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Aktualisiert: 5. Oktober 2025
Es war bekannt geworden, daß der König Ludwig II. von Bayern nach langem Drängen und Unterhandeln sich bereit erklärt hatte, die deutschen Bundesfürsten und freien Städte zu ersuchen, dem König von Preußen die deutsche Kaiserkrone anzutragen. Die Mitteilung dieses Ereignisses sollte mit einer gewissen feierlichen Ueberraschung im Reichstag erfolgen.
Das, was die Menschheit bisher ernsthaft erwogen hat, sind nicht einmal Realitäten, blosse Einbildungen, strenger geredet, Lügen aus den schlechten Instinkten kranker, im tiefsten Sinne schädlicher Naturen heraus alle die Begriffe "Gott", "Seele", "Tugend", "Sünde", "Jenseits", "Wahrheit", "ewiges Leben"... Aber man hat die Grösse der menschlichen Natur, ihre "Göttlichkeit" in ihnen gesucht... Alle Fragen der Politik, der Gesellschafts-Ordnung, der Erziehung sind dadurch bis in Grund und Boden gefälscht, dass man die schädlichsten Menschen für grosse Menschen nahm, dass man die "kleinen" Dinge, will sagen die Grundangelegenheiten des Lebens selber verachten lehrte... Unsre jetzige Cultur ist im höchsten Grade zweideutig... Der deutsche Kaiser mit dem Papst paktirend, als ob nicht der Papst der Repräsentant der Todfeindschaft gegen das Leben wäre!... Das, was heute gebaut wird, steht in drei Jahren nicht mehr. Wenn ich mich darnach messe, was ich kann, nicht davon zu reden, was hinter mir drein kommt, ein Umsturz, ein Aufbau ohne Gleichen, so habe ich mehr als irgend ein Sterblicher den Anspruch auf das Wort Grösse.
Die Rolle der Clorinde ward von Madame Henseln gespielt, die ohnstreitig eine von den besten Aktricen ist, welche das deutsche Theater jemals gehabt hat.
Sollte die deutsche Oberste Heeresleitung nunmehr den Angriff der Bulgaren endgültig abbrechen lassen, um starke bulgarische Kräfte aus den jetzt wesentlich verkürzten mazedonischen Fronten nach Nordbulgarien zu führen, oder sollte sie es wagen, die an der Donau schon versammelten Streitkräfte nach Mazedonien überzuführen, um hier nochmals zu versuchen, den rumänischen gordischen Knoten mit dem Schwerte durchzuschlagen?
Hier gibt es keine in Griechen oder Perser verkleidete deutsche Leutnants; man braucht nur, wenn man es nicht ohnehin spürt, in Plutarchs »Alexander« nachzulesen, um alsobald zu begreifen, daß Wassermann die antike Welt gleichsam in seine Seele hineingeglüht hat, etwa so, wie es in neuerer Zeit der Dichter Hugo von Hofmannsthal in seinem Drama »Elektra« tat.
Er glaubte höchstens, wie viele der besten Deutschen, daß eine Niederlage des militaristischen Geistes das deutsche Volk im Sinne der Humanität und der Liebe weiter seiner Vollkommenheit und seiner Mission entgegenbringen werde. Sein Kampf war kühn, tapfer und ehrlich. Aber er ist in die furchtbarste Lage gekommen. Die Menschen verstanden ihn nicht. Die Deutschen schalten ihn Deserteur.
Abseits von allen Zeitstürmen saß in Kleversulzbach in Schwaben unter der Pfarrhauslinde, behaglich seine lange Pfeife rauchend, im bunt geblümten Schlafrock mit den goldenen Quasten: Eduard Mörike (1804-1875). Wie Büchner von Körner, so ist sein helles Gestirn von der Wolke eines Geibel beschattet worden, und bis ans Ende des 19. Jahrhunderts haben wenige gewußt, was hinter dem biederen Pfarrer von Kleversulzbach steckt. Ferdinand Freiligrath (aus Detmold, 1810-1876), und Friedrich Rückert (aus Schweinfurt, 1788-1866), um noch die besten zu nennen, blendeten die deutsche Leserwelt mit ihrer Exotik voll ungewöhnlichen lyrischen Farbenreichtums. Der Allerweltsepigone Geibel und die Geibelepigonen versüßlichten den Geschmack des deutschen Publikums vollends, so daß es an einem klaren Trunk, wie ihn Mörike kredenzte, keinen Geschmack mehr fand. Zu alledem schrien dem deutschen Volk die politischen Dichter noch die Ohren voll, Herwegh an der Spitze, bescheiden wie sie immer sind, traten sie trompetend vor ihre Jahrmarktsbude und schrien: »Nur immer hereinspaziert, meine Herrschaften! Wir haben die einzig echte, die einzig wahre, die politische Kunst gepachtet!« Sie hatten eine Menge Zulauf. Auch Freiligraths wohlassortierte Menagerie, in welcher der Wüstenkönig, der Löwe, die Hauptattraktion bildete, und wo ein waschechter Mohrenkönig an der Kasse saß, wurde überlaufen. Der Blumenstand, an dem die Muse selbst Mörikes Feldblumen oder auch Rosen und Nelkensträuße feilhielt, wurde nicht beachtet. Eduard Mörike hatte mit einer Paraphrase des Wilhelm Meister: dem Roman Maler Nolten, begonnen, der nicht ohne Eindruck blieb. Mit Gottes Wort, das Gott ihm selber in den Mund gelegt, mit seinen Gedichten predigte der Kleversulzbacher Pfarrer lange tauben Ohren. Seine Verse sind nicht gemeißelt wie die Hölderlinschen, nicht in der Trunkenheit herausgebrüllt wie die Güntherschen, nicht ziseliert wie die Heineschen, geflötet wie die Platenschen: sie fielen wie reife Früchte vom Baum in seinen Pfarrhausgarten. Sie sind nicht erkünstelt, nicht erzwungen: sie sind rund und vollendet und duften wie reife
Was aber hätten ein paar deutsche Bataillone mehr in diesem allgemeinen Zusammenbruch genutzt? Wie viele deutsche Divisionen hätte man schicken müssen, um die mazedonische Front zu verteidigen? Deutschland kann nicht im Westen die Entscheidung suchen und seine Divisionen nach Bulgarien schicken wollen. Der Bulgare will nicht einsehen, daß die deutsche Kraft auch zu erschöpfen ist.
Der Endabschnitt steht fast wörtlich in den Gedanken über Goethe S. 253. Diktion. Ueber Goethes Schilderungen der Wirkung des Mondlichts vgl. Gedanken über Goethe S. 291. Reineke Fuchs Gesang 1, Vers 15. Grimm, Deutsche Grammatik Band 4, S. 146. Virgil, Aeneis Buch 1, Vers 148. Cicero, Laelius § 62.
Darin war er der Sitte seiner Väter durchaus treu geblieben, und wenn er darob mit seinem Weibe zankte, so nannte er sie ein weltliches Geschöpf ohne Sitte und ohne Art und zudem eine Deutsche. Da ich nun schon einmal bei seinem Weibe bin, so muß ich auch über sie ein paar Worte sagen.
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