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Aktualisiert: 21. Mai 2025
Fluit setzte sein Augenglas an und rief: In der That! die reichsgräfliche Flagge von In- und Kniphausen! Des Grafen Jacht, der der liebste und thätigste Freund unsers Herrn Erbstatthalters ist. Oranien boven! Oranien boven!
Möchte beim Himmel unter solchen Umständen selbst mit – doch – es kann nicht sein – aber, wackerer Fluit, was gebt Ihr dem Freund hier, wenn er mit Euch die Fahrt hinüber macht? Ei, das wäre! rief Fluit.
Leonardus begleitete Ludwig vorher zum Hafen, um ein nach England bestimmtes Schiff aufzufinden, und siehe, hell strahlte im erneuten Glanze unter den vielen hundert Schiffen das Bild der »vergulden Rose«, welche in anderen Besitz übergegangen war nach dem Tode des alten van der Valck, aber immer noch den treuen Kapitän Richard Fluit zum Befehlshaber hatte.
Der Kapitän war ein kräftiger Mann von etwa fünfzig Jahren, und hieß Richard Fluit; er war aus dem Haag gebürtig; das Schiff, welches er führte, hieß »de vergulde Rose« und war Eigenthum des Handelshauses van der Valck.
Das Gespräch lenkte sich bald genug den Tagesfragen zu, und Fluit und Leonhard waren sehr gespannt auf Nachrichten vom dermaligen Stande der Dinge in Amsterdam, da sie in Hamburg, welches vor einigen Tagen verlassen worden war, nichts Bestimmtes hatten erfahren können.
Als Kapitän Fluit die erste Flasche entkorkt und die geistige Flut in die Gläser hatte rinnen lassen, und der erste Toast ihm von den Freunden ausgebracht war, verließ Leonardus schnell die Kajüte. Was hat er? Was ist ihm? fragte Ludwig, einigermaßen bestürzt und verwundert über diesen raschen Aufbruch. Werden es gleich sehen, mein Herr Graf!
Groß war das Glück der drei Freunde, sich so unverhofft wieder zusammen zu finden, und daß Fluit es nicht fehlen ließ, dieses Wiedersehen seemännisch zu feiern, lag in der Natur der Sache.
Das Schiff, welches dem Lauf der »vergulden Rose« in gerader Richtung folgte, war ein kleiner Schnellsegler, und Ludwig rief erstaunt aus: Ah! die Jacht! die Jacht! Wessen Jacht? fragten Fluit und Leonardus. Kennen Sie nicht die wohlbekannte Flagge des Souveräns, der auf dieser Jacht herumfährt, und uns zuletzt, wenn es ihm möglich wäre, in den Grund segeln würde? fragte Ludwig.
Der Kapitän öffnete seine Schreibtafel, zog einen untersiegelten Stempelbogen hervor und las: »Ich Richard Fluit, gelobe und schwöre zu Gott, dem Allmächtigen, daß ich auf das unter meinem Befehl segelnde Kauffahrteischiff, »de vergulde Rose« genannt, Eigenthümer Mynheer Adrianus van der Valck, Kauf- und Handelsherr zu Amsterdam, welches von Amsterdam nach Hamburg bestimmt ist, weder für meine eigene Rechnung, noch für oder von Jemanden, er sei auch wer er wolle, einige mir unbekannte Handelsgüter, viel weniger das Mindeste von Contrebanden, noch Militär-Personen im Kriege befangener Puissancen , es sei in oder außer dem Hafen, noch unterwegs, oder sonst irgendwo auf meiner angedeuteten Reise einladen oder an Bord nehmen will, ingleichen, daß ich nichts weiter geladen habe, noch laden will, als in meinem Manifest benannt ist, und ebenso darauf sehen will, daß dergleichen von meinem Schiffsvolke nicht geschehe.
Dieser volksthümliche Ausruf, der den ehrlichen Fluit als einen der Partei des Erbstatthalters und seines Hauses ergebenen Mann bezeichnete, war zugleich das Signal, das nahende Schiff durch Aufhissen einer oranischen Flagge zu begrüßen, und augenblicklich flatterte diese auch dort auf der Jacht im Tauwerk empor.
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