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Aktualisiert: 7. Mai 2025


Wir finden ihn nicht bloss naiv in den Werken untergeordneter, nur zufaellig unter die Schriftsteller verschlagener Individuen, wie in dem Bericht ueber Caesars zweiten spanischen Krieg, sondern wir werden ihm auch in der eigentlichen Literatur, im Mimus, im Halbroman, in den aesthetischen Schriften Varros mehr oder weniger ausgepraegt begegnen; und charakteristisch ist es, dass er eben in den am meisten volkstuemlichen Gebieten der Literatur sich behauptet und dass wahrhaft konservative Maenner, wie Varro, ihn in Schutz nehmen.

Die Grundelemente der volkstuemlichen Musik und Choreutik Latiums, die ebenfalls in dieser Zeit sich festgestellt haben muessen, sind fuer uns verschollen; ausser dass uns von der latinischen Floete berichtet wird als einem kurzen und duennen, nur mit vier Loechern versehenen, urspruenglich, wie der Name zeigt, aus einem leichten Tierschenkelknochen verfertigten musikalischen Instrument.

Die roemische Literatur ist niemals frisch und national gewesen; aber solange es ein roemisches Volk gab, griffen seine Schriftsteller instinktmaessig nach lebendigen und volkstuemlichen Mustern und kopierten, wenn auch nicht immer aufs beste noch die besten, doch wenigstens Originale.

Von Haus aus und seiner ganzen Lebensstellung nach Kosmopolit, verstand er es, die Nationalitaeten, unter denen er lebte, die griechische, launische, ja sogar die oskische sich anzueignen, ohne doch einer von ihnen sich zu eigen zu geben; und wenn bei den frueheren roemischen Poeten der Hellenismus mehr folgeweise aus ihrer dichterischen Wirksamkeit hervorgegangen als ihr deutliches Ziel gewesen war, und sie darum auch mehr oder minder wenigstens versucht hatten, sich auf einen volkstuemlichen Boden zu stellen, so ist sich Ennius vielmehr seiner revolutionaeren Tendenz mit merkwuerdiger Klarheit bewusst und arbeitet sichtlich darauf hin, die neologisch-hellenische Richtung bei den Italikern energisch zur Geltung zu bringen.

Wenn also das neue einheitliche Reich mit einer Nationalitaet ausgestattet ward, die freilich notwendigerweise der volkstuemlichen Individualitaet entbehrte und mehr ein unlebendiges Kunstprodukt als ein frischer Trieb der Natur war, so bedurfte dasselbe ferner der Einheit in denjenigen Institutionen, in denen das allgemeine Leben der Nationen sich bewegt: in Verfassung und Verwaltung, in Religion und Rechtspflege, in Muenze, Mass und Gewicht; wobei natuerlich lokale Besonderheiten mannigfaltigster Art mit wesentlicher Einigung sich vollkommen vertrugen.

Aber wenn eben darum Hellas der Prototyp der rein humanen, so ist Latium nicht minder fuer alle Zeiten der Prototyp der nationalen Entwicklung; und wir Nachfahren haben beides zu verehren und von beiden zu lernen. Also war und wirkte die roemische Religion in ihrer reinen und ungehemmten durchaus volkstuemlichen Entwicklung.

Die Duerftigkeit der Stoffe und die sprachliche und rhythmische Unfrische, die jeder nicht volkstuemlichen Literatur unvermeidlich anhaftet, suchte man moeglichst zu verstecken unter verzwickten Themen, geschraubten Wendungen, seltenen Woertern und kuenstlicher Versbehandlung, ueberhaupt dem ganzen Apparat philologisch- antiquarischer Gelehrsamkeit und technischer Gewandtheit.

Die relative Bluetezeit desselben ist die Zeit kurz vor und nach dem Ersten Punischen Krieg; dennoch schlossen Naevius, Ennius, Pacuvius und schloss ueberhaupt die gesamte nationalroemische Schriftstellerei bis hinab auf Varro und Lucretius in allen Zweigen poetischer Produktion, selbst das Lehrgedicht nicht ausgenommen, nicht an ihre griechischen Zeitgenossen oder juengsten Vorgaenger sich an, sondern ohne Ausnahme an Homer, Euripides, Menandros und die anderen Meister der lebendigen und volkstuemlichen griechischen Literatur.

Niemand wird die Euripideische Poesie der Homerischen an die Seite stellen wollen; aber geschichtlich betrachtet sind Euripides und Menander voellig ebenso die Bibel des kosmopolitischen Hellenismus wie die 'Ilias' und die 'Odyssee' diejenige des volkstuemlichen Hellenentums, und insofern hatten die Vertreter dieser Richtung guten Grund, ihr Publikum vor allem in diesen Literaturkreis einzufuehren.

So entstanden hier nicht bloss die Wechsellieder, wie sie spaeter unter dem Namen der fescenninischen Gesaenge auftreten, sondern auch die Elemente einer volkstuemlichen Komoedie, die bei dem scharfen Sinn der Italiener fuer das Aeusserliche und das Komische und bei ihrem Behagen an Gestenspiel und Verkleidung auf einen vortrefflich geeigneten Boden gepflanzt war.

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