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Aktualisiert: 14. Mai 2025
Ursprünglich führte diese Stelle auch die Statistik, die später abgespalten und auf eine Reihe von Meldestellen übertragen wurde. Die Beschlagnahmestelle arbeitete mit einem erheblichen Beamtenapparat; ihre Formulare und Drucksachen gingen auf dem Wege über die Generalkommandos jeden Tag über ganz Deutschland hinaus.
Und alsbald begannen in der Stadt die reinlich gedruckten und mit zwei Unterschriften versehenen Formulare zu zirkulieren, auf denen Johann Buddenbrook senior sich kundzutun erlaubte, daß sein zunehmendes Alter ihn veranlasse, seine bisherige kaufmännische Wirksamkeit aufzugeben, und daß er infolgedessen die von seinem seligen Vater Anno 1768 gegründete Handlung =Johann Buddenbrook= mit Activis und Passivis unter gleicher Firma von heute an seinem Sohne und seitherigen Associé Johann Buddenbrook als alleinigen Inhaber übertrage, mit der Bitte, das ihm so vielseitig geschenkte Vertrauen seinem Sohne zu erhalten ... Hochachtungsvoll Johann Buddenbrook senior, welcher aufhören wird zu zeichnen.
Nie wußte sie, wieviel sie zu bekommen habe, und immer handelte es sich um etliche fünf Franken, die sie vergaß. Aber die Sache klärte sich auf, und auch diese Auszahlung ging glatt vonstatten. "Quittieren Sie", sagte Flametti und schob dem Pianisten-Soubrettenpaar die Formulare hin. Herr Meyer wollte die fünfzehn Franken einstweilen zusammen an sich nehmen.
Die Federhalter wurden beiseite gelegt, Formulare in die Fächer eingeordnet, Schubladen, Schränke verschlossen, Hände gewaschen und gemächlich die Arbeitsjoppen mit den Straßenröcken vertauscht. »Es is noch nicht Zwölf, meine Herrschaften!« rief Wittmann täglich gereizt. Und erhielt täglich prompt die Antwort: »Ihne Ihr Uhr geht nach! Uff maaner is es schon drei Minute driwwer!«
Und wer sich gegen den Schematismus und gegen die Formulare versündige, der sei ein Feind der Menschheit. Zu denken brauche das verehrliche Publikum überhaupt nicht. Das sei seine, des heiligen Bürokrazius, Sache. Er allein habe das Privilegium, schematisch, protokollarisch, aktenmäßig und nach ganz bestimmten Formularien in einer möglichst genau geregelten Verblödung zu denken.
Er eiferte allerorten gegen den unerhörten Skandal, daß die Menschen sich erfrechten, geboren zu werden und zu leben ohne die genaueste aktenmäßige Behandlung. Der Schematismus sei das Höchste auf Erden, predigte der Heilige. Ohne Schematismus gebe es überhaupt kein Gedeihen. Alles müsse auf bestimmte Formulare gebracht werden.
Mit Joseph verkehrte dieser Mann in der ausgesucht eigentümlichsten Art und Weise. Er verstand es, plötzlich, als hätte ihn die dunkle Erde selber ausgespien, vor dem Bureau, Licht und Luft gleichsam weghauchend, zu erscheinen. Dann blieb er eine gute, volle Minute stehen, nicht, um etwas zu tun oder vorzubereiten, sondern zu seiner, wie es schien, persönlichen Lust und Freude. Dann öffnete er die Türe, trat aber noch nicht ein, würde ihm noch lange nicht eingefallen sein, sondern blieb stehen, anscheinend, um zu prüfen, welchen Eindruck sein unheimliches Benehmen machte. Seine kalten Augen fest auf den unangenehm berührten Gehülfen gerichtet, kam er jetzt in das Bureau hinein, um vorläufig abermals eine Pause zu machen. Nie sagte er guten Tag oder guten Abend. Für ihn schien die Tagesstunde gar nicht zu existieren, ja nicht einmal die Gottesluft, denn dieser Mann schaute in die Welt hinaus, als ob er nicht nötig hätte, zu atmen. Sein knochiges Gesicht fest ineinanderklemmend nahm er jetzt ein oder zwei Formulare aus einer schwarzledernen Tragtasche, hob sie absurd hoch in die Luft und ließ sie auf den Schreibtisch des Gehülfen fallen, schweigend, spitz und hackig, wie Krallen eines Raubvogels hacken. Dies abgetan schien er sich an dem Bewußtsein zu weiden, das ihm sagen mochte, seine Erscheinung sei eine trostlose und herzbeklemmende gewesen, denn er dachte in keinerlei Weise daran, sich zu entfernen, sondern probierte minutenlang, ob es ihm gelinge, die Brieftasche wieder in seine Rocktasche zu befördern. Dann sagte er beinahe adieu und ging. Dieses Adieu des Mannes war viel frostiger, als wenn er gar nichts gesagt hätte, es klang geistesabwesend und zugleich bewußt kurz und hart. Der Mann schien dann gehen zu wollen, nein, jetzt tat er jedesmal erst das Schreckliche, er maß mit seinen Augen die Umgebung, das Haus und den Garten. Dann ging die andere Türe auf, Frau Tobler erschien aufgeregt im Bureau, mit großen Augen und mit den angstvollen Worten: »Jetzt steht er wieder im Garten! Sehen Sie, sehen Sie!«
Nun war es nicht nur der Heiligenschein, der ihnen Demut und Ehrfurcht einflößte. Es waren auch die grünen Brillen des Schimmels. Was mußte das für ein gelehrtes Roß sein, das sogar Brillen trug! „Alles muß nach einem Schema gehen!“ verkündigte der Heilige. „Denken ist überflüssig! Akten und Formulare sind die höchste Weisheit auf Erden!“ „Hihihihi!“ lachte der Schimmel in fröhlichem Wiehern.
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