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Aktualisiert: 2. Juni 2025
Falk warf sich aufs Bett und schluchzte wie ein Kind. Aus dem Tagebuch Vidl Falks. Februar. Nun habe ich auch die Liebe überstanden. Es ist eine entsetzliche, giftige, furchteinflößende Krankheit. Dies Fräulein Mirbeth ist in meinen Weg getreten, hat ihre falschen Augen aufgeschlagen und mit Inbrunst, mit ganzer Seele und ganzem Vermögen bin ich hineingestürzt in diese Augen.
Der Divan mit der schlafenden Frau Bender, das Pianino, die Thüre nach dem Schlafzimmer der Familie und ihre braunen Portieren, ein Stahlstich nach einem Hobbema und ein Genrebildchen von Horstik, – das alles lag in Dämmerung. »Haben Sie sehr große Schmerzen?« fragte Falk. »Ich kann sie lindern. Oft schon hab’ ich das gethan. Ich brauche nur die Hand auf Ihre Stirn zu legen.« »Nein
»Das mag sein,« bestätigte Helene geschmeichelt und blickte Falk dankbar an. »Ja, das bin ich auch,« fuhr sie nach einer Pause eifrig fort. »Ich möchte etwas anderes als andere.« »Und das wäre
Aber es war ein wilder, verwegner Mensch, der nichts von Gottes Wort und Wegen wissen wollte, ein toller Jäger und Reiter und ein greulicher Weiberjäger, der wie der Falk auf die Tauben, auf die schönen Dirnen lauerte.
Dann begegnete Mely Vidl Falk, der an seiner Thür stehen blieb, um sie vorbeizulassen. Er grüßte, doch beachtete sie ihn nicht, und er schaute ihr nach mit einem zweifelnden und verwunderten Blick. In ihrem Zimmer setzte sie sich ans Fenster und blieb unbeweglich sitzen. Sie sah hinaus in die dunkle Novembernacht, auf die regenglänzende Straße und auf die sturmgepeitschten Bäume des Gartens.
Sie stellte sich, als ob sie nicht im Entferntesten an die schönen Dinge glaube, die ihr geweissagt worden, aber schließlich konnte sie ihr Entzücken nicht mehr verbergen. »Eine geniale Person!« rief sie enthusiastisch. »Meine ganze Vergangenheit hat sie aufgedeckt, – es war staunenswert.« Falk beobachtete mit schwerem Herzen, wie jedes Wort, das sie sprach, eine feindselige Spitze gegen Mely enthielt, selbst wenn das Gesprochene sich in gar keiner Weise auf das junge Mädchen bezog.
Da es aber nur drei Personen waren und Frau Bender den beiden jungen Leuten Gelegenheit geben wollte, allein zu sein, – der Doktor war reich – so suchte sie nach einem vierten Teilnehmer. Rosine Malz hatte ein verschwollenes Gesicht und Falk gab einen Korb.
Falk sah sie verwundert an. »Sie sind wie ein Gedicht von Heine,« brummte er. »Sie berauben sich selbst der schönsten Wirkungen.« Er mußte sich gestehen, daß ihr jene Worte etwas Adelndes und Liebliches verliehen hatten. Seltsam erschien ihm, daß sie ihn getröstet hatte und aufgerichtet mit diesem ziemlich dunklen Gleichnis. Doch als er ausging, war er wieder mißmutig und in gedrückter Stimmung.
Er stand im Korridor, als er Frau Bender sagen hörte: »Nun bleibt Fräulein Mirbeth unsre letzte Hoffnung.« Der Doktor erwiderte: »Ja, wenn wir sie nur als stumme Person mitnehmen könnten!« Helene lachte hölzern und auch Frau Bender lachte aus Artigkeit mit. Eine wilde Angst erwachte in Falk, daß Mely zusagen könnte.
Nur ihr unbeugsamer Stolz habe sie über die Wogen getragen. »Hunderte von Männern haben sich liebestammelnd auf dem Erdboden vor mir gewunden, aber ich habe verzichtet – hahaha! – und habe doch noch die Fähigkeit zu lieben bewahrt und kann es darin mit Jeder aufnehmen!« Hier bekam Mely einen finsteren Blick. Die Damen erröteten wie auf Kommando, und Falk machte ein betrübtes Gesicht.
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