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Wie eine Ertrinkende umklammerte sie Falks Arm und er sah sie ebenso wahnsinnig lächeln, wie damals, als sie beide dem Oberst begegnet waren. »Frau Benderstammelte sie, »das dürfen Sie nicht verweigern, das können Sie nichtUnd sie eilte fort, blindlings in einen der Nebensäle hinein. Falk ging ihr nach. Erschöpft lehnte sie an einem der Wandpolster. Auch Frau Lottelott kam.

Frau Bender und das Fräulein von Erdmann hatten ihre Neugierde, Ereignisse der Zukunft zu erfahren, nicht bezähmen können, und Falks Zimmer wurde zum Quartier der Wahrsagerin gemacht. Mely atmete auf, als Falk gegen acht Uhr von einem Besuch zurückkam. Er sah sie stumm an.

Wer nur will, darf mich verleumden, – ich weiß gar nicht, was ich anfangen sollSelten sprach sie so schnell, wie jetzt. Ohne Falks Antwort abzuwarten, stand sie auf und sagte: »Mich friert. Ich will hinauf. Ich bin ja dumm. Ich darf das nicht thunda sitzen bleiben

Sie bereute, was sie gesagt und sie fürchtete Falks Erwiderung. Zugleich aber wartete sie angstvoll darauf. »Neinneinerwiderte Mely mit dem Ausdruck eines Kindes, das gezüchtigt zu werden fürchtet. Der Kummer, den sie empfand, machte Falk ratlos. »Dann will ich bis sechs wieder da seinsagte er nachgiebig.

Und er erzählte ihr die Geschichte von Romeo und Julia, der sie atemlos lauschte. Und als er fertig war, stieß sie heftig hervor: »Und glaubst du, daß ich dich nicht so lieben könnte, wie JuliaSchluchzend drückte sie den Kopf in die Kissen, und auch Falks Augen standen voll Thränen.

»Sie sehen sehr abgespannt aus, Fräuleinsagte Falk beim Thee zu Mely. »Als ob Sie eine große Fußreise gemacht hätten.« »Ja, ich habe Kopfwehentgegnete sie rasch mit gesenkten Lidern. Seltsam, aufs neue, aufs quälendste erwachte gerade in diesem Augenblick die Reue in ihr. Die Worte Falks erwärmten sie.

Ihre Hand packte krampfhaft das Polster des Sessels und da fühlte sie auf einmal die Hand Falks auf der ihren: Langsam streckte sie die Finger und schloß die Augen. Sie blieb äußerlich ruhig und regungslos; doch ihr war, als drücke sie seine Hand weit hinab, wo ein wunderliches, unirdisches Rauschen um sie her entstand, – in einen Strom hinab.

Falk warf sich aufs Bett und schluchzte wie ein Kind. Aus dem Tagebuch Vidl Falks. Februar. Nun habe ich auch die Liebe überstanden. Es ist eine entsetzliche, giftige, furchteinflößende Krankheit. Dies Fräulein Mirbeth ist in meinen Weg getreten, hat ihre falschen Augen aufgeschlagen und mit Inbrunst, mit ganzer Seele und ganzem Vermögen bin ich hineingestürzt in diese Augen.

Wenn Jemand, durchnäßt vom Regen, heimkommt und in wärmende Kleider geschlüpft, lächelnd am Herdfeuer sitzt und auf den Sturm horcht, so empfindet er ungefähr das wohlthuende Behagen, das Mely bei diesen fast wehmütig hingesprochenen Worten Falks empfand.

Sie konnte keinen Schlaf finden. »Ich möchte einmal so recht von Herzen glücklich seinflüsterte sie in ihr Kissen, und sie drückte einen Kuß auf das weiße Linnen. Das war das letzte, woran sie sich am andern Tag noch erinnern konnte. Aus dem Tagebuch Vidl Falks. November. Weshalb ich eigentlich ein Tagebuch führe, darüber habe ich mir schon oft den Kopf zerbrochen.