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Selbst die farblose und wohlpolizierte roemische Komoedie dieser Zeit traegt davon die Spuren; wenn die niedergeworfenen Staedte Capua und Atella dem zuegellosen Witz der roemischen Posse polizeilich freigegeben und die letztere geradezu deren Schildburg wurde, wenn andere Lustspieldichter darueber spassten, dass in der todbringenden Luft, wo selbst die ausdauerndste Rasse der Sklaven, das Syrervolk, verkomme, die kampanische Sklavenschaft schon gelernt habe auszuhalten, so hallt aus solchen gefuehllosen Spoettereien der Hohn der Sieger, freilich auch der Jammerlaut der zertretenen Nationen wieder.

Wie heisses Wasser, das verkuehlt, so achtet das Gesetz ihr. Energischer noch als der Lustspieldichter sprach der Fuehrer der Reformpartei Cato sich aus. "Es hat manches fuer sich", heisst es in der Vorrede seiner Anweisung zum Ackerbau, "Geld auf Zinsen zu leihen; aber es ist nicht ehrenhaft.

Der gefeierte lateinische Lustspieldichter Statius Caecilius, der im Jahre 586 starb, war ein freigelassener Insubrer; und Polybios, der gegen Ausgang des sechsten Jahrhunderts diese Gegenden bereiste, versichert, vielleicht nicht ohne eigene Uebertreibung, dass daselbst nur noch wenige Doerfer unter den Alpen keltisch geblieben seien.

Wenn indes die Regierung dem roemischen Lustspieldichter nicht gestattete, die Zustaende seiner Vaterstadt darzustellen und seine Mitbuerger auf die Buehne zu bringen, so war doch dadurch die Entstehung eines lateinischen Nationallustspiels nicht unbedingt abgeschnitten; denn die roemische Buergerschaft war in dieser Zeit noch nicht mit der latinischen Nation zusammengefallen, und es stand dem Dichter frei, seine Stuecke wie in Athen und Massalia, ebenso auch in den italischen Staedten latinischen Rechts spielen zu lassen.

Auch in dieser Hinsicht wie in so vielen anderen aeusserlichen Dingen besteht die merkwuerdigste Analogie zwischen Plautus und Shakespeare. Noch weit weniger vermoegen wir zu einem eigenen Urteil ueber den dritten und letzten denn Ennius schrieb wohl Komoedien, aber durchaus ohne Erfolg namhaften Lustspieldichter dieser Epoche, Statius Caecilius, zu gelangen.

Danach wird man auch in der fabula togata dasjenige Lustspiel zu erkennen haben, das in Latium spielte wie die fabula palliata in Griechenland; beiden aber ist die Verlegung des Schauplatzes in das Ausland gemeinsam, und die Stadt und die Buergerschaft Roms auf die Buehne zu bringen, bleibt ueberhaupt dem Lustspieldichter untersagt.

Plautus waehlt seine Stuecke aus dem ganzen Kreise der neueren attischen Komoedie und verschmaeht die keckeren und populaereren Lustspieldichter, wie zum Beispiel den Philemon, durchaus nicht; Terenz haelt sich fast ausschliesslich an Menandros, den zierlichsten, feinsten und zuechtigsten unter allen Poeten der neueren Komoedie.

Eine merkwuerdige Ausnahme macht allein der aelteste namhafte roemische Lustspieldichter Gnaeus Naevius. Wenn er auch nicht gerade roemische Originallustspiele schrieb, so sind doch noch die wenigen Truemmer, die wir von ihm besitzen, voll von Beziehungen auf roemische Zustaende und Personen.

Wenn also der Literarhistoriker bei aller Anerkennung des sehr achtbaren Talents der roemischen Lustspieldichter doch in ihrem reinen Uebersetzungsrepertoire weder eine kuenstlerisch bedeutende noch eine kuenstlerisch reine Leistung erkennen kann, so muss das geschichtlich-sittliche Urteil ueber dasselbe notwendig noch bei weitem haerter ausfallen.

Jetzt stellen wir nur die lächerliche Seite der Menschen dar; der Lustspieldichter ist gleichsam nur ein hämischer Kontrolleur, der auf die Fehler seiner Mitbürger überall ein wachsames Auge hat und froh zu sein scheint, wenn er ihnen eins anhängen kann.