 2025
»Wo ist die Leiche? Wo die Mörderin?« »Gothelindis giebt vor, die Fürstin sei im Bad ertrunken, unkundig mit den Wasserkünsten spielend. Aber man weiß, daß sie ihrem Opfer von hier auf dem Fuße nachgefolgt. Römer und Goten eilen zu Hunderten nach der Villa, die Leiche in feierlichem Zuge hierher zu geleiten. Die Königin floh vor der Rache des Volks in das feste Schloß von Feretri.«
Nur muß noch dafür gesorgt werden, daß Theodahad und Gothelindis nicht nach Byzanz an den Hof entrinnen: wie gesagt, das wäre zu gefährlich: vielleicht hat die Frage der klugen Kaiserin eine Warnung sein sollen. Nein, dieses Königspaar muß verschwinden aus unsern Wegen.« Und er ließ den Gastfreund rufen, bei dem er gewohnt, und nahm Abschied von ihm.
Witichis war alsbald nach der Kriegserklärung der Byzantiner mit einer gotischen Schar vor die Burg von Feretri gezogen, wo Gothelindis mit ihren pannonischen Söldnern Zuflucht gesucht, und hatte sie bewogen, sich freiwillig wieder in Ravenna einzufinden, unter Verbürgung für ihre Sicherheit, bis in der bevorstehenden großen Volks- und Heeresversammlung bei Rom ihre Sache nach allen Formen des Rechts untersucht und entschieden werde.
»Belisar ist schon auf dem Wege nach Sicilien,« sagte Petros, stolz darauf, den Hochmütigen eingeschüchtert zu haben, »in einer Woche kann er vor Rom liegen.« »Unerhört,« rief Cethegus in unverstellter Bewegung. »Du siehst,« sprach Gothelindis, welcher Petros inzwischen den Brief gereicht, »die du halten wolltest, will dich verderben. Komm ihr zuvor.«
Dich selber und Gothelindis lad’ ich zum Gericht nach Byzanz vor den Thron Justinians, dort ... –« Aber seine Rede unterbrach der schmetternde Ruf des gotischen Kriegshorns und in das Gemach eilte mit gezogenen Schwertern eine starke Schar gotischer Krieger, von Graf Witichis geführt.
»Als ich von hier nach Rom kam, wußte man nur, daß sie verschmäht, den Feigling zu begleiten: er floh allein. Gothelindis aber rief seine kappadokische Leibwache zusammen und verhieß den Männern goldne Berge, wenn sie zu ihr halten und mit ihr nach Dalmatien und in das feste Salona sich werfen wollten. Die Söldner schwankten und wollten erst das verheißne Gold sehen.
Da faßte Theodahad, der sprachlos vor Staunen den Byzantiner hatte handeln sehn, mit Entsetzen dessen Hand: »Petros,« rief er, »um Gott und aller Heiligen willen, was hast du gethan? Unser Vertrag und alles ruht auf Belisar und du schickst ihn nach Hause?« »Und läßt diesen Übermütigen triumphieren?« knirschte Gothelindis.
»Gut; folge mir.« Sowie sie in den Saal des Zeus traten, rief Gothelindis ihm entgegen: »Gegrüßt, alter Freund, welch überraschend Wiedersehn.« Petros verstummte. Cethegus, die Hände auf den Rücken gelegt, weidete sich an der Bestürzung des Diplomaten von Byzanz. Nach einer peinlichen Pause hob er an: »Du siehst, Petros, immer zu pfiffig, immer unnötige Feinheiten.
Dumpfes Geräusch scholl von dem Forum des Herkules herauf, bald hörte man hastige Schritte im Vestibulum, der Vorhang ward zurückgeschlagen und ins Gemach eilte staubbedeckt einer der byzantinischen Sklaven des Gesandten: »Herr,« rief er, »sie ist tot! sie ist ermordet!« »Ermordet!« scholl es in der Runde. »Durch wen?« fragte Petros. »Von Gothelindis auf der Villa im Bolsener See.«
Denn er hatte der Königin Gothelindis nie eingestanden, daß er mit dem Auftrag, Amalaswintha zu verderben, ins Land gekommen. Er hatte ihr vielmehr lange die Gefahr der Ungnade bei Kaiser und Kaiserin entgegengehalten und sich nur mit Widerstreben durch sehr hohe Summen von ihr für den Plan gewinnen lassen, in welchem er sie doch nur als Werkzeug brauchte.
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