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Er sprach auch von sich, von jener Ernüchterung und Befangenheit, die sein Wesen ihrer Aussage nach einflößte, suchte sie zu erklären und so zu entkräften.

Sie gehörte nicht zu denen, die ein Publikum schmähen, vor welchem sie zittern. Sie kannte nicht das Fieber der Vorstunde und die großen Gebärden des Erfolges. Sie war keine Diva, sie war ein junges Mädchen, das sang. Die Kunst gab ihr keinen Rausch und keine Ernüchterung, sie war ihr weder Lust noch Plage, sondern eine Pflicht.

Sie glaubte seinem Temperament zu erliegen, doch es entstand keine Glückesgewißheit für sie. Sie suchte den Mangel in sich selbst. Warum kann ich nicht gedankenlos sein? klagte sie in ihrem Innern. Oftmals legte sich Ernüchterung wie ein grauer Mantel um sie. Dies Treiben war es nicht, was sie gehofft: von Kreuzweg zu Kreuzweg eilen, ratlos warten und fragen.

Unter dem Zeichen der siegreichen russischen Revolution hatte der Jenaer Parteitag gestanden, eine tiefe Erregung, die nach Taten schrie, hatte sich aller bemächtigt; die Resolution zum Massenstreik hatte angesichts dieser Stimmung, so vorsichtig sie gefaßt war, wie eine Fanfare geklungen. Und nun war der Rausch vorüber; die Ernüchterung allein blieb.

Ich habe den poetischen Glanz der Veden und den Geist Kalidasas überall gefunden und erst im Lande selbst recht würdigen und fassen gelernt, und der bedauernden Ernüchterung der modernen Propheten habe ich nur den Kummer entgegenzuhalten, daß meine Kräfte nicht ausreichen, von den mystischen Herrlichkeiten und dem geheimnisvollen Zauber aller Erscheinungen ein rechtes Bild zu geben.

Eine merkwürdige Ernüchterung überkam mich plötzlich, sie stellte sich in Gemeinschaft mit einer neuen Lebenskraft ein, aber zugleich mit einer tiefen Verstimmung. Eine veränderte Wirklichkeit rückte heran, mit den grauen Bildern der gewohnten Lebensweise, und die tiefere Wirklichkeit des Traums wurde darüber schadhaft und unwahr.

Er mied untertags Basini. Konnte er es nicht vermeiden ihn anzusehen, so packte ihn fast immer eine Ernüchterung.

Mein Steuermann hatte, wie ich mit Leidwesen bemerkte, etwas zu tief in die Flasche gesehen. Ich wollte dem Ding abhelfen, ließ einen Teekessel mit Wasser und Wein aufsetzen und reichte ihm davon einige Tassen zur Ernüchterung: allein das schien ihn fast noch mehr zu benebeln.

Sein goldener Präparandentraum vom reich besetzten Tisch der Wissenschaften und Künste hatte einer großen Ernüchterung Platz gemacht; aus der Hochzeit des Kamacho, wo die Rinder, Hammel und Hasen und die Schläuche Weines nicht zu zählen gewesen, war ein Gastmahl des Harpagon geworden.

Nein,“ erwiderte Imgjor kalt, mit einem solchen eisigen Ausdruck, daß der Mann, der sich schon allen möglichen Träumen von Liebesglück und Erdenschätzen hingegeben hatte, nunmehr einer völligen Ernüchterung erlag. Im Nu verschwand der bestrickende Zauber, den Imgjor auf ihn ausgeübt hatte.