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Fides stand jetzt leise auf, stellte den Stickrahmen beiseite und trat in die Veranda hinaus. Sofort hörte er auf. Er hatte ihren Schatten durchs Zimmer gleiten sehen. Er fühlte es, dass sie ging, fühlte es körperlich. Fides wollte die Stufen in den Garten hinuntergehen, als sie ihn hinter sich hörte. Sie wandte sich um, mit lächelndem, fragenden Blick.

Mit der Liebe, die der Gelehrte für den Schmetterling hat, den er für seine Sammlung aufspiesst, bin ich Ihr getreuer Gerd Gerdsen. Fides sass vor einem Stickrahmen in der offenen Verandatür. Draussen band der Gärtner einen Zweig prächtiger Maréchal Niel, der sich unter der Last der Blüten tief herabbeugte, an den Stock.

Eine dumpfe, verhaltene Leidenschaftlichkeit, die sich in wirren Selbstgesprächen verzehrte. Fides wagte nicht, ihn zu unterbrechen, Sie konnte diesem Spiel nicht mehr folgen. Ihre Aufmerksamkeit war in ein verwundertes Staunen übergegangen, dann hatte sie leise gelächelt.

Sein gutmütiges, überlegenes Lachen. Dann nach einer Pause: "Ich habe einmal ähnliche Augen gesehen." Also doch, dachte Fides. "Die erinnerten mich an die Kirche von Drontheim." "Also Kirchenaugen," lachte sie. "Ja, Kirchenaugen." Der Ausdruck gefiel ihm. "Haben Sie die Dolgorucki gehört?" fragte er. "Die Dolgorucki? Nein, ich hatte nicht die Ehre." "Warum sprechen Sie so verächtlich von ihr?"

Im Übrigen sind nach meinem Dafürhalten gewisse Produktionen der menschlichen Intelligenz eine natürliche Frucht ihrer Zeit; daher darf es nicht wunder nehmen, wenn sie gleichzeitig aus verschiedenen Köpfen hervorgegangen scheinen, und darum braucht man auch keine Erklärung dieser Thatsache in der »mala fides« dieses oder jenes zu suchen.

Es ist wahr, rarus heißt auch dünne; aber hier heißt es bloß selten, was wenig vorkömmt, und ist das Beiwort der Treue selbst, und nicht ihrer Bekleidung. Spence würde recht haben, wenn der Dichter gesagt hätte: Fides raro velata panno.

Ich gehe nach Fanö! Mag sie sehen! Und ich stampfe entschlossen mit dem Fusse und greife nach der Rose, die ihrer Hand entfallen." "Die arme Jolanthe," sagte Fides mit einem Ton spöttischen Bedauerns, als Randers schloss. Er lachte und zuckte die Achseln. "Hoffentlich nimmt sie Ihr Blockhaus für das nächste Jahr nicht an," sagte Fides. "Sie wird an dieser Erfahrung genug haben."

"Da werden Sie sich gewiss unsre Jacht ansehen; sie ist ganz neu, ein ausgezeichnetes Seeboot," sagte die Schiffsglocke. "Wenn Sie erlauben, es würde mich sehr interessieren." "Vielleicht machen Sie mal eine Fahrt mit Herrn Krüger?" fragte Fides. "Er würde sich gewiss freuen, er ist so stolz auf seine Jacht und hört sie gerne loben." "Ja, das ist seine schwache Seite," bekräftigte das Fräulein.

Da ist das Schloßfräulein Fides, die mit stillbescheidener Festigkeit aller Welt zum Trotz ihren Minnesänger Hadlaub zum Gemahl nimmt, und die der Dichter folgendermaßen charakterisiert: »Aus einem raschen und leidenschaftlichen Kinde war ein tief und stolz fühlendes und nicht minder klar sehendes und verständiges Wesen geworden, dessen Neigungen vorzüglich nach Recht und Ehre gingenIhre äußere Schönheit beschreibt er so: »In diesem Gesichte gab es keine unklaren topographischen Verhältnisse, keine unbestimmten oder überflüssigen Räume, Flächen und Linien, alle Züge waren bestimmt, wenn auch noch so zart geprägt, wie in einem wohlvollendeten Metallguß, und alles beseelt von der eigensten, süßesten Persönlichkeit.

Er traf nur Fides im Salon und eine fremde Dame, eine kleine, lebhafte, unscheinbare Person mit vollen Formen, ganz hübschen, braunen Augen und einem etwas groben und lebhaften Teint. "Sieht die gesund aus," dachte er. "Fräulein Krüger," stellte Fides vor. Also nichts Adeliges. Eine leise Enttäuschung. Das Fräulein sah ihn mit unverhohlener Neugier an.