United States or Dominican Republic ? Vote for the TOP Country of the Week !


Gogo ganz aus dem Gesicht verloren habe, da vernahmen sie ein ungewohntes Knistern im Dickicht; die Zweige bogen sich und knickten; Rosaurus spitzte die Ohren und Joly zog den Schwanz ein und floh eilend dem Schloß zu. Den Kindern fing es an ganz unheimlich zu werden, sie wußten nicht warum, und doch blieben sie stehen und blickten regungslos nach der Stelle, woher das Geräusch kam.

Eines Tages saß die Prinzessin mit Lisi und Mlle. Gogo am Rand des Wäldchens auf weichem Rasen und flochten Kränze; Joly und Rosaurus spielten neben ihnen und sie sprachen, wie das häufig geschah, vom großen Löwen, den sie erst gestern besucht hatten.

Mademoiselle Gogo pflegte in einem Lehnsessel Platz zu nehmen, wenn sie das Prinzeßchen an- oder auskleidete; dann hüpfte Kätzchen auf die Lehne. „Kätzchen sieht zu“, sagte Mademoiselle Gogo, und sie meinte, das könne Prinzeßchen vermögen, hübsch still zu halten.

Kätzchen war noch gar nicht gut erzogen und pflegte oft die schönen Teppiche zu verunreinigen; Mademoiselle Gogo machte eine Ruthe, um es zu strafen, aber Prinzeßchen bat immer vor und wenn alle Welt sich die Nase zuhielt, meinte sie immer, es sei die Resede, welche so stark dufte und da gab es auch manche Leute, welche das wirklich zu glauben schienen.

Gogo kam herbei und wusch ihr die Wunden mit frischem Wasser; dabei zankte sie aber die Kinder aus wegen des Spiels und meinte, die Taufe sei eine heilige Handlung; sie sei eingesetzt, um die Menschen unter die Christen aufzunehmen und man müsse nicht Scherz treiben mit Kirche und Religion.

Mademoiselle Gogo fiel aber beinahe in Ohnmacht vor Schrecken und das Prinzeßchen konnte vor Lachen vollends nicht still halten; aber das war auch nicht nöthig, denn die gute Mademoiselle Gogo lachte gleich darauf von ganzem Herzen mit.

Eines Tages hatte Rosaurus sich gerade auf den Sammtsessel gelegt, den die Prinzessin bei der Lection einnehmen sollte und schien sehr süß zu schlafen, denn er schnarchte laut. Als nun die Prinzessin ihn vom Stuhl herunter schieben wollte, so leise und zart als möglich, indem sie ihm noch gute Worte gab, da ließ das böse Thier ihm seine Krallen fühlen und vier blutige Streifen liefen auf dem weißen Arm herab. Da ergriff Mlle. Gogo aber eine kleine Ruthe und schlug Rosaurus damit recht derb auf den Rücken; er schrie und floh unter das Kanapee. Aber er war ein kluges Thier und man hat es nie wieder erlebt, daß er sein Sammetpfötchen verleugnet hätte, wenn die Prinzessin sich mit ihm abgab.

Lisi war die älteste von ihnen und pflegte gewöhnlich die Spiele anzugeben. „Wir wollen die Wickelpuppe taufen“, sagte sie, „und ich will der Pastor sein“. Die Kinder nahmen den Vorschlag mit Jubel an; Mademoiselle Gogo, die Bonne, hatte das Zimmer verlassen wegen eines Besuches und hatte die Kinder gebeten, recht still zu spielen; nun! bei der Taufe machte man auch gewiß keinen Spectakel.

Nach diesem Ereigniß, welches die Kinder sehr beschäftigte, da sie sich gar nicht denken konnten, wie die Affen hatten entspringen können, wandelten sie zusammen in den Wald. Mlle. Gogo begleitete sie aus der Ferne, Joly und Rosaurus waren ihnen zur Seite.

Das Geräusch kam aus dem Kamin, welches im Sommer zugestellt wurde, damit der Wind nicht herein fauchen konnte. Die Kinder fürchteten sich und flüchteten schreiend und um Hülfe rufend in das andere Zimmer und Joly verfiel in ein fürchterliches Gebell. Ueber dem Lärm kam Mademoiselle Gogo herbei und frug, was es gäbe? Als die Kinder von dem Spektakel im Kamin erzählten, schüttelte sie bedenklich den Kopf; sie wußte nicht recht, ob es gerathen sei, das Kamin zu öffnen, es konnte ja eine Eule oder ein Uhu hineingeflogen sein; diese Vögel haben aber große Schnäbel und pflegen damit um sich herum zu hacken; es konnte auch eine Fledermaus sein und Mademoiselle Gogo fürchtete sich vor Fledermäusen.