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Aktualisiert: 17. Mai 2025


»Der Mann wird am Sonntag Abend vor uns agieren, Marchese«, sagte Lady Craven mit kalter Hoheit, wandte sich und ging.

Der Marchese empfahl sich ziemlich hastig, nachdem die Präsentation bei Lady Craven für den andern Mittag vereinbart war.

Zuweilen befahl er die Akteurs und Aktricen sowie das Opernpersonal hinaus, widmete sich dem geliebten Weidwerk, spielte mit Lady Craven und dem inzwischen zum Oberstkämmerer erhobenen Marchese Tricktrack oder Piquet. Denn die Versprechungen des Marchese hatten sich erfüllt. In den Kassen stieg die Talerflut bis an den Rand. Das Gold läutete, köstliche Ohrenspeise, wie die Domglocken von Bamberg.

Um acht mit dem Glockenschlag erschien der Markgraf, ernst, umwölkt, majestätisch, die Begrüßung der Gäste gemessen erwidernd. Er führte Lady Craven; hinter dem Paar trotteten Herr von Seckendorf, Herr von Schlemmerbach, Herr von Teufstetten und Marchese Pescanelli. Als die hohen Herrschaften Platz genommen hatten, entstand feierliche Stille und der Vorhang schlug auseinander.

Gegen fünf Uhr noch schickte der Markgraf Botschaft, er könne an der Veranstaltung nicht teilnehmen, wodurch alles in Frage gestellt war und sich unter den Hofleuten Bestürzung und Ratlosigkeit verbreitete. Lady Craven, entschlossen ihn umzustimmen, hatte eine heftige Auseinandersetzung mit ihm.

Lady Craven mußte das Kopfnicken wiederholen, durch das er sich als entlassen zu betrachten hatte. Abermalige tiefe Reverenz vor der Dame, Verbeugung vor dem Marchese, und mit steinern höflichem Gesicht verließ er rückwärts schreitend den Raum. »Ein Schwätzer und Schalksnarrknirschte der zermalmte Jasager; »man müßte ihn in den Kerker werfen oder Landes verweisenEr lachte gezwungen.

Die Markgräfin spielte Grabüge, Sommer und Winter; die Leibhusaren bezogen die Schloßwache, Sommer und Winter; die Jasager hatten schweren Stand, denn es war nicht mehr viel da, wozu sie Ja sagen konnten; die Lady Craven biß Löcher in ihre Spitzentaschentücher, rieb mit ihren winzigen Füßchen die Teppiche wund, hatte Hitze, hatte Frost, hatte Wut, hatte böse Träume, hatte Fluchtgedanken und machte von Zeit zu Zeit mit ersticktem Lachen oder Weinen ihr Kri-Kri, wie ein kleiner Vogel, der krank und hungrig ist.

Minder glimpfliche Behandlung erfuhr der Rat des Herrn von Seckendorf, Landoberjägermeisters; er deutete an, wenn Ihre Gnaden Lady Craven sich großmütig bereit fände, einen Teil ihres kostbaren, aus dem markgräflichen Schatz ihr zugewandten Schmucks für das Wohl des Staates zu opfern, könne man davon erklecklichen Zufluß in den leeren Säckel erhoffen. Trauriges Gefasel; der Markgraf brauste auf.

Sie standen unter den Befehlen Wilhelm's, Earl von Craven, eines hochbetagten Mannes, der sich fünfzig Jahre früher im Kriege und in der Liebe ausgezeichnet, der bei Kreuznach seine hoffnungslose Stellung mit solchem Muthe behauptet hatte, daß der große Gustav ihm auf die Schulter klopfte, und von dem man glaubte, daß er unter tausend Mitbewerbern das Herz der unglücklichen Königin von Böhmen erobert habe.

Lady Craven kicherte. Da war die Geschichte mit dem Juden Ischerlein und dem roten Adlerorden in Brillanten, den der kleine Markgraf dem großen König von England überschickte, um ihn auszuzeichnen.

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