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Aktualisiert: 19. Mai 2025
Alle diese Jahrbuecher, mochten sie nun als Privat- oder als offizielle Werke sich ankuendigen, waren wesentlich gleichartige Zusammenarbeitungen des vorhandenen geschichtlichen und quasigeschichtlichen Materials; und der Quellen- wie der formelle Wert sank ohne Zweifel in demselben Masse, wie ihre Ausfuehrlichkeit stieg.
Dieser Bericht passt sehr wenig zu der wohlbeglaubigten Darstellung der roemischen Jahrbuecher, nach der man sich roemischerseits begnuegte mit der Abtretung des halben Gebietes; und um das Verschwinden der italischen Boier zu erklaeren, bedarf es in der Tat der Annahme einer gewaltsamen Vertreibung nicht verschwinden doch auch die uebrigen keltischen Voelkerschaften, obwohl von Krieg und Kolonisierung in weit minderem Grade heimgesucht, nicht viel weniger rasch und vollstaendig aus der Reihe der italischen Nationen.
Vor allem schwach vertreten war die lyrische, didaktische, epigrammatische Poesie. Die religioesen Festkantaten, von denen die Jahrbuecher dieser Zeit allerdings bereits den Verfasser namhaft zu machen der Muehe wert halten, sowie die monumentalen Tempel- und Grabinschriften, fuer welche das saturnische Mass das stehende blieb, gehoerten kaum der eigentlichen Literatur an.
Bei dem stofflichen Interesse des Gedichts besonders fuer die aristokratischen Kreise und dem grossen Formtalent des Dichters blieben die 'Jahrbuecher' das aelteste roemische Originalgedicht, welches den spaeteren gebildeten Generationen lesenswert und lesbar erschien; und so ist es wunderlicherweise gekommen, dass in diesem durchaus antinationalen Epos eines halbgriechischen Literaten die spaetere Zeit das rechte roemische Mustergedicht verehrt hat.
Im ganzen aber waren die 'Jahrbuecher' ohne Frage Ennius' verfehltestes Werk. Der Plan, eine 'Ilias' zu machen, kritisiert sich selbst. Ennius ist es gewesen, welcher mit diesem Gedicht zum erstenmal jenen Wechselbalg von Epos und Geschichte in die Literatur eingefuehrt hat, der von da an bis auf den heutigen Tag als Gespenst, das weder zu leben noch zu sterben vermag, in ihr umgeht.
Die epische Maschinerie ist vollstaendig im Gange; nach der Schlacht von Cannae zum Beispiel verzeiht Juno in vollem Goetterrat den Roemern und verheisst ihnen Jupiter nach erlangter ehefraeulicher Einwilligung den endlichen Sieg ueber die Karthager. Auch die neologische und hellenistische Tendenz ihres Verfassers verleugnen die 'Jahrbuecher' keineswegs.
Der poetische Wert der vielgefeierten Jahrbuecher ist nach den frueheren Bemerkungen ueber die Vorzuege und Maengel des Dichters im allgemeinen leicht abzumessen.
Eine maechtige poetische Entwicklung der Nation freilich wuerde jene beinahe komische offizielle Parallelisierung der Homerischen 'Ilias' und der Ennianischen 'Jahrbuecher' so gut abgeschuettelt haben wie wir die Sappho-Karschin und den Pindar-Willamov; aber eine solche hat in Rom nicht stattgefunden.
Die schwache Teilnahme derselben an dem verzweifelten Widerstand der oestlichen und suedlichen Nachbarvoelker geht selbst aus den Berichten der Jahrbuecher noch hervor und, was wichtiger ist, es begegnen hier keine Zwingburgen, wie sie namentlich in dem volskischen Gebiet so zahlreich angelegt worden sind.
In das vierte Jahrhundert faellt die Einrichtung der auch sprachlich merkwuerdigen "graecostasis", einer Tribuene auf dem roemischen Markt fuer die vornehmen griechischen Fremden, zunaechst die Massalioten. Im folgenden fangen die Jahrbuecher an, vornehme Roemer mit griechischen Beinamen, wie Philippos oder roemisch Pilipus, Philon, Sophos, Hypsaeos aufzuweisen.
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