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Werner, der seinen richtigen Verstand in dem Umgange mit Wilhelm ausbildete, hatte sich gewöhnt, auch an sein Gewerbe, an seine Geschäfte mit Erhebung der Seele zu denken, und glaubte immer, daß er es mit mehrerem Rechte tue als sein sonst verständiger und geschätzter Freund, der, wie es ihm schien, auf das Unreellste von der Welt einen so großen Wert und das Gewicht seiner ganzen Seele legte. Manchmal dachte er, es könne gar nicht fehlen, dieser falsche Enthusiasmus müsse zu überwältigen und ein so guter Mensch auf den rechten Weg zu bringen sein. In dieser Hoffnung fuhr er fort: "Es haben die Großen dieser Welt sich der Erde bemächtiget, sie leben in Herrlichkeit und Überfluß. Der kleinste Raum unsers Weltteils ist schon in Besitz genommen, jeder Besitz befestigt,

Da er aber der geliebten Schwägerin gegenüber sich im Innersten gebunden fand und vergebens nach Worten rang, um ihr sein Empfinden kundzutun, und ebenso sie selbst, eine verschlossene, schamhafte Natur, sein Wesen, Tun und Lassen bloß mit den Augen verfolgte und ihre Liebe im übrigen nur werktätig bekundete, zog sich der junge Gelehrte auf sich selbst und seine Bücher zurück, wobei sich bei ihm jene Abneigung gegen sich selbst ausbildete, die sich in der Zertrümmerung des Spiegels so gewaltsam Luft gemacht hatte.

Die Uebungen der Jugend im Sprechen stiegen natuerlich an Umfang und Bedeutung, aber blieben doch, eben wie die lateinischen Literaturuebungen, wesentlich darauf beschraenkt, dass der Anfaenger an den Meister der Kunst persoenlich sich anschloss und durch sein Beispiel und seine Lehre sich ausbildete.

Dann änderte sich aber diese Stimmung zu Gunsten des Kaufmannsstandes, und er trat in ein Geschäft ein, welches bald darauf aus Mißgeschick sich auflöste, ohne daß er viel einbüßte; jetzt war er gerade in der Richtung, sich dem Militärwesen zu widmen, indem er sich zu einem Unterrichts- und Stabsoffizier ausbildete.

Ich war so ein eifriger und stiller Leser, der sich eine Weisheit ausbildete, von der er nicht recht wußte, ob sie in der Welt galt oder nicht galt, wie ich bald erfahren sollte; denn obschon ich bereits vieles gesehen und erfahren, so war dies doch nur gewissermaßen strichweise und das meiste, was es gab, lag zur Seite des Striches, den ich passiert.

Von Natur reich begabt, fehlte ihr die Kraft, sich zu beschränken, so daß sie weder ihr poetisches, noch ihr künstlerisches Talent zu Bedeutendem ausbildete. Goethes eindringliches Wort: 'Beschränkung ist überall unser Los' wollte sie nicht verstehen, daher das Gefühl des Unbefriedigtseins dauernd auf ihr lastete. Vollkommen und tadellos war ihre Geschicklichkeit im Silhouettenschneiden.

Denn sie ließen sich diesen Zwang einen Anlaß sein, die Handlung selbst so zu simplifizieren, alles Überflüssige so sorgfältig von ihr abzusondern, daß sie, auf ihre wesentlichsten Bestandteile gebracht, nichts als ein Ideal von dieser Handlung ward, welches sich gerade in derjenigen Form am glücklichsten ausbildete, die den wenigsten Zusatz von Umständen der Zeit und des Ortes verlangte.

Denn da der Stoff der Dichtung seit Jahren in dem Dichter schon lebendig war und sich mehr und mehr ausbildete, konnte ja nach einem äußerm Anstoß und je nach der Stimmung des Dichters sich bald diese, bald jene Scene aus dem in seinem Geiste bestehenden Zusammenhange loslösen und ausgestalten; ja es konnte sich sogar, wie es bei Werthers Leiden eintrat, ein besonderes kleines Werk abzweigen, an das er zunächst noch gar nicht gedacht hatte, worauf er mit um so größerer Klarheit und Bestimmtheit zu seinem Hauptwerk zurückkehrte.

Dabei ist noch zu bemerken, dass der Bierbezug auf dem Wege der Lieferung durch den Verleger gerade in dieser Zeit in immer mehr steigendem Masse sich ausbildete, dass der Bierverleger vielfach an solche Leute Bier lieferte, welche es früher vom Gastwirt bezogen, oder allgemeiner ausgedrückt, dass das Bierlieferungsgeschäft den »Verkauf über die Strasse« zum Teil zurückzudrängen begann.

Adieu, Tadzio! dachte Aschenbach. Ich sah dich kurz. Und indem er gegen seine Gewohnheit das Gedachte wirklich mit den Lippen ausbildete und vor sich hinsprach, fügte er hinzu: Sei gesegnet!