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Aktualisiert: 10. Mai 2025
Die Frau merkte bald: wenn sie fortführe, den Wechselbalg in Schutz zu nehmen, würde sie es mit ihrem Manne, dem Gesinde und den Nachbarn sehr schwer haben; aber sie war nun einmal so: wenn es jemand gab, den alle andern haßten, mußte sie ihre äußerste Kraft aufbieten, um einen solchen armen Wicht zu schützen.
Er streckte die Arme nach einem Baumast, um sich daran festzuhalten, und das Kind fiel. Die Frau kam dicht hinterdrein, und obgleich sie eben noch gedacht hatte, daß es schön wäre, den Wechselbalg loszuwerden, stürzte sie nun vor, packte einen Zipfel des Kittelchens und zog das Kind daran wieder auf den Weg. Da wendete sich der Mann zu ihr.
»Ich habe es doch gar zu schwer mit dem Wechselbalg,« dachte die Bäuerin, als sie ein neues Loch entdeckte. »Das Beste wäre schon, wenn ich ihn tief in den Wald führte, so tief, daß er nicht mehr heimfinden könnte, und ihn dort zurückließe.«
Die Frau stand auch auf, um ihm zu folgen, als sie bemerkte, daß das Trolljunge auf dem Boden lag und jeden Augenblick von den Pferden totgetrampelt werden könnte, die über seine Gegenwart unruhig schienen und einmal ums andre wild nach hinten ausschlugen. Sie schauderte bei dem Gedanken, den Wechselbalg anrühren zu müssen, aber sie schob ihn doch so, daß die Pferde ihn nicht zertreten konnten.
Gegen Abend, als die Bäuerin mit dem Wechselbalg allein in der Stube war, begann sie sich auf einmal so heftig nach ihrem eignen Kinde zu sehnen, daß sie gar nicht wußte, wo aus noch ein. »Vielleicht sollte ich doch das versuchen, was sie mir geraten haben,« dachte sie, aber sie konnte sich doch nicht entschließen.
»Pflegte sie dich vielleicht zu schlagen?« fragte der Bauer. »Sie schlug mich nicht öfter, als Ihr das andre Kind schlugt.« »Was kriegtest du denn zu essen?« fragte der Bauer. »Jedesmal, wenn Mutter dem Wechselbalg Spinnen und Mäuse gab, bekam ich Butterbrot. Aber wenn ihr dem Trolljungen Kuchen und Fleisch vorsetztet, dann setzte mir die Trollin Schlangen und Kröten vor.
Sie war nicht rasch von Gedanken und konnte nicht erraten, was sich begeben hätte. »Aber was tust du denn mit dem Kinde?« fragte sie. »Ja, merkst du denn nicht, daß das ein Wechselbalg ist?« sagte der Mann. »Die Trolle haben die Gelegenheit benutzt, als unsere Pferde durchgingen.
Rings um ihn stellte die Bäuerin alles mögliche gute Essen auf, das sie nur bereiten konnte; aber der Wechselbalg fauchte und spuckte nur, wenn sie ihn überreden wollte, etwas von den Leckerbissen zu kosten. Eines Abends, als das Trollkind so aussah, als sollte es Hungers sterben, kam die Katze mit einer Maus zwischen den Zähnen in die Stube gelaufen.
Es hat Bocksfüße: nicht? Zwei Hörner? einen Schwanz? Martin. Das kann wohl sein. Es ist ein Wechselbalg, den die Hölle durch durch einen unzüchtigen Beischlaf mit der Weisheit dieser Welt erzeugt hat; es ist ja, sieh, das ist ein Atheist. So hat ihn unser Pfarr abgemalt; der kennt ihn aus großen Büchern. Johann. Einfältiger Schöps! Sieh mich doch einmal an. Martin. Nu? Johann.
Liese konnte vor Erstaunen gar nicht zu sich selbst kommen, ein Mal über das andere rief sie: "Aber, lieber Herr Pfarrer lieber Herr Pfarrer, ist denn das wirklich Ihr Ernst, daß Sie die kleine Ungestalt zu sich nehmen und erziehen und mich von der Not befreien wollen, die ich mit dem Wechselbalg habe?" Doch, je mehr die Frau die abscheuliche Häßlichkeit ihres Alräunchens dem Pfarrer vorhielt, desto eifriger behauptete dieser, daß sie in ihrer tollen Verblendung gar nicht verdiene, vom Himmel mit dem herrlichen Geschenk eines solchen Wunderknaben gesegnet zu sein, bis er zuletzt ganz zornig mit Klein Zaches auf dem Arm hineinlief in das Haus und die Türe von innen verriegelte.
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