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Aktualisiert: 27. Juni 2025


"Ist nicht alles so verzweifelt farblos, öde, wenn wir nicht etwas Farbe hinzutun aus unsern innern Farbtöpfen, etwas Goldschaum dran wenden, einen bunten Schleier darüber decken?" Fides sass am Flügel, die Hände in dem Schoss, mit dem Rücken gegen das Instrument. "Die Philosophie eines Träumers, die nur Traumfrüchte pflücken wird. Wie wollen Sie sich ein Leben zimmern, ein Haus bauen?

Die blauen Pfeiler, die blaue Wölbung, es ist, als ob Sie den Himmel sehen." "Mir scheint, es steckt ein Dichter in Ihnen. Ich habe Sie in Verdacht, Verse zu machen," sagte Fides. Es war der dritte Regentag. Aber es regnete nicht mehr so anhaltend. Nur hin und wieder fielen kurze Regenschauer.

"Sehen Sie," rief sie triumphierend. Es lag ihr also an seinem Bleiben. Und sie machte daraus kein Hehl, selbst in der Gegenwart der Fremden. "Papa hat übrigens Ihr Wort," sagte Fides. "Dann freilich." Nachher besahen sie alle zusammen die Jacht. Randers bewunderte den jungen Gutsbesitzer, einen grossen schönen Mann, schlank, muskulös, mit gutmütigem, wettergebräunten Gesicht.

Und immer so weiter, bis in die letzte grosse Einsamkeit. Auf diesem Rückzug war er ja doch. Das mit Fides hatte ihm doch den Rest gegeben. Er bereute es nicht, er würde es zum zweitenmal wieder so machen. Und das gerade war es, was ihn so aus dem Geleise wart. Seine eigenste Natur hatte ihm diesen Streich gespielt.

Aber in ein paar Tagen sollte die Jagd eröffnet werden, der Graf hatte ihn dazu eingeladen, und er hatte sich so darauf gefreut. "Kindisch," wie er zu Fides gesagt hatte. Wenn er nun so plötzlich abreiste, welchen Grund sollte er angeben? Nun, hundert Gründe. Da gab es allerlei, was ihn abrufen konnte. Aber vielleicht sah es doch nach Flucht aus, oder nach Gleichgültigkeit.

"Und nun stehen Sie auf, Henning, seien Sie Mann." "Es ist Ihr letztes?" "Nach Ihrer gestrigen Beichte, ja. Es kann nicht sein. Ich habe diese ganze Nacht damit gerungen. Es ist besser so. Wir dürfen nicht einem Rausch folgen. Waren Sie stark genug, Fides aufzugeben, lassen Sie uns jetzt auch stark sein." Er erhob sich, schwankte zu seinem Fenstersitz zurück und begrub das Gesicht in die Hände.

Das Gesicht des Kleinen strahlte, aber er schwieg. Randers schenkte ihm ein Zehnpfennigstück und ging weiter. Als er auf die Landstrasse hinaus kam, zögerte er. Das Dach des Rixdorfer Herrenhauses leuchtete in der Abendsonne zwischen den hohen Parkbäumen herüber. Er fühlte ein Verlangen nach Fides, ein eifersüchtiges Verlangen, mit ihr über die Sassnitzer zu sprechen.

Und dann, wie lächerlich! Die schönen Zähne und die Musterwirtschaft machten den jungen Mann noch nicht ebenbürtig. Komtesse Fides Bruckner und Herr Krüger, Gutsbesitzer auf Fehmarn. Die Jacht lief jetzt wieder seewärts. Randers kletterte die steile Uferhöhe hinan. Er wollte dem Musterwirt nicht länger nachgaffen. "Morgen gehst du. Das ist ja alles Unsinn!" sagte er laut.

Oder wollten Sie mir mit den Rosen Ihre Anerkennung für meine Standhaftigkeit bezeigen? Eine Tugendrose? Er pflückte einen grossen Feldstrauss, allerlei Gräser und letzte Sommerblumen, reifende Haselnüsse und einen Zweig fast schon schwarzer Brombeeren und brachte ihn Fides. "Für die Rosen," sagte er. "Wie schön! Ich danke Ihnen." Der Doktor hat recht gehabt.

"Dann kann er Fides nicht heiraten." Randers sagte das ganz laut. Er verfolgte jede Bewegung der Jacht. Jetzt legten sie um. "Brillant!" rief er und richtete sich halb auf. Wie ein Pfeil schoss die Seeschwalbe wieder auf die Rosenhagener Ufer zu. Da sass er nun am Steuerruder, lachte und zeigte die grossen, weissen Zähne.

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