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Aktualisiert: 31. Mai 2025
Siebenhundert Fleischer haben sich uns angeschlossen, und ich kann Euer Edeln versichern, die Fleischer mit ihrem Obmann Breydel brauchen auch vor zehnmal so viel Franzosen nicht zu weichen; es ist eine wahre Löwenschar.
»Ruhig, mein Freund,« antwortete De Coninck, »ruhig, und nehmt Vernunft an: Euer Leben schuldet Ihr dem Vaterland und dürft es nicht nutzlos wagen.« »Ich will nichts hören,« fuhr Jan Breydel fort. »Ich danke Euch für Euren weisen Rat, aber ich mag und kann ihn nicht befolgen. Spart Eure Worte, sie sind fruchtlos.«
Mit diesen Worten drückte er die Gurgel der Söldner so fest zu, daß ihre Wangen bleich und bleifarben wurden; mit unwiderstehlicher Gewalt schüttelte er die Körper seiner Feinde hin und her und schlug ihre Köpfe mit furchtbarer Kraft widereinander. Durch das Würgen betäubt, leisteten sie keinen Widerstand, und ihre Arme hingen schlaff an ihrem Körper herunter. Die Tat war unbeschreiblich schnell vollbracht. Als die übrigen Franzosen ihre Genossen in Gefahr sahen, liefen sie fluchend herbei. Aber Breydel ließ die Erwürgten zu Boden fallen und floh eiligst davon. Er wurde von den Söldnern bis an einen breiten Graben verfolgt. Gewohnt, auf Wiesen und Weiden seinem Gewerbe nachzugehen, sprang Breydel wie ein Hirsch über das Wasser und lief weiter nach Saint Kruis. Zwei Söldner versuchten es, ihm nachzutun, aber sie fielen bis an den Hals hinein und mußten die Verfolgung aufgeben.
Eben wollte Breydel voll Verzweiflung und Rachedurst den Prinzenhof verlassen; da trat ein greiser Tuchwalker zu ihm und sprach: »Meister Breydel, Ihr sucht nicht gut; es gibt noch einen Kerker an der anderen Seite des Gebäudes, ein tiefes Loch, in dem ich schon ein Jahr meines Lebens verbracht habe. Kommt, folgt mir, bitte.«
»O ja, aber der Plan ist schlecht. Das beste Messer ist die Vorsicht, Breydel. Es schneidet zwar langsam, aber es wird nie stumpf und bricht auch nicht.
»Nein,« warf Breydel ein, »unmöglich.
Dort kommt der Herold der Franzosen zurück; die zehn Minuten sind vorüber!« Breydel erwachte plötzlich aus tiefem Sinnen und sagte traurig: »Ihr wollt es, Meister? Muß es so sein? Wohlan, so übergebt die Stadt!« Bei diesen Worten ergriff er gerührt De Conincks Hand; zwei Tränen innigen Schmerzes entfielen seinen Augen, und ein dumpfer Seufzer schlich über seine Lippen.
Breydel erreichte nach einer halben Stunde das Dorf Male. Die Herrschaft Male liegt eine kleine Meile von Brügge entfernt. Zur Zeit unserer Erzählung bestand sie vornehmlich aus ungefähr dreißig Strohhütten, die hier und da auf dem Gebiet des Schlosses zerstreut lagen. Zwischen den undurchdringlichen Wäldern rings um das Dorf waren durch Fleiß die fruchtbarsten
Bei diesen Worten zog er mit solcher Gewalt an dem Bart des Spions, daß die Bänder rissen, mit denen er am Kopfe befestigt war; nun erkannte Breydel sein Gesicht. Er stieß ihn mit solchem Ingrimm zurück, daß er gegen einen Pfeiler des Zeltes taumelte. »O Brakels! Brakels! Eure letzte Stunde ist gekommen!« rief Breydel, als ob ihn ein Gespenst erschreckte.
Diese hier haben solch grausame Strafe nicht verdient, aber wohl die Aufrührer, die sich in Damm befinden. Die Rädelsführer De Coninck und Breydel mit ihren Anhängern, diese haben sich des Todes schuldig gemacht, aber nicht diese schwachen Bürger, die Ihr aus persönlicher Rache gehängt sehen möchtet.«
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