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Aktualisiert: 31. Mai 2025
Von Haus aus und seiner ganzen Lebensstellung nach Kosmopolit, verstand er es, die Nationalitaeten, unter denen er lebte, die griechische, launische, ja sogar die oskische sich anzueignen, ohne doch einer von ihnen sich zu eigen zu geben; und wenn bei den frueheren roemischen Poeten der Hellenismus mehr folgeweise aus ihrer dichterischen Wirksamkeit hervorgegangen als ihr deutliches Ziel gewesen war, und sie darum auch mehr oder minder wenigstens versucht hatten, sich auf einen volkstuemlichen Boden zu stellen, so ist sich Ennius vielmehr seiner revolutionaeren Tendenz mit merkwuerdiger Klarheit bewusst und arbeitet sichtlich darauf hin, die neologisch-hellenische Richtung bei den Italikern energisch zur Geltung zu bringen.
Es ist in der vorigen Epoche dargestellt worden, wie der lateinische Elementarunterricht sich innerlich gesteigert hatte; wie an die Stelle der Zwoelf Tafeln gleichsam als verbesserte Fibel die lateinische Odyssee getreten war und nun der roemische Knabe an dieser Uebersetzung, wie der griechische an dem Original, die Kunde und den Vortrag der Muttersprache ausbildete; wie namhafte griechische Sprach- und Literaturlehrer, Andronicus, Ennius und andere mehr, die doch wahrscheinlich schon nicht eigentlich Kinder, sondern heranreifende Knaben und Juenglinge lehrten, es nicht verschmaehten, neben der griechischen auch in der Muttersprache zu unterrichten.
Cato nannte den Sokrates unverbluemt einen Schwaetzer und einen als Frevler an dem Glauben und den Gesetzen seiner Heimat mit Recht hingerichteten Revolutionaer; und wie selbst die der Philosophie geneigten Roemer von ihr dachten, moegen wohl die Worte des Ennius aussprechen: Philosophieren will ich, doch kurz und nicht die ganze Philosophie; Gut ist's von ihr nippen, aber sich in sie versenken schlimm.
Selbst die Wahl des Stoffes dient den gleichen Zwecken haben doch die hellenischen Literaten aller Zeiten eine vorzueglich geeignete Handhabe fuer ihre griechisch- kosmopolitischen Tendenzen eben in der Zurechtmachung der roemischen Geschichte gefunden. Ennius betont es, dass man die Roemer Griechen ja immer genannt und Graier sie pflege zu heissen.
Im ganzen aber waren die 'Jahrbuecher' ohne Frage Ennius' verfehltestes Werk. Der Plan, eine 'Ilias' zu machen, kritisiert sich selbst. Ennius ist es gewesen, welcher mit diesem Gedicht zum erstenmal jenen Wechselbalg von Epos und Geschichte in die Literatur eingefuehrt hat, der von da an bis auf den heutigen Tag als Gespenst, das weder zu leben noch zu sterben vermag, in ihr umgeht.
Ziemlich in demselben Sinn schilt Ennius in echt euripideischem Stil auf die Bettelpropheten und ihren Anhang: Diese aberglaeubischen Pfaffen, dieses freche Prophetenpack, Die verrueckt und die aus Faulheit, die gedraengt von Hungerpein, Wollen andern Wege weisen, die sie sich nicht finden aus, Schenken Schaetze dem, bei dem sie selbst den Pfennig betteln gehn.
Am meisten empfanden dies die Dichter. Naevius scheint deshalb von der Koenigszeit sogleich auf den Krieg um Sizilien uebergegangen zu sein; Ennius, der im dritten seiner achtzehn Buecher noch die Koenigszeit, im sechsten schon den Krieg mit Pyrrhos beschrieb, kann die ersten zwei Jahrhunderte der Republik hoechstens in den allgemeinsten Umrissen behandelt haben.
Auch in dieser Hinsicht wie in so vielen anderen aeusserlichen Dingen besteht die merkwuerdigste Analogie zwischen Plautus und Shakespeare. Noch weit weniger vermoegen wir zu einem eigenen Urteil ueber den dritten und letzten denn Ennius schrieb wohl Komoedien, aber durchaus ohne Erfolg namhaften Lustspieldichter dieser Epoche, Statius Caecilius, zu gelangen.
Die relative Bluetezeit desselben ist die Zeit kurz vor und nach dem Ersten Punischen Krieg; dennoch schlossen Naevius, Ennius, Pacuvius und schloss ueberhaupt die gesamte nationalroemische Schriftstellerei bis hinab auf Varro und Lucretius in allen Zweigen poetischer Produktion, selbst das Lehrgedicht nicht ausgenommen, nicht an ihre griechischen Zeitgenossen oder juengsten Vorgaenger sich an, sondern ohne Ausnahme an Homer, Euripides, Menandros und die anderen Meister der lebendigen und volkstuemlichen griechischen Literatur.
Wie derzeit in Griechenland nicht die mehr als blassen Siebengestirne der alexandrinischen Dramatiker, sondern das klassische Schauspiel, vor allem die Euripideische Tragoedie in reichster Entfaltung szenischer Mittel die Buehne behauptete, so wurden auch in Rom zu Ciceros Zeit vorzugsweise die Trauerspiele des Ennius, Pacuvius und Accius, die Lustspiele des Plautus gegeben.
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