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Zerbins hohe Begriffe von der Heiligkeit, aufgesparten Glückseligkeit, von dem Himmel des Ehestandes verschwanden. Die Augen fingen ihm, wie unsern ersten Eltern, an aufzugehen, er sah alle Dinge in ihrem rechten Verhältnis, sah bei der Ehe nichts mehr, als einen Kontrakt zwischen zwei Parteien aus politischen Absichten.

Die höchste Gnade Gottes ist, ein fromm, freundlich, gottesfürchtig Gemahl haben, mit der du friedlich lebest, der du darffst all dein Gut und was du hast, ja dein Leib und Leben anvertrauen.“ So preist Luther die Ehe, und seine Ehe und seine Gattin, die ihm das Wesen und das Ideal des Ehestandes vor Augen führte und verwirklichte.

Frau von * lebte die ersten Jahre ihres Ehestandes mit ihrem Gemahl in dem besten Vernehmen, nur hatten sie das Unglueck, dass die Kinder, zu denen einigemal Hoffnung war, tot zur Welt kamen und bei dem dritten die aerzte der Mutter beinahe den Tod verkuendigten und ihn bei einem folgenden als ganz unvermeidlich weissagten.

Die erste Liebe ist fruchtbar und heftig, damit wir geblendet und wie die Trunkenen hineingehen; wenn wir die Trunkenheit haben ausgeschlafen, alsdann so bleibet in Gottesfürchtigen die rechtschaffene Liebe, die Gottlosen aber haben den Reuwel.“ Freilich diese Zeit seines jungen Ehestandes ging dem Reformator weder als müßig tändelnde Flitterwochen, noch als ein ungetrübtes Idyll dahin.

»Es war im Jahre 1765; Herr Adrianus van der Valck, mein Gemahl, hatte ein, einen längeren Aufenthalt erforderndes Handelsgeschäft in London abzuschließen; wir waren noch im ersten Jahre unseres Ehestandes, liebten uns herzinnig und konnten uns nicht zu einer langen Trennung entschließen; ich begleitete daher meinen Mann nach London und gebar dort nach einiger Zeit einen Sohn, dem wir in der heiligen Taufe den Namen Leonardus Cornelius beilegen ließen.

Sollen solche heruntergekommene Personen dann ein Berufsleben antreten und mit ihren verkümmerten Schultern die Last des Ehestandes tragen, dann geht es, wie mir schon mancher junge Mann geklagt hat: »Ich glaubte eine Mithelferin für die Bürde des Lebens bei der Heirath zu bekommen, und jetzt muß ich Alles aufbieten, um nur den Arzt und die Apotheke zu bezahlen, und habe einen beständigen Jammer vor AugenEine große Anzahl junger Mütter theilte mir unter Thränen mit, daß sie voller Gebrechen und Elend seien, und weil sie ihren Berufspflichten nicht nachkommen könnten, seien sie von ihren Männern verlassen oder verachtet.

Der Gedanke, ihn zu verlieren, erschreckte mich, und die Möglichkeit einer nähern Verbindung machte mich zittern. Der Gedanke des Ehestandes hat für ein halbkluges Mädchen gewiß etwas Schreckhaftes. Durch diese heftigen Erschütterungen ward ich wieder an mich selbst erinnert.

Es war dem 42jährigen Gelehrten, Junggesellen und ehemaligen Mönch im ersten Jahre des Ehestandes ein seltsames Gefühl, wenn er jetzt selbander bei Tische saß statt allein, oder wenn er morgens erwachend zwei Zöpfe neben sich liegen sah.

Du erinnerst dich sicherlich noch des vormaligen Schiffskapitäns auf deines wohlseligen Herrn Vaters »vergulder Rose«; diese Pinke hat Herr Richard Fluit verlassen, und statt der »vergulden Rose« eine guldene Herbstaster geentert, mit der er in den geruhigen Hafen des heiligen Ehestandes eingelaufen ist.

Es fehlt nicht an Symptomen, daß das Pendel des öffentlichen Interesses nun wieder zurückgeschwungen hat, eine Strömung des Realismus in der Dichtung kommt auf und die Forderung der Neugestaltung der Ehebande dürfte demnächst erhoben werden. Jedoch das Pendel wird noch oft hin und herschwingen müssen, bevor es den Beziehungen zwischen den Geschlechtern gelingen wird, jene neue Form zu finden, von der Tolstoi spricht. Es bleibt abzuwarten, was die eben erwähnte Wiederbelebung ausrichten wird. Was erreichte die letzte Agitation? Im Praktischen nichts. Einige wenige Frauen mögen zu ihrem unauslöschlichen Kummer angeregt worden sein, in den Fußstapfen der Herminia aus Grant Allens Roman zu wandeln. Und eine Menge frühreifer junger Mädchen, die die Literatur jener Tage gelesen haben, verursachen möglicherweise ihren Eltern einige Angst durch ihre revolutionären Ideen über den Wert des heiligen Ehestandes. Aber welche von jenen vorgeschrittenen Dämchen erinnerte sich an die Bergpredigt als das für das weibliche Herz so unwiderstehliche Trio nahte der Ring, die Ausstattung und das eigene Heim ganz zu geschweigen von dem zuverlässigen, gewichtigen in Aussicht stehenden Gatten? Jedoch sind in den vierzehn Jahren, die seit dem Erscheinen derFrau, die es tatverflossen, gewiß einige