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Aktualisiert: 4. Juni 2025
Mutter Dudlinger aber, die ihn liebte in ihrer Seele, setzte sich auf seinen Schoß, brünstigen Gemütes, und umhalste ihn. Und ihr Speck hing über seine breiten Schenkel in vollen Schwaden. "Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, Der bleibt ein Tropf sein Leben lang." Jenny war keineswegs gewillt, die Dinge gehen zu lassen, wie sie gingen.
Mutter Dudlinger allein schien nichts zu bemerken vom Widerstreit ihrer Massen im Kampf ums Licht. Harmlos und freundlich lag ihre Seele gewissermaßen zwischen Busen und Körper mitten inne und schaute, umhegt von sanft hängendem Speck, aus listigen äuglein gutmütig heraus. Flametti grüßte hinauf, den Kopf stark in den Nacken gebeugt. Die Gasse war eng.
Da hatte sie sich natürlich zurückgezogen und spielte die Beleidigte. Und Mutter Dudlinger hatte die Blätter der künstlichen Rebe zurechtgebogen und eingesprochen auf Mary. Aber es half nichts. Sie war beleidigt. Als Flametti und Engel oben in die Stube traten, stand die Suppe bereits auf dem Tisch.
Und die Indianer, Flametti, Jenny, die Soubrette, Fräulein Rosa, Fräulein Güssy und Fräulein Traute schwenkten die roten Laternchen, in hohem Federschmuck, und sangen so monoton-klagend, so herzergreifend-verschollen, daß Fräulein Amalien und Mutter Dudlinger die Tränen in die Augen traten; daß Herr Meyer plötzlich glaubte, er habe falsch gespielt, und infolgedessen für einen Moment wirklich daneben griff; daß Engel beim Vorhang seine Erregung nicht anders mehr bemeistern konnte, als indem er zitternd eine Zigarette anzündete; und Herr Farolyi, der wieder bei Donna Maria Josefa saß, ein über das andere Mal ausrief: "Macht er wirklich hübsch, der Flametti!"
Ziemlich nachlässig und nebenhin sagte er "Salü!", nahm die Zigarette aus dem Mund und kniff das rechte Auge zu. "Das war ein Gaudi heut nacht!" legte Engel los, "hättest dabei sein müssen! Der Pips war mit und die Margot und die lange Mary und eine ganze Gesellschaft aus Chaux-de-Fonds. Unten bei Mutter Dudlinger. Fünf Schampusflaschen haben wir die Hälse gebrochen. Und ein Lärm!
Mutter Dudlinger, die Dame, bei der sich Herr Engel mit der Gesellschaft aus Chaux-de-Fonds ein so lustiges und vornehmes Rendez-vous gegeben hatte, Eigentümerin des Hauses, in dem auch Flametti wohnte, lag ihrer Gewohnheit gemäß unterm Fenster, als die beiden Männer in die kleine Gasse bogen. Sie sonnte den Busen und lächelte ihnen mit einem wohlwollenden Nicken des Kopfes Willkomm zu.
"Stand auf dem Hofe der Firma Maulig & Kopp bis gestern. Kein Schwindel! Innen fest, außen fest. Keine Einlagebretter! Keine Vexierwand. Eine Bewegung ging vor sich im Publikum. Mutter Dudlinger kam; spät, doch sie kam; in Begleitung des ihr ergebenen Herrn Pips, der von Beruf ein Student war. Man mußte aufstehen, damit Mutter Dudlinger durchkonnte.
Mutter Dudlinger spendierte zwei Flaschen Asti und man saß oben in Flamettis Stube, zu vieren, und feierte Bruderschaft. Ein alter, eidgenössischer Burschenschaftler war jener Gast, gemütlich, breit, keine Spur von Spitzel oder Detektiv; das Gegenteil davon: ein weinseliger Zecher mit Riesenbizeps und Goliathstirn.
Und als man ihm sagte: "Flametti, die Polizei kommt!" eilte er in die Küche, trotz Jennys Geschrei, packte den Stein und lief die Treppe hinunter. Jenny stand oben am Treppengeländer, entsetzt, einer Ohnmacht nahe, und hielt sich mit beiden Händen die Ohren zu. Mutter Dudlinger schnaubte und bebte.
Man wurde gestört, weil droben gerade der interessanteste Teil der Nummer verhandelt wurde. Man nahm ärgernis, machte Bemerkungen, ward unwirsch. "Setzen!" rief man von hinten. "Ruhe!" rief man von vorne. Mutter Dudlinger stand eingepfercht in der Mitte, gutmütig lächelnd, Popoansätze am ganzen Körper, gestützt auf den Regenschirm. Vom Velvethut nickte die goldene Troddel.
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