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Ihre Hände waren arg verbrannt, und das Haar war fast abgesengt. Niemand sagte ein Wort zu ihr, als sie herauskam. Sie ging zum Brunnen, löschte ein paar Funken, die an ihrem Rocksaum glühten, und setzte sich dann auf den Boden. Das Trollkind lag auf ihrem Schoß und schlummerte bald ein, doch sie saß hochaufgerichtet und wach da und starrte mit traurigen Augen vor sich hin.

Als er ein paar Schritte gegangen war, begann der Kleine zu plaudern. »Das ist gut, daß Ihr mich nicht so tragt, wie Ihr den Wechselbalg getragen habtsagte der Knabe. »Was meinst du damitfragte der Bauer. »Ja, die Trollin ging auf der andern Seite der Kluft mit mir, und jedesmal, wenn Ihr mit dem Kinde ausglittet, Vater, glitt sie mit mir aus.« »Ach was, ihr gingt auf der andern Seite der Kluftsagte der Bauer und wurde plötzlich ganz nachdenklich. »Nie habe ich solche Angst gehabtsagte das Bürschchen. »Als Ihr das Trollkind in die Schlucht warft, wollte mich die Trollin hinterherwerfen.

Ich gehe jetzt meiner Wege und komme nie wiederAls die Frau diese Worte hörte und sah, wie der Mann sich gleich darauf abwendete, um seiner Wege zu gehen, da fuhr ein Zucken durch sie, als wollte sie ihm nacheilen, aber das Trollkind lag schwer auf ihrem Schoß. Sie schien nicht Kraft genug zu haben, es abzuschütteln, sondern blieb sitzen.

Das war das Freudigste, was ihr nun schon seit Jahren begegnet war, und sie hatte das Trollkind völlig vergessen. »Aberdachte sie ganz plötzlich, »vielleicht will mein Mann mich nur fortlocken, damit einer der Knechte das Trollkind erschlagen kann, während ich nicht daheim binSogleich ging sie in die Stube und kam mit dem großen Trolljungen auf dem Arm zurück.

Als das Kind dies sagte, machte der Bauer Kehrt und ging rasch in das Tal hinab, seinem Hofe zu. »Ich weiß nicht, woher das kommtsagte er, »aber es ist mir, als spürte ich einen Brandgeruch, wenn ich dich anrühre, und dein Haar sieht aus, als ob es vom Feuer versengt wäre.« »Das ist doch nicht zu verwundernsagte das Kind. »Ich wurde doch heute Nacht ins Feuer geworfen, als Ihr das Trollkind in die brennende Hütte schleudertet.

Rings um ihn stellte die Bäuerin alles mögliche gute Essen auf, das sie nur bereiten konnte; aber der Wechselbalg fauchte und spuckte nur, wenn sie ihn überreden wollte, etwas von den Leckerbissen zu kosten. Eines Abends, als das Trollkind so aussah, als sollte es Hungers sterben, kam die Katze mit einer Maus zwischen den Zähnen in die Stube gelaufen.

Aber kaum hatte der Mann dem Trollkind einen Hieb versetzt, als die Frau herbeistürzte und ihn am Arm packte. »Nein, schlag nicht, schlag nichtbat sie. »Du willst wohl dein eignes Kind nicht wieder habensagte der Mann und versuchte sich loszumachen. »Freilich will ich es wieder haben, aber nicht auf diese Artsagte die Frau.

In demselben Augenblick kam der Mann mit einem Stock in der Hand in die Stube und fragte nach dem Wechselbalg. Da sah die Frau, daß der Mann den Rat der klugen Frauen befolgen und das Trollkind prügeln wollte, um sein eignes zurückzubekommen. »Es ist gut, daß er es tutdachte sie. »Ich bin zu dumm. Ich könnte nie ein unschuldiges Kind schlagen

Was die Bäuerin am meisten quälte und ihren Kummer verdoppelte, war, daß sie für dieses Trollkind zu sorgen hatte. Um seinetwillen hatte sie so bitter zu leiden, daß es ihr fast die Kraft nahm, ihr eignes Kind zu betrauern.