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»Gebt ihn unsschrien sie, »sein Blut, sein LebenBreydel nahm den alten Fleischer bei den Schultern, schob ihn von Brakels weg und rief: »Besudelt Euch nicht mit dem Blute dieses Verräters! Er ist zu verächtlich, sonst wäre er bereits durch meine Hand getötet worden.« »Neinrief der Fleischer, sein Beil erhebend, »ich muß an diesem Spiel meine Freude haben.

Wilhelm von Jülich, der Priester, war niedergekniet und betete mit gefalteten Händen. Bei dem jungen Gwijde und Jan Breydel mischte sich bitterer Schmerz mit glühender Rachsucht; das war in ihren zusammengepreßten Lippen und den drohenden Bewegungen ihrer geballten Fäuste deutlich zu lesen.

Aber trotz aller Furcht vor der Rache des Landvogts rief doch keiner: Heil Frankreich! Waren sie auch jetzt ohnmächtig, so lohte doch der Haß gegen die Unterdrücker Flanderns in ihrem Herzen, und trotz allen Kummers sprühte noch bisweilen ein drohender Blick aus ihren Augen, wie ein flüchtiger Strahl; dann dachten sie an Breydel und De Coninck und träumten von blutiger Rache.

Der Ritter betrachtete die Jungfrau mit schmerzlichem Mitleiden, und Tränen strömten aus seinen Augen. »Unglückliches Kindseufzte er. »Ihr liebt und beklagt die Tochter des Löwensagte Breydel und drückte dem Ritter die Hand, »vergebt mir, ich habe Euch verkanntIn diesem Augenblick trat De Coninck in den Eingang des Saales.

Einige Klauwaerts waren in das Haus des Obmannes Breydel gegangen, hatten die Leichen der beiden Frauen vom Boden geholt und brachten sie auf einer Tragbahre nach dem Damm-Tor. Hier vollzog sich ein trauriges, herzzerreißendes Schauspiel.

Sie erwarteten geduldig die ersten Strahlen der Morgensonne, um das Volk zu überfallen und zu entwaffnen; dann wollten sie De Coninck und Breydel wegen ihres aufrührerischen Trotzes hängen lassen und die Zünfte zur Unterwerfung zwingen. Châtillon sollte am selben Tage seinen Einzug in die entwaffnete Stadt halten, Brügge für immer eine andere Verfassung bekommen.

Wehe! konnte man verstehen. Endlich rief eine Stimme: »Die Franzosen haben sie grausam ermordetDieser Ruf weckte Wut und Rachedurst unter den Zunftleuten, die bis dahin bestürzt gewartet hatten; aber ihr Vorsteher Breydel wandte sich ihnen zu und rief: »Der erste, der sein Glied verläßt, wird streng bestraft

Breydel hörte die Erzählung kaltblütig mit an; denn alle diese Schandtaten waren ihm nicht so schmerzlich wie die Ermordung derjenigen, der er das Leben verdankte. De Coninck dagegen wurde immer zorniger, je mehr er dies schreckliche Schauspiel vor seinem Geist sich entrollen sah. Vaterland und Befreiung waren die beiden Gefühle, welche ihn zu solcher Leidenschaft entflammten.

»Ihr erfreut mich, Herr Borluut. Auch unsere Leute sind allesamt ebenso mutig, ebenso unverzagt; wenn wir im Kampf unterliegen sollten, würden nicht viele Vlaemen nach Hause zurückkehren, das versichere ich Euch!« »Verlieren, sagt Ihr? Verlieren, Herr Gwijde? Das glaube ich nicht, dafür sind unsere Leute zu guten Mutes. Und Breydel erst! Der Sieg steht ihm auf dem Gesicht geschrieben.