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Aktualisiert: 28. Juni 2025


Eine Purpurgluth trat auf die Wangen Georginens, ein Sturm von Erinnerungen stürmte auf sie ein, und mit einem Gefühle tiefster Wehmuth sich auf die Hände der Gräfin niederbeugend, flüsterte sie: Darf ich denn noch an ihn denken? Darf ich denn? Oh, meine Mutter! Du darfst es ohne Scheu, ohne Erröthen, theure Georgine, entgegnete sanft die Matrone.

Du warst nicht nur schön, über alle Maßen schön, meine theure Georgine, du warst auch klug, du bezwangst dein Herz, folgtest meinem mütterlichen Rathe und bist noch immer, nachdem zwanzig Jahre seit deiner Vermählung vergangen sind, eine schöne, bewunderte, beneidete und eine glückliche Frau!

Das Weib deiner Liebe wird deine rechtmäßige Gemahlin, sei sie aus hohem, sei sie aus geringem Stande, nicht ein Fürst braucht sie zu adeln, du wirst es sein, der sie erhebt, wenn sie nicht aus adeliger Familie ist. Frauen bedürfen in Albion keiner namhaften Ahnen, weilfügte Georgine lächelnd hinzu: der Stammbaum einer jeden in den Himmel hineinreicht.

Georgine fühlte um ihrer Ruhe, um ihrer Stellung in der Welt willen die Nothwendigkeit, daß ihr Geheimniß verschleiert, ja begraben bleibe, sie konnte den geliebten Verwandten nicht auf die Dauer bei sich behalten, sie mußte ihn von sich lassen, mußte den bitteren Kampf kämpfen und ihr Mutterherz stark machen.

O, ich weiß, welche Fülle von Liebe, Güte und Großmuth ich Ihnen danke, beste Mutter! erwiederte Georgine voll tiefer Rührung. Und Ludwig? fragte sie leise, von Neuem erglühend. Ich habe einen Brief, antwortete die Gräfin, doch nicht du allein sollst ihn hören; es schlägt noch ein Herz unter diesem meinem Dache, das Theil an ihm nimmt, das ihn in Gedanken begleitet.

Georgine erzog Ludwig zum zweitenmale, und zwar besser und in ungleich kürzerer Zeit, als die Großmutter diesen erzogen hatte.

Es war keine junge Frau, aber ihr Wesen, die liebliche Fülle ihrer Formen, die frische Farbe ihrer Wangen und der helle Strahl ihrer Augen kündeten jene innerliche Jugendlichkeit an, die nicht welkt mit der äußern körperlichen Hülle, der im warmen Herzen die Nährquelle dauernder Schönheit entspringt. Georgine! Mein lieber Gast! Meine Sonnenblume! begrüßte die Gräfin jene Dame mit Herzlichkeit.

Warum so düstere Gedanken? entgegnete Georgine, fest des scheidenden Lieblings Hände in den ihrigen haltend. Warum sollten wir uns nicht wiedersehen?

Prinz Talmont stand bei der Reichsgräfin und bei Georgine, und sprach ernst über die ernste Zeit.

Georgine fühlte, wie unendlich viel für sie in diesen Worten lag, die Ottoline so und nicht anders zu deuten vermochte, wie sie gesprochen wurden; die lebhafte Herzogin aber rief flammend aus: An mir, sollte Ihr Enkel gewiß eine wahrhaft mütterliche Freundin finden, senden Sie ihn mir, er soll mit offenen Armen empfangen werden.

Wort des Tages

zähneklappernd

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